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Trompeten und Matsch in Serbien - steile Hänge in Macedonien

Veröffentlicht: 02.09.2016

Wir sind am Ohridsee in Macedonien, hier regnet und regnet es. Die dicken Regentropfen trommeln aufs Dach und wir trinken Kaffee im Bus :) wohlbemerkt drinnen gekocht. Wenn man die exakte Reihenfolge der erforderlichen Rumräumerei beherrscht, gar kein Problem. Außerdem haben wir jetzt endlich mal wieder Zeit zu schreiben und Fotos zu bearbeiten.

Es ist nun schon wieder fast drei Wochen her, dass wir in Guca (Serbien) angekommen sind. Wir kamen gegen späten Nachmittag zu dritt in dem kleinen idyllischen Ort an. Auf halber Strecke hatten wir den Franzosen Baptist mit in Knut aufgenommen, um zusammen weiter zum Festival zu fahren.

In Guca angekommen, folgten wir akkurat der Wegbeschreibung, die wir für unseren gebuchten Campingplatz erhalten hatten. Wir landeten in einem Garten einer älteren Dame mit einem Rasen, der höchstwahrscheinlich regelmäßig mit einer Nagelschere gestutzt wird. Wir wunderten uns kurz, dass dieser schicke Garten für das Festival als Campingplatz umfunktioniert wird, da saßen wir schon in der Küche und wurden herzlich mit Wasser und selbstgemachter Marmelade in Empfang genommen. Erst nach einiger Zeit, als der Englisch sprechende Sohn auftauchte, stellte sich heraus, dass wir natürlich überhaupt nicht richtig waren - zum Glück haben wir keine zu tiefen Spuren auf dem schönen Rasen hinterlassen. Kurze Zeit später fanden wir dann am anderen Ende des Dorfes den richtigen Campingplatz. Zu unserer Verteidigung: Uns wurde die falsche Wegbeschreibung zugeschickt.

Das Trompetenfestival versetzt Guca jedes Jahr in einen Ausnahmezustand und ist eine eher außergewöhnliche und etwas durchgeknallte Veranstaltung! Wir hatten schnell eine lustige Festival-Truppe zusammen, mit der wir eine richtig gute Zeit hatten! Das wir noch hören können, grenzt jedoch an ein Wunder, denn Guca ist in erster Linie sehr sehr laut! Das rührt zum einen daher, dass Trompeten keine leisen Instrumente sind… aber drei bis vier Trompetenbands, die gleichzeitig auf wenigen Quadratmetern spielen und dabei gegen die Technomusik aus den Lautsprechern der Bar gegenüber wettern, ist schon besonders laut! Das Festival hat aber auch eine große Bühne, auf der über die vier Tage hinweg, ein Contest zwischen den Bands stattfindet, ganz ordentlich und gesittet. Umso mehr geht ins in den Straßen von Guca drunter und drüber, mit Paraden und einer riesigen Auswahl an frisch gegrilltem Fleisch, Spanferkel und natürlich vielen Trompeten.

Nach dem Festival sind wir in das Dorf Pocekovina gefahren, in dem wir eine Woche bei Milos gewohnt und gearbeitet haben. Milos renoviert das über 100 Jahre alte Haus seines verstorbenen Großvaters mit natürlichen Materialien und stellt organischen Rakia her. Die Pflaumen dafür wachsen natürlich im eigenen Garten. Wir haben ein Gemisch aus Stroh, Lehm, Kalk und Sand an die Wand geklatscht, gemeinsam die Umgebung erkundet und am Lagerfeuer Rakia getrunken.

Danach war es Zeit ein weiteres Land zu besuchen, und zwar Macedonien! Gestartet sind wir direkt mit der Hauptstadt Skopje. Die Architektur in Skopje ist außergewöhnlich und Geschmackssache, wer auf herausgeputzte, auf Neu gemachte, griechische Architektur steht, kommt voll auf seine Kosten. Wir haben uns hauptsächlich im Bazaarviertel aufgehalten, welches noch sehr ursprünglich mit vielen kleinen Gassen ist.

Inspiriert von der Petzl-Rocktour 2014 lautete unser nächstes Ziel Prilep, hier gibt es nämlich viele schöne Bouldermöglichkeiten unter freiem Himmel. Auf der Suche nach einer Waschmaschine planten wir aber noch einen Zwischenstopp auf einem Campingplatz ein und landeten in Demir Kapija. Eine Waschmaschine haben wir nicht gefunden, dafür aber ein super schönes Klettergebiet!

www.klettern-in-mazedonien.de

Anstatt einer Nacht blieben wir eine Woche und hatten eine wunderbare Zeit mit tollen Menschen. Lucas konnte endlich wieder klettern und auch für mich war es eine ganz besondere Woche, weil ich eine totale Freude am Seilklettern entdeckt habe. Hätten wir beide so nicht erwartet :) In Prilep waren wir trotzdem noch, aber nur für eine Nacht.

Morgen geht es weiter, wohin genau entscheiden wir noch :)

Чао за сега!


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