konrasien
konrasien
vakantio.de/konrasien

14.10. Die kambodschanische Kultur

Veröffentlicht: 15.10.2018

Auf unserem heutigen Plan standen das Nationalmuseum und der Königspalast von Phnom Penh.

Start war das Nationalmuseum, welches uns bereits mit seiner roten Fassade beeindruckte und das schon allein aus architektonischer Sicht einzigartig für diese Stadt war. 

Das Nationalmuseum
Der Innenhof
Es zeigte eine große Sammlung von Kunstwerken der Khmer Dynastie wie Steinskulpturen, Bronzeartefakte oder Alltagsgegenstände. Die Khmer-Zeit erstreckte sich auf die Jahre 802 is 1431 und ist wohl die bekannteste der kambodschanischen Kultur. Besichtigen konnten wir so lange Hallen mit Skulpturen und lernten dabei etwas über die verschiedenen Einflüsse der jeweiligen Zeit und Epoche. So kann schon das etwas breitere Lächeln einer Statue, die dieselbe Gottheit darstellt, der Hinweis darauf sein, dass sie eine andere Bedeutung für die damaligen Gläubigen hatte oder einen anderen "Zuständigkeitsbereich" hatte. Für Heiden wie uns kaum sichtbar...

Für Andra und mich ist aber auch der Buddhismus immer schon ein größeres Loch gewesen - das was den meisten Leuten dazu einfällt sind eben nur Buddhastatuen und Meditation. Dabei ist es ein sehr komplexes Geflecht aus Ehrerbietung gegenüber dem "Einen Erleuchteten", dem einen perfekten Menschen, der dem endlosen Rad der Reinkarnation entkommen ist und nun die wahre Freiheit gefunden hat - Buddha. Auch sind die Menschen hier ihrer Religion sehr viel treuer als es bei uns in Deutschland der Fall wäre, denn in jedem Tempel kann man zu fast jeder Tageszeit Menschen antreffen, die meditieren, beten oder spenden und ihrer Religion folgen.

Nach einer kurzen Pause im Innenhof des Museums ging es dann weiter zum Königspalast. Wie immer bei wichtigen Gebäuden hier, ist auch dieser eine Zurschaustellung von Reichtum und Macht und zeigt eine andere Seite dieses doch ärmeren und einfachen Landes. Nichtsdestotrotz war es wie immer unglaublich eindrucksvoll zu sehen, wie detailreich gearbeitet wurde und wie sehr sich die Architektur von unserer unterscheidet. Auch hier gab es natürlich einen Tempel, der zudem prunkvolles Dekor und Möbel aus dem Privatbestand des Königs enthielt.

Royal Palace

Dekoration der ehemaligen Könige

Dem König wird in Kambodscha sehr viel Respekt gezollt, obwohl er keine eigentliche Macht mehr hat. Diese liegt bei der Regierung Kambodschas, aber auch diese sei nicht für ihre Bevölkerung zur Stelle, wie uns ein Anwohner in einem Gespräch mitteilte. Er dürfe nicht seine Meinung sagen oder Widerspruch leisten, sonst käme er ins Gefängnis. Unvorstellbar für uns aus Europa und noch einmal hervorhebend wie gut es ist in Deutschland zu leben.
Morgen geht es zu den Killing Fields und einem Memorial Museum des Genozids der Khmer Rouge, sicher eine bedrückende Erfahrung.

Antworten