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Ab nach Griechenland

Veröffentlicht: 29.07.2016

Der Grenzübertritt von Georgien zurück in die Türkei lief etwas turbulent ab. Nach drei Wochen Georgien hatten wir uns, soweit dies möglich ist, an die georgische Fahrweise und daraus resultierende Verkehrssituationen gewöhnt. Wir wunderten uns daher nicht darüber, dass an der Grenze für vier Schlangen Autos, genau ein Schalter geöffnet ist. Da es draußen sehr heiß war und es in der Schlange auch kein Entkommen der Sonne gab, hatte es jeder eilig voranzukommen. Eines der Autos hinter uns, hatte es aber besonders eilig und schien irgendwie zu glauben, dass er schneller vorankommt, wenn er ganz nah an das Auto vor ihm heranfährt. Lucas wies ihn laut und deutlich darauf hin, er möge doch bitte entsprechenden Abstand halten. Aber die Ungeduld war so groß, dass er davon nicht viel hielt. Stattdessen drängte er ein weiteres Auto hinter uns so sehr ab, dass dieser leider an uns andockte. Es ist nicht viel passiert, das Licht des Fahrradträgers ist zerbrochen. Aber es ging ums Prinzip und wir waren sauer! Es folgte wildes Geschrei in drei verschiedenen Sprachen zwischen uns, den fünf Insassen des Autos, das unser Licht auf dem Gewissen hatte und dem ungeduldigen Fahrer. Als dieser dann mitten in der wilden Diskussion aus Protest einen weiteren Satz mit seinem Auto nach vorne machte und dabei Lucas fast zwischen den Autos einklemmte, wurde es uns zu bunt und wir schalteten die Grenzpolizisten mit ein. Ab da lief die Sache gut für uns, auf einer Zigarettenschachtel konnten wir notieren mit wie viel Dollar der Ungeduldige uns entschädigen kann. Eine halbe Stunde später konnte es dann endlich weitergehen.

Zurück in der Türkei sind wir bis nach Ayder gefahren, ein sehr touristischer Ort in den Kackar Mountains. Wir wollten von hier gerne unsere angefangene Wanderung, die wir beim letzten Mal wegen des vielen Schnees und schlechtem Wetter abbrechen mussten, von diesem anderen Ausgangsort zu Ende führen.

Wir waren vier Tage in den Bergen unterwegs. Mit dem Wetter hatten wir dieses Mal so richtig Glück. Schnee war allerdings noch mehr da als uns lieb war, sodass wir an einigen Stellen von den Wanderwegen abweichen mussten. So wurden es vier sehr schöne aber auch verdammt anstrengende Tage. Aber das Gefühl auf 3500 Metern zu stehen und die sternklaren Nächte an den Bergseen waren jede Anstrengung wert!


Während wir friedlich und erschöpft am Bergsee in unserem Zelt schliefen, ereigneten sich leider in Istanbul und Ankara Ereignisse, die, wie sich zunehmend herausstellt, erhebliche Folgen für die Menschen in der Türkei haben. Von den Unruhen haben wir in Ayder oder anderen Orten in denen wir in der Türkei noch waren, nichts direkt mitbekommen. Aber das Bewusstsein über die Situation und die Unberechenbarkeit dieser, hat uns trotzdem dazu veranlasst, innerhalb von vier Tagen von Ayder bis zur griechischen Grenze durchzufahren…das war viiiiel Autofahren! Aber wir hatten zwei sehr schöne Übernachtungen an der Schwarzmeerküste bei Persembe und Sinop. Danach ging es nach einer weiteren Übernachtung am Iznik Gölu (Gölü = See) in einer letzten Tagesetappe bis nach Griechenland.

Griechenland ist vergleichsweise teuer und sehr touristisch, was im Monat Juli natürlich keine Überraschung ist! Die Strände sind allerdings auch der Hammer! Nachdem wir einen frischen Oktopus und einen lauen Abend in Thessaloniki genossen haben, machten wir uns zu einer der Halkidiki Halbinseln auf, die sich als ziemlicher Knaller herausstellte. Super Strände mit türkisem Wasser und wildcampen direkt am Strand – besser geht’s für uns nicht! Drei Tage haben wir dort an unserem Teint gearbeitet und sind dann nach Meteora aufgebrochen. Hier sitzen wir gerade auf einem kleinen Campingplatz mit Blick auf sonderbar spektakuläre Felsen (Lucas beschreibt sie als Sahnehäubchen nur in braun). Einige der Felsen tragen auf ihren Gipfeln Kloster, was das eigentlich Besondere ist – quasi das I-Tüpfelchen auf den Sahnehäubchen!

Zum Abschluss möchten wir an dieser Stelle ein großes Lob an unseren Kühlschrank richten, der es trotz 55 Grad im Bus (Tendenz steigend) auf fast wunderliche Weise schafft, dessen Inhalt auf 7 Grad kühl zu halten. Respekt! 

Wir fahren morgen weiter nach Albanien, wir sind sehr gespannt :)  

Bis bald, Lucas und Henni

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