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Bau eines Kindergarten in Tansania: Teil 5

Veröffentlicht: 27.07.2017

Baufortschritt

Letzten Samstag hatten wir ja noch die Vorbereitungen für das Betonieren der Stützpfeiler getroffen. Darum starteten wir Montag früh gleich damit. Wir haben bis ca. 15 Uhr durchgearbeitet, selbst das Mittagessen ist ausgefallen. Der von uns extra hierfür zusammengebaute Arbeitsbock hat sich bewährt. Somit war die Befüllung der Stützpfeiler so weit oben leicht realisierbar.

Zwischendurch gab es noch ein kleines Missgeschick. Nach diversen Versuchen habe ich unserem Fundi nicht davon überzeugen können, dass die Sicherung der Blech-Verschalung mittels weniger Drähte - insbesondere im unteren Bereich - zu schwach ist. Weder eine Zeichnung mit Herleitung, noch einem Diagramm aus dem Internet ließen ihn umstimmen. Es war somit wieder Zeit, dass er seine Erfahrung machen musste. Das habe ich Henry gesagt, mit der Ankündigung was demnächst passieren wird. Ich richtete schon Notfall-Drähte her, damit es nachher schneller geht. Während der Befüllung eines Stützpfeilers mit Beton gab irgendwann die Blech-Verschalung leicht nach und Beton floss aus der Säule heraus auf den Boden. Die Helfer schrien kurz laut auf, aber alle blieben wie angewurzelt stehen. Ich drücke das Blech mit meinen Armen zusammen und ließ mir von Henry die von mir schon vorgerichteten Drähte geben. Nachdem die Verschalung von mir wieder repariert würde, durfte ich jetzt auch alle anderen Säulen richtig sichern. Aber ansonsten lief es reibungslos. Die Helferinnen und Helfer haben sehr gut gearbeitet. Das Ergebnis haben wir uns dann am Mittwoch angesehen (Ihr auch gleich in der Bildergalerie). Das Entfernen der Bleche fühlte sich für mich wie das Auspacken eines Geschenkes an. Und es gab sieben davon, welche Freude. Auch wenn hier und da es kleine Fehlstellen gibt, sind die Stützpfeiler doch richtig gut geworden. Sicherlich ein Grund zum feiern.

Parallel zu der „Auspackerei“ haben Henry und ich die Bewehrungskäfige für die Stützpfeiler des 2-Raum-Gebäudes gebaut. Bei schönsten Wetter wurden diese dann heute zusammen mit zwei anderen Helfer auf der Baustelle an die jeweilige Stelle gebracht und von mir ausgerichtet. Die Verschalung haben wir wieder mit den Blechen gemacht. Alles lief strukturiert und schnell ab, besser geht es nicht. Das Ergebnis von heute seht ihr auch in der Bildergalerie.

Zudem wurde heute mit der Verschalung für den Ringanker begonnen. Hier war ich weniger involviert. Ich habe nur darauf geachtet, dass sie den Ringanker sauber ausgerichtet haben (horizontal). In der Bildergalerie seht Ihr, wie weit die Kollegen gekommen sind. Schaut gut aus, oder?


Verlängerung

Wenn ich mir den aktuellen Fortschritt auf der Baustelle so ansehe, tut es mir gerade weh, dass ich nicht mehr lange hier bin. Ich habe aber schon entschieden, dass ich die Safari bzw. die Sansibar-Reise nicht machen werde. Das hole ich irgendwann mit meiner Frau nach, weil es mit ihr auch sicherlich viel mehr Spaß macht und ich noch etwas mehr mitbauen kann. D.h. ich bin noch bis kommenden Mittwochabend hier im Einsatz und werde mich dann am Donnerstag wieder auf die Heimreise begeben. Bis dahin möchte ich noch einiges hier bewegen. Mein Ziel wäre es, alle tragenden Strukturen fertig zu haben, wobei ich dazu die gute Hilfe der Menschen hier benötige. Anschließend darf dann Fundi und seine Helfer alleine weiter machen. Einen Nachfolger von mir gibt es aktuell nämlich noch nicht, außer einer von Euch entscheidet sich noch spontan dafür. Arbeit gibt es ja genug und die Bausubstanz ist richtig gut. Einfach bei mir melden, ich vermittle gerne.


Maschine zum Formen der Mauersteine

Vergangenen Sonntag hatte ich mir einen freien Tag gönnen wollen. Baba Steve (Fundi) stand aber „schon“ am Sonntagmorgen um 9 Uhr bei mir auf der Matte und nahm mich mit in die Stadt. Ich habe mich nämlich am Tag zuvor bei ihm nach der Maschine zum Formen der Mauersteine erkundigt und nun sollte ich mir persönlich ein Bild davon machen.

Wir gingen zu dem Spengler und haben uns die Maschine zeigen lassen. Oder sagen wir besser die Blechteile, die er schon fertig hat. Eigentlich sollte die Maschine ja schon vor gut zwei Wochen fertig sein, aber ich sehe das hier in Tansania ganz entspannt. Warum soll es hier anders sein als in Brasilien und zum Teil sogar in Deutschland? Als neuer Termin für die fertige Maschine wurde der Dienstag genannt, was ich auch für utopisch hielt. Heute ist Donnerstag und die Maschine habe ich nicht gesehen. Wir warten noch. Somit ist aber klar, dass ich hier nicht mehr mauern werde. Mit Glück kann ich noch ein paar Steine formen, wenn die Maschine vielleicht doch noch diese Woche fertig wird. Ist aber auch nicht mehr so wichtig, wir haben ja noch genug anderes zu tun. Ich bekomme später Fotos von hier zugeschickt, wie sie die Steine formen und brennen und natürlich die Mauer hochziehen. Damit gebe ich mich gerne zufrieden. Und dann kann ich die Bilder auch mit Euch teilen.


Das war es wieder von mir. Es gäbe noch einiges zu schreiben, aber heute brauche ich den Schlaf.  Morgen wollen wir die neun Stützpfeiler betonieren und das wird ein langer Tag werden. 


Grüße in die Heimat 

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