konrasien
konrasien
vakantio.de/konrasien

30.10. Cooking Class

Veröffentlicht: 31.10.2018

Manchmal gibt es nichts Schöneres auf der Welt als Essen. Und zu jeder Kultur gehören ihre eigenen Rezepte und Ansichten über diese besondere Nebenbeschäftigung, der wir mehrmals am Tag nachgehen. Wir wollten mehr darüber erfahren und erleben, wie es ist in Vietnam zu kochen, da dieses Land uns zur Zeit ja auch mit seinen Speisen versorgt.

Nach einem entspannten Vormittag am Strand ging es dann also mit dem Fahrrad zum Start einer Cooking Class. Der Anfang bestand darin mit unserer Lehrerin über den Central Market zu schlendern und ihr dabei zuzuhören, was sie uns über die Massen an Produkten erzählen konnte. Wir hatten das Glück die einzigen Gemeldeten zu sein und bekamen somit einen privaten Kochkurs und die gesamte Aufmerksamkeit unserer unglaublich netten Lehrerin. Sie erzählte uns sehr viel, so viel, dass ich leider nicht mehr viel im Nachhinein hier niederschreiben kann; es wäre sowieso zu viel gewesen... Neben vielen exotischen Früchten, die wir nun auch probieren konnten, erfuhren wir aber auch viel über die einzelnen Abteilungen des Central Markets. Es gab Abteilungen für Fisch, Obst, Gemüse, Alltagsgebrauchsgegenstände und Souvenirs, wobei es am Nachmittag überall sehr ruhig war, da die Verkäufer einen Mittagsschlaf oder eine Kartenspielpause machten. Um 4 Uhr öffnet der tägliche Markt und hat in diesen ersten Stunden des Tages seine geschäftigste Phase. Es sei dann so voll, dass man nicht mehr wirklich frei gehen könnte, da um diese Zeit alle Restaurants und Inlandsmarktbesitzer ihre Waren wie beispielsweise Fisch für den kommenden Tag einkaufen würden. Wir probierten neben dem Obst auch einen Bohnenshake, der nicht wirklich lecker aussah, da er aus mehreren Bohnensoßen und -sorten zusammen gemischt war, jedoch einfach unglaublich köstlich war, und in Bananenblätter eingewickelte Süßigkeiten.

Früchte des Marktes
Der Bohnenshake
Die Kochschule hieß übrigens Grandmas' Cooking Class und deshalb machten wir uns nach dem Marktrundgang zu der Insel auf, auf der unsere Lehrerin ihre Kindheit mit ihrer Großmutter verbrachte und von dieser das Kochen lernte. Besagte Großmutter lebt auch noch und zählt heute 94 Jahre, begrüßte uns dennoch auf der Insel und zeigte uns wie man Reis von der Spreu trennt. Die kleine Insel war wunderschön und weit ab Hoi Ans, hatte jedoch nur eine Grundschule und kein Krankenhaus.

Nach einem Willkommensgetränk und weiteren netten Gesprächen mit der Lehrerin ging es an den ersten Gang: gegrilltem Schwein in Reispapier und Salat eingerollt. Nachdem uns gezeigt wurde, wie Reismilch hergestellt wird, fertigen wir unser eigenes Reispapier in der traditionellen Weise an und marinierten und grillten daraufhin unser Fleisch über einem Grill. 

Reispapierherstellung
Vorher
Zwischendurch
Nachher
Sobald ein Gang fertig war, wurde er auch umgehend verspeist und gerade dieses gegrillte marinierte Fleisch im Reispapier war unglaublich lecker. Gekocht wurde dabei unter dem freien Himmel, sodass es langsam dunkel um einen herum wurde und man die Insekten der Nacht hören konnte. Nach dem ersten Gericht folgte ein Papaya- Salat aus hauptsächlich grüner Papaya, Karotte, Chilli und Shrimps. Ein schöner Kontrast zum herzhaften Fleisch.
Vorher
Nachher
Der dritte Gang war darauf ein Reispfannkuchen. Der Pfannkuchen bestand hauptsächlich aus Reismehl, welches hier sehr oft zum
Kochen benutzt wird, denn das Mehl, das wir in Europa gebrauchen, wird hier nur für Gebäck genutzt. Aufgewertet wurde der Teig mit verschiedenen Gewürzen, Knoblauch, Zwiebeln und dazu ein Schweine- und Schrimpsstück. Der fertige Pfannkuchen wurde darauf wieder mit Reispapier und Salat eingewickelt und verspeist.
Vorher
Nachher
Das letzte Gericht, welches wir zubereiteten, war ein Thunfisch, der in selbstgemachter Soße aus Karamell- und Fischsauße, Pfeffer, braunem Zucker, Zwiebeln, Knoblauch und Chilli brutzelte und anschließend mit Reis gegessen wurde. Wie alle Gerichte war auch dieser Fisch köstlich und dass obwohl ich normalerweise kein großer Fischfreund bin. Dazu wurde uns noch eine süße Kürbis-Erdnuss-Creme und Lotustee gereicht, wobei das Ende ein Nachtisch aus passierten und gesüßten schwarzen Bohnen war. 
Vorher
Zwischendurch
Nachher
Nachtisch
Kugelrund wie wir danach waren ging es darauf mit dem Boot um 8 Uhr nach Hause und darauf ein letztes Mal durch das nächtliche Hoi An zurück zu unserem Hostel.

Dieser Kochkurs wird sicherlich einer der Highlights dieser Reise sein. Andra und ich hatten unglaublich viel Spaß am Kochen und an den Gesprächen mit unserer Lehrerin. Hinzu kommt, dass selbstgemachtes Essen sowieso am besten schmeckt und man stolz auf sich ist ein 4-Gängemenü bereitet zu haben. Morgen geht es dann mit dem Motorrad weiter nach Hue über einen wunderschönen Pass über die Berge mit Sicht auf das Meer.

Antworten