Krakau-2024
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8. Tag: Dresden

Veröffentlicht: 03.06.2024

August den Starken hatten wir, verehrte Leser, ja schon gestern gewürdigt. Nur, wenn man in Dresden ist, so wie wir heute, kommt man an ihn, Friedrich August I., kaum vorbei.

Bei der Besichtigung der katholischen Hofkirche (Sitz des Bischofs des Bistums Dresden-Meißen) wurde uns berichtet, dass er neben seiner Frau "nur" sieben Mätressen hatte. Also scheinen die Gerüchte um seine 354 Kinder doch nicht ganz plausibel zu sein. Zum katholischen Glauben konvertierte er, damit er - der sächsische Kurfürst - endlich auch König sein konnte, nämlich der König von Polen. Sein Grab befindet sich auf der Wawelburg in Krakau, sein Herz ruht aber in einer Amphore in der Krypta der Hofkirche - angeblich hört man es schlagen, wenn eine junge hübsche Frau vorbei kommt ...

August der Starke
Ich nehme an, lieber Leser, Sie möchten natürlich jetzt unbedingt  wissen, ob wir das Herz haben schlagen gehört? Nun - in dem betreffenden Moment fuhr draussen gerade eine Straßenbahn vorbei, so dass dieser Sachverhalt nicht geklärt werden konnte.

Beeindruckend ist der Erfindungsreichtum, mit dem die katholische Gemeinde nach dem Krieg die zerstörte Kirche wieder nach und nach aufbaute - trotz der Religions- und kirchenkritschen sozialistischen Staatsführung. So hat der damaligen Pfarrer in der ganzen Welt um Unterstützung gebeten, so dass das Projekt einen offiziellen Charakter bekan und die DDR-Führung den Wiederaufbau zumindest nicht blockierte, sondern sich im Gegenteil im Glanz des wiedererstellten, wunderschönen Gotteshauses sonnte.

Altar der Hofkirche
Auch die Frauenkirche besichtigten wir. Ihr Wiederaufbau nach der Wende ist das Ergebnis beherzter Christen, die die Zeichen der Zeit erkannten und das Mammutprojekt zur Wiederherstellung des Dresdener Wahrzeichens angingen.
Frauenkirche
Altar und Orgel in der Frauenkirche

Im Museum "ZwingerExperience" konnten wir 3D-animiert den architektonischen Plänen des Kurfürsten und polnischen Königs folgen.

Am Nachmittag trafen wir uns mit einem lieben Arbeitskollegen und seiner Frau samt Nachwuchs hatten gemeinsam viel Freude und lernten dabei, dass in Dresden beim Obstler unterschieden wird zwischen einer Erwachsenen- und Kinderportion...

Der "Ruhetag" geht nunmehr vorüber, morgen früh werden wir wieder die Drahtesel satteln und - so Gott will - Deutschland in Richtung Tschechien verlassen.


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