Veröffentlicht: 17.02.2022
11.02.2022
Nach einem ausgebreiteten Brunch mit Früchten, Toast und Eiern, machen wir uns gegen Nachmittag auf nach Hill View für unsere Verabschiedungszeremonie. Alle Schüler*innen sitzen auf Schulbänken draussen. Zuerst müssen wir in einer Schlange mit den anderen Lehrpersonen zwei tanzende Runden vor den versammelten Kindern und Eltern drehen. Dann werden wir an einen schön eingedeckten Tisch gesetzt und zuerst führt die erste Klasse einen Tanz, ein eigenes Lied und eine Bewegungsabfolge vor, die an unseren Sportunterricht erinnern soll. Die dritte Klasse singt ein Lied, so auch die vierte. Dann kommt der «social studies» Lehrer mit seinem Chor, um ebenfalls ein Lied aufzuführen. Er ist so begeistert und fühlt sich dermassen wohl mit seinem Mikrofon, dass man nur an den Mundbewegungen der Kinder ausmachen kann, dass auch sie singen. Im Playback läuft dann ein Lied, das eigens für uns geschrieben und aufgenommen worden ist, komplett mit unseren Namen und den Fächern, die wir Dauer unseres Aufenthaltes unterrichtet haben. Der Schulchor führt dazu eine passende Choreografie auf. Dann gehen wir, wiederum tanzend, nach vorne in die Mitte des Platzes, wo zuerst die Schüler*innen und dann die Eltern uns ihre Geschenke überreichen. Es ist unglaublich welche Menge an Essen da zusammenkommt. Auch Briefchen, von den Kindern geschrieben und Geld erhalten wir geschenkt. Uns mutet dies befremdlich an, hier ist es normal, jemandem nach oder während einer Aufführung Geld in die Hand zu drücken. Auch während den Darbietungen der Kinder kamen ständig Eltern oder andere Kinder nach vorne, und gaben den Präsentierenden Geld oder Lolis. Von letzteren haben wir auch mehr bekommen, als man Haushaltsmenge nennen würde. Dann kommen auch wir noch zu Wort, bedanken uns herzlich bei allen Beteiligten, den Eltern, Lehrpersonen, Kindern und Regina für die großartige Zeit, die Akzeptanz und Toleranz und die Offenheit, mit der uns begegnet wurde.
Es folgt ein Nachtessen und die Internatskinder schwirren immer noch um uns herum, während die Tageschüler sich auf ihren mehr oder weniger langen Heimweg machen. Die Mädchen sind fasziniert von meinem Haar, zwirbeln es und binden es in einen grossen Dutt nach oben. Dann zeigen wir ihnen Fotos von Schnee, wobei ich mich frage, ob sie mehr begeistert sind von der Technik oder von den Bildern. Bis wir gehen, lasse ich mich noch in Luganda unterrichten. Leider bleibt von der doch eher schwierigen Sprache kaum etwas hängen. Nur das «Ente» Kuh heisst hat einen gewissen Erinnerungswert. «Messe» ist die Ratte und «Kappa» die Katze. «Webale» heisst Dankeschön und «Oli otya?» Fragt, wie es gehe.
Zur Feier des Tages gibt es Bier und Bananenschnaps, bis wir um zwei Uhr morgens leicht müde in die Federn fallen.