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Großartiges Georgien

Veröffentlicht: 29.06.2016

Wir sitzen gerade in der Nähe von Zugdidi in Georgien mitten im tropischen Grün an einem kleinen Fluss. Nicht weit von uns grasen Wasserbüffel und auf dem Feld wird mit Pflug und Pferd hart gearbeitet. Heute Morgen hatten wir bereits Besuch von einem Georgier, der mit großer Freude eines unser Fahrräder einer Probefahrt unterzogen hat. Er ist so begeistert über die Wiese geflitzt, dass wir uns kurz gefragt haben, ob er vor hat wieder zurückzukommen. Aber natürlich ist er das und als Dank gab es Schnaps (vorm Frühstück). Knut wurde dann auch noch begutachtet, dem mehrfachen Nicken und Daumenhoch entnehmen wir, dass er ihn für sehr gut empfunden hat.


In der Ferne leuchten die Berge des Kaukasus, dort haben wir die letzten Tage verbracht. Mit Knut sind wir bis nach Mestia gefahren, ein schöner Ort im Gebiet Svanetien, der für seine vielen Wachtürme bekannt ist. Leider hat hier in den letzten Jahren, durch den Bau einer größeren Straße, der Tourismus stark zugenommen. Die Folge sind große Hotels und Restaurants, wodurch der Charme des Ortes stark gelitten hat. Die Natur ist natürlich trotzdem wunderschön. Wir haben von dort eine knackige Tageswanderung gemacht und sind am nächsten Morgen nach Ushguli weiter in die Berge hineingefahren. Wir haben überlegt und diskutiert, ob wir die berüchtigte „Straße“ mit unsrem Auto fahren oder lieber nicht… wir haben es nicht getan und sind sehr froh darüber! Ushguli ist eine Dorfgemeinschaft auf 2100 Höhenmetern und ist damit das höchste bewohnte Dorf Europas. Hier liegt 6 Monate im Jahr Schnee, wodurch das Dorf die Hälfte des Jahres von der Außenwelt abgeschnitten lebt. Wir haben in einem kleinen Guesthouse zwei Nächte verbracht und wurden mit bester georgischer Dorfküche bekocht. Mit Lukas und Ruta aus Litauen sind wir zum Glacier Shkhara gewandert.

Auf den Straßen Georgiens treffen wir regelmäßig einen ganzen Streichelzoo. Es ist völlig normal, dass hier Kühe, Ziegen, Gänse, Schweine, Pferde und Truthähne samt Nachwuchs auf der Straße herumlaufen bzw. liegen. Von Autos lassen die sich überhaupt nicht stören, es wird eben herumgefahren. Die Fahrweise der Georgier und deren Autos sind ebenfalls eine Sache für sich. Es existiert hier sogar eine „Hupsprache“ wie ‚einmal kurz hupen = Hallo‘ usw., wir unterhalten uns natürlich fleißig mit!

Gestartet sind wir in Georgien vor ein paar Tagen in der Nähe von Batumi, der Bade- und Strandurlaubsort Georgiens. Es gibt riesige Wolkenkratzerhotels mit goldener Verzierung, die direkt neben halbzerfallenen Platenbauten stehen. Hier machen vor allem Russen Urlaub. Auf der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz etwas außerhalb des Ortes, wurde uns ein altes Grundstück mit einer Hausruine, unweit vom Strand entfernt, angeboten. In Zeichensprache gab uns dessen Besitzer zu verstehen, dass wir mit unserer „Mashina“ hier so lange stehen können wie wir möchten. Ganz in der Nähe sind wir auf die sehr einfache aber schöne Strandbar vierer Brüder gestoßen, wovon der älteste gerade erst 18 Jahre alt ist. Die Eltern sind verstorben, wodurch die Bretterhütte deren zu Hause und Arbeitsstelle zugleich geworden ist. Wir wurden herzlich in Empfang genommen und gut mit Bier umsorgt. Die Strandbar dient ebenfalls Firuz als Übergangsheim, er ist aus Aserbaidschan zu Fuß dort hingelaufen und hat einen guten Platz für sein Zelt gefunden und hilft den Jungs die Bar weiter auszubauen.

Da die Temperaturen deutlich ansteigen, haben wir vor ein paar Tagen unseren Heckklappenabstandshalter eingeweiht. Ein kleiner Metallstab, der ins Heckklappenschloss geklemmt wird, sodass ein Spalt mit frischer Luft entsteht, insbesondere für die Nacht. Am Morgen als wir losfahren wollten, hat er sich aber patu nicht mehr lösen wollen. Das Ergebnis war: Heckklappe nicht ganz auf und nicht ganz zu – klingt erstmal nicht so wild, ist aber im Busalltag ganz schön doof! Als wir schon kurz davor waren, in einer Werkstatt das ganze Schloss ausbauen zu lassen, ist Lucas zum Glück das gute alte Schweizer Tassenmesser mit Metallsäge eingefallen. Nach etwa einer Stunde schweißtreibender Arbeit war die Heckklappe dann endlich wieder auf!!


Und wir haben gelernt, dass es keine gute Idee ist, sich mit Knut direkt in eine Ameisenhauptverkehrsstraße zu stellen, die kennen nämlich nichts und führen ihren Weg stur fort, auch durch einen VW Bus. Es sind jetzt nicht mehr ganz so viele, die mit uns mitfahren, aber einige kommen immer noch hervor.


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