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Ausflug in den Süden Tansanias nach Msimbati

Veröffentlicht: 12.07.2017

Highlights:

- Strand

- Abendessen mit Fisch

- Flusspferde

- Motorradfahrt

- Sonnenuntergang und der (Fast-) Vollmond

- Bootsfahrt 

- Vorfreude auf die kommende Arbeitswoche 


Freitag: Anreise

Wochenende - Zeit etwas mehr von Land zu sehen. Hierzu haben wir sechs - vier Volunteere und zwei Einheimischen (Tembo, Lehrer und unser Guide, und Stanford, sowas wie das Hausmaskotchen, sorgt immer für gute Stimmung) - uns am Freitag schon nach Msimbati aufgemacht. Mit einem Dalala (Minibus) fahren wir zunächst los. Ihr habt sicherlich schon die Geschichten gehört, dass in einigen Länder der Minibus niemals voll beladen ist. Es gibt keine Angaben zur maximalen  Personenanzahl, jeder wird mitgenommen, wenn er denn mit will. So auch hier in Tansania. So sitze ich auf einem Kartoffelsack in einem für mich überfüllten Bus. Die Fahrt mit dem Bus dauert zwei Stunden. Da unsere Unterkunft in einem Park liegt und die Straßen für normale Autos schwer bzw. nicht mehr befahrbar sind, müssen wir auf Motorräder umsteigen. Wir halten uns irgendwie auf dem Motorrad fest und fahren unter den Palmen durch zur Unterkunft (siehe Bilder. Auf diesem Weg danke an die anderen Fotografen für die Bereitstellung der Bilder). Da viel Sand auf dem Weg liegt, driften das Hinterrad immer wieder weg. Für mich der reine Spaß.

Dort angekommen werden wir für die zum Teil anstrengende Fahrt mit einem tollen Ausblick belohnt (siehe Bilder). Wer Ruhe haben möchte, ist hier an der richtigen Stelle. Hier kommt keiner vorbei und möchte Strandtücher, Sonnenbrille usw. verkaufen. Der Besitzer dieser Lodge ist ein 77-jähriger Belgier. Er war beruflich schon in vielen afrikanischen Ländern unterwegs und verbringt nun einen Großteil des Jahres hier in Tansania. Jedoch nicht, wenn hier Sommer ist, da es dann viel zu heiß ist.

Wir stürzen uns in die Fluten... Es gibt jede Menge Muscheln am Strand. Das mag für Sammler schön sein,  jedoch nicht für diejenigen unter uns, die es lieben ins Wasser hinein zu rennen. Aber nennen wir es jammern auf hohem Niveau. Später schauen wir uns am Strand den Sonnenuntergang an und genießen anschließend das leckere Essen (mit Fisch und Huhn). Für uns wird ein Lagerfeuer angezündet und wir chillen ein wenig (wie das ganze Wochenende eigentlich). Um 23 Uhr kommen die ersten Fischer vom Meer zurück. Unser Guide ist direkt mit uns zu den Fischern hin um deren Fang zu betrachten. Es sind ca. 25 Fische. Wir kaufen zwei Fische ab, welche sofort ausgenommen werden. In der Küche werden die Fische noch vollständig aufbereitet und der fangfrische Fisch kommt auf den Grill. So kommen die hungrigen Mäuler unter uns noch zu ihren Mitternachtssnack. Ich geh ins Bett... morgen ist ja auch noch ein Tag. 


Samstag: An den Flusspferden vorbei an die Grenze Mosambiks   

Am nächsten Tag gibt es Frühstück am Strand - so wie es sich gehört. Danach fahren wir mit den Motorrädern los: 4 Motorräder, 9 Personen. D.h. auf einem Motorrad sitzen 3 Leute. Liest sich ganz gut, ich konnte es nicht glauben und es sah sehr lustig aus. Armer Stanford. Er musste die ganze Hin- und Rückfahrt auf dem Gepäckträger sitzen. Ich schüttel heute noch meinen Kopf und muss schmunzeln.

An einer Tankstelle (siehe Bild) machen wir uns für die zwei Stunden Fahrt startklar. Die Grenze liegt zwar nicht so weit weg (Fahrweg: 42 km), aber wir fahren gemütlich durch das Land. Am liebsten würde ich selbst fahren wollen. Die Fahrt gefällt mir trotzdem sehr. Zum einen sehen wir aus nächster Nähe das Dorfleben der Einheimischen. Die Kinder spielen Fußball, die Erwachsenen sitzen teilweise zusammen und "machen ihre Geschichten" (reden miteinander). Zum anderen kann ich neben den Häusern auch die vielen kleinen, bepflanzten Äcker sehen. Hier gibt es keinen großflächigen Acker, zumindest nicht in diesem Gebiet Tansanias. Hier baut jede Familie auf einem kleinen Feld etwas Mais etc. an. Daneben wächst wieder Gras oder steht ein Baum.

Wir kommen an dem Grenzfluss Rovuma an. Nach der Überquerung eines Seitenarms des Flusses steigen wir in ein Boot ein und fahren Richtung Grenzstation von Mosambik. Hierbei passieren wir zum ersten Mal einige Flusspferde. Der Kapitän hält Sicherheitsabstand, den die Flusspferde können gefährlich werden. An der Grenze dürfen wir selbst nicht aus dem Boot aussteigen. Wir haben kein Visum und wollen uns den Aufwand ersparen eines zu erstellen. Also wird nichts mit einem neuem Stempel im Reisepass ;-) . Wir fahren weiter flußaufwärts und stoßen ein weiteres Mal auf ein Gruppe von Flusspferden. Wir halten bei einer kleinen Insel  (20x10 Meter) an und steigen aus dem Boot aus, um uns die großen Tiere aus der Nähe anzusehen. Ich laufe bis auf ca. 25 Meter zu ihnen hin, dann starrt mich ein ausgewachsenes Flusspferd an. Ich schieße Fotos mit meiner großen Kamera (jetzt auch hier in der Bildergalerie angehängt). Ich lass es aber nicht darauf ankommen und gehe wieder zurück. Zeitgleich höre ich jemanden sagen, dass er auf der anderen Seite ein Krokodil gesehen hat und wir wieder ins Boot sollen. Alles halb so schlimm, es hat sich schnell wieder verkrochen. 

Wir treten dann auch schon wieder die Rückfahrt an. Während der Fahrt versagt an einem Motorrad noch die Bremse. Lösung: Der Beifahrer muss sich zu einem anderen Motorrad-Team dazu setzen. Der Fahrer fährt "vorsichtiger". D.h. jetzt werden mit zwei Motorräder sechs Personen befördert. Aber alles gut, wir kommen heil an und bereiten das Abendessen mit vor. Die Bilder geben einen guten Einblick in die Küche. Holzkohle statt Strom oder Gas. Wir lassen den Abend langsam ausklingen...


Sonntag: Gemütliche Heimfahrt

Der Sonntag fängt für mich so an, wie der Samstag aufgehört hat: ruhig. Wir gehen wieder an den Strand. Einige von uns gehen schnorcheln, andere spielen Fußball und/oder sammeln Muscheln. Am späten Nachmittag steigen wir in das Boot für die Rückfahrt ein. Wir fahren dem Sonnenuntergang entgegen. Wie es in Äquatornähe üblich ist, wird es schnell dunkel. Gut für uns,  man sieht dann nicht mehr so gut, wie das Wasser in das Boot hereinläuft. Das Boot wird hauptsächlich als Fischerboot genutzt. Unsere Sachen und wir selbst natürlich auch werden sicher nach der Fahrt nach Fisch riechen. Der Wind drückt sich sanft in die Segel. Die Fahrt dauert an, letzlich knapp 5 Stunden. Wir werden aufgrund der Ebbe ca. 600 Meter vor der Anlegestelle abgesetzt. Wir tragen unser Gepäck durch die Muschelfelder an den Strand. Mit einem Bahaji (Tuk Tuk) fahren wir zu sechst und unserem Reisegepäck nach Hause. Um Mitternacht waren wir schließlich zu Hause. Gerade noch rechtzeitig um genügend Schlaf zu haben.


Fazit:

Sehr willkommene Abwechslung zum Alltagsprogramm "Löcher graben". Gerne wieder.

Und irgendwie ist es immer schöner, lustiger oder spannender,  wenn man es miterlebt hat.

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