02|10|2018, Morgensport, Cape Reinga, Dosenspaghetti

Hi Leute,

da ich gestern leider keinen Empfang hatte, schreibe ich den Eintrag über den 02.10.2018 einfach mal eben nach jetzt.

Begonnen hat der Tag für uns mit dem Klingeln unseres Weckers um 6Uhr. Auf dem Programm stand ein Morgenspaziergang. Ein Spaziergang der besonderen Art. Ziel war ein Berg nahe unseres Campingplatzes, auf dem wir den Sonnenaufgang betrachten wollten.

Gesagt, getan!

Der Spaziergang entwickelte sich zum Morgensport. Mit dem Bedürfnis nach einem Sauerstoffzelt, kamen wir dann auf der Spitze des Bergs an.

Was uns erwartete war eine unglaubliche Aussicht über das gesamte Nordkap Neuseelands bei Sonnenaufgang. Meine anfängliche schlechte Laune, aufgrund des frühen Aufstehens, war bei diesem Ausblick ganz schnell Geschichte!

Den Berg hinabgestiegen, gab es erst einmal Frühstück und danach ging es duschen. Es waren Outdoorduschen, welche zwar eine Kabine um sich herum hatten, allerdings nur kaltes Wasser von sich gaben und halt nicht in einem festen Haus waren.

Was mich in dieser Dusche erwartete war der Inbegriff von „Wildlife“!

Nichtsahnend quälte ich mich unter das kalte Wasser und duschte mich. Plötzlich hörte ich Schritte über mir. Wenige Augenblicke später sah ich den Ursprung der Schritte. Ein Opossum, samt Kind auf dem Rücken, welches sich dann kurzerhand entschied mit mir gemeinsam in die Dusche zu kommen.

Wildlife hin oder her, ich trocknete mich eilig ab, zog mich in einem Rekordtempo an und sprintete aus der Dusche. Auch wenn das Opossum und dessen Kind vielleicht Süß aussahen, war das dann noch zu viel für mich!😅

Danach brachen wir vom Campingplatz auf und fuhren noch ein paar Kilometer nördlich zu einem anderen Campingplatz. Hier begann mein persönliches Vietnam! Ein 5km-Track. Die letzten Kilometer bis zum Nordkap Neuseelands, dem „Cape Reinga“. Voller Motivation begannen wir die Wanderung. Bereits nach den ersten 2 riesigen Bergen, welche nicht nur hoch, sondern auch noch super steil waren, dachte ich darüber nach umzukehren. Kurz vor Ankunft am Cape allerdings, da war es dann soweit, dass ich dachte, dass mein Körper gleich einfach auseinanderfällt. Meine Beine waren taub, meine Klamotten nass und mein Herz sprang mir beinahe aus der Brust. Eine solch anstrengende Wanderung habe ich noch nie gemacht!

Am Cape überwog dann aber eindeutig das Gefühl von Stolz der Erschöpfung! Ich fühle mich super und war heilfroh es geschafft zu haben!

Belohnt wurden wir auch hier mit einer tollen Kulisse und auf dem Rückweg konnte man die Natur eindeutig mehr genießen, weil dieser dann logischerweise beinahe nur aus bergab bestand.

Wieder am Platz probierten wir uns dann zum ersten Mal mit Dosenspaghetti. Ekliger Geschmack, kombiniert mit der Tatsache dass 3 Dosen, die wir nunmal brauchen um satt zu werden, hochgerechnet teurer sind als unsere selbstgekochten Mahlzeiten bisher, ließen uns zum Entschluss kommen, dass wir nie wieder Dosenfutter kaufen werden.

Am Abend fuhren wir dann noch ein ganzes Stück Richtung Süden. Mit einem kurzen Stopp am „90Mile-Beach“ ging es zu einem kostenlosen Campingplatz. Dieser war allerdings wirklich kein Highlight. Der Platz war schlammig, völlig überfüllt, er stank und man musste um auf das WC zu kommen einen Fluss durchqueren und sich nasse Füße holen, da es warum auch immer keinen Übergang gab. Erneut ohne Netz gingen wir dann aber letztendlich völlig geplättet zu Bett!😊

Das war also unser Tag gestern. Diesen Eintrag schreibe ich am 03.10.2018 abends. Da ich eindeutig zu müde bin und in Deutschland eh erst der Morgen begonnen hat, werde ich den Eintrag zum heutigen Tag morgen früh, in Deutschland Mittwoch Abend, schreiben und posten.

Bis morgen!😊

Greetings from Aranga, New Zealand!🇳🇿

Euer Tim!😊