Veröffentlicht: 20.08.2018
Unser letzter Tag auf Kosika empfing uns mit herrlichenSonnenschein. Die Berge strahlten in der Morgensonne und wir genossendas Frühstück vor dem Giga-Mega-Super-Bergpanorama unseres tollenHotels.
Später verabschiedeten wir uns von dem netten Wirts-Ehepaar umdas Asco-Tal noch gänzlich hochzufahren. Die Stichstraße führt insgesamt über 33 Kilometer hinauf ins Hochgebirge auf 1.450Meter bis zu einer Ski-Station. Bis Mai kann hier noch Schnee liegen. DieSki-Station befindet sich am Fuß des Monte Cinto, dem mit 2.706Metern höchsten Berg Korsikas. Schön, dass wir so früh dran waren,denn so konnten wir die Stille hier noch ungestört genießen.
Schließlich packten wir unsere Siebensachen und rollten wiederein stückweit das Tal hinab. Dabei scannten wir aufmerksam denFlussverlauf und die Trampelpfade, die von der Straße dort hinab führten.Unser Vorhaben war es nämlich, heute im Asco-Fluss baden zu gehen.Unterhalb einer Brücke wurden wir fündig, parkten das Motorrad am Straßenrand und kletterten hinunter zur Badestelle.
Das Wasser desAsco-Flusses war kristallklar und eiskalt! Im Fluss verstreut lagengroße und kleinere Felsbrocken, die das Wasser wundervollrundgeschliffen hatte. Ein herrlicher Platz zum Verweilen! Die starkeStrömung erlaubte es hier zwar nicht „hinauszuschwimmen“, aberan geschützten Stellen war sehr wohl ein erfrischendes Vollbadmöglich. Da unsere Fähre in Bastia erst um 21 Uhr ablegen werden wird, hatten wir nahezu alle Zeit der Welt und genossen denAufenthalt in vollen Zügen.
Theoretisch hätten wir von dort aus in weniger als zwei Stundendirekt nach Bastia fahren können, aber auch am letzten Tag nutztenwir jede Chance, noch mal möglichst viel von unserer Trauminsel zusehen. Also ging es das Asco-Tal wieder hinab und anschließend aufder Schnellstraße hoch in den Norden bis an den Rand der Désert desAgriates. Die Agriatenwüste ist eine felsige Steinwüste understreckt sich beinahevierzig Kilometerlang an der Nordküste der Insel. Sie ist nur zuFuß, mit demMountainbike,oder dem Geländewagenzugänglich. Uns blieb also leider der Zugang verwehrt, deshalbwanderte diese Wüste auch direkt auf den „Wunschzettel“ fürunseren nächsten Aufenthalt auf Korsika.
Mittlerweile hatte sich der Himmel deutlich zugezogen und dasKlima war schwül und drückend geworden. Deshalb, und weil derZeitplan womöglich knapp geworden wäre, verzichteten wir auf einekomplette Umrundung des Cape Corse, dem Zeigefinger Korsikas, und sindauf dessen Westseite nur bis Nonza gefahren. Der Ort sah hübsch ausund von der Straße war ein interessanter, viereckiger Turm zu sehen,weshalb wir uns spontan zu einem kleinen Spaziergang entschieden. Bei dem Wetter und mit unseren Motorradklamotten haben wir esaber gerade mal mit Ach und Krach in ein Restaurant zu Fuße desTurms geschafft. Dort angekommen staunten wir nicht schlecht: derStrand, der von hier ausnun zu sehen war, war dunkelgrau bisschwarz und er sah fast aus wie asphaltiert.
Tatsächlich ist dasSchwarze ein Abfallprodukt des Asbestabbaus, der früher hierlange Zeit stattfand. Seit Jahrzehnten wird das problembehaftete Material zwar nunschon nicht mehr gefördert, aber der wenig ansehnliche Belag bleibtdem Strand leider erhalten. Immerhin taugt die dunkle Oberfläche dazu,überdimensionale (Liebes-)Botschaften dauerhaft hineinzuschreiben,die von weitem gut zu lesen sind. Die über 1.000 Treppenstufen vonNonza hinunter zum schwarzen Strand haben wir uns aber sicherheitshalberauch mal für den nächsten Korsika-Besuch aufgehoben (oder für denübernächsten...). ;-)
Wir waren froh, wider Erwarten doch noch trocken nach Bastia gekommen zu sein. Die verbliebene Zeit, bis wir auf die Fähre durften,vertrieben wir uns in einem (klimatisierten) Einkaufzentrum, tranken den einen oder anderen Kaffee und besorgten unsnoch ein bisschen Reiseproviant.
Das Einchecken auf unsere Fähre der MobyLines Richtung Genua, die witzigerweisemit riesigen Figuren der LooneyTunes, also Tweety, Sylvester, Coyote, Daffy Duck, Roadrunner und Co. verziertwar, verlief schnell und problemlos.
In wenigen Minuten waren wir inunserer Kabine und genehmigten uns dort erst mal eine ordentliche Dusche. Spätersind wir hoch ans Deck und beobachteten das Ablegemanöver unseres Schiffes vor der Kulisse Bastias.
Für den angemessenen Abschluss des schönen Tages haben wir uns einen etwas abseits gelegenen Tisch imSelf-Service-Restaurant gesucht und dort gemütlich die heute erstandene Flasche korsischen Rotweins geöffnet. Er hat auch aus den Plastik-Zahnputzbechern, die wir erfreulicherweise in unserer Kabine vorgefunden hatten, ganz hervorragend geschmeckt. Dazu gab es einheimische Wildschweinsalami und wunderbarenKäse - welch ein Genuss!
Addiu Corsica, es war wunderschön!