Stockholm - Nordkap
Stockholm - Nordkap
vakantio.de/klaus

29.-31. Tag

Veröffentlicht: 12.07.2017

Tromsoe - Luzern

so gut wie keine Fahrradkilometer mehr

dementsprechend auch keine Durchschnittsgeschwindigkeit

Sonne, Regen von allem was dabei

Wind? was ist das? sobald man nicht mehr auf dem Rad sitzt ist er auf einmal so viel unwichtiger

Mein Rad kam gut in Oslo an (ich übrigens auch). Ich hatte mich bei Mirko gemeldet und er war so freundlich mir für eine Nacht Unterkunft zu geben. Ich hatte seine Adresse, die ein bisschen ausserhalb vom Zentrum lag. Zunächst wollte ich eigentlich vom Flughafen zu ihm radeln (ca 50km), aber mein linker Fuss, der mir schon seit der Fahrt zum Kap etwas zu schaffen macht hatte was dagegen. Deswegen nahm ich die Tram in die Stadt und radelte dann zu ihm. Mirko und Eglè nahmen mich sehr herzlich auf und es tat gut, frisch zu duschen und einfach wieder in der Zivilisation zu sein (ich weiss genau, dass ich das wildcampen nach einer Woche wieder vermissen werde, aber jetzt war eine heisse Dusche, ein Sofa, am Tisch sitzen... genau das Richtige.

Nachmittags spazierten wir (ich humpelte mehr :) ) zu einem nahegelegenen See und flogen einmal mit dem Kopter. Nachdem wir ein paar Minuten geflogen waren, war die 64GB Speicherkarte voll. Ich befürchte ich werde in den nächsten Tagen eine ganze Menge Film von der Tour zu schneiden haben. Vielleicht kann ich ihn auch hier auf der Seite posten.

Dann organisierten Mirko und ich mein Heimkommen. Mal wieder taten sich einige Hürden auf. Ein Plan war von Kristiansand nach Hirtshals mit der Fähre überzusetzen und dann mit dem Zug nach Kempten weiter. Allein nach Kristiansand waren es über 4 Stunden mit dem Zug, dann noch mal ca 4 Stunden Überfahrt und dann 26 Stunden Zugfahrt (wobei ich nicht wusste ob ich überhaupt ein Rad mitnehmen kann). Die ganzen Wartezeiten zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln noch gar nicht mitgerechnet. Darauf hatte ich wenig Lust. Einen Teil der Strecke mit dem Rad zu fahren verbot mir mein linker Fuss.

Die Fähre von Oslo nach Kiel dauerte 20 Stunden und kostete 400,- und dann kam ja noch die lange Zugfahrt von Kiel nach Kempten dazu.

Also doch fliegen. Von Oslo nach Hamburg, München, Frankfurt oder Friedrichshafen fanden wir so kurzfristig entweder keinen Platz für mich oder keinen Platz für das Rad oder die Flüge waren sehr teuer. Letztendlich gab es einen relativ günstigen Flug für Dienstag von Oslo nach Zürich. Da ich noch eine Nacht bei Mirko und Eglè bleiben durfte, wählte ich diese Variante. Es gab dann noch etwas Komplikationen beim telefonischen Buchen des zweiten und dritten (Rad) Gepäckstückes aber letzendlich war dann alles geklärt (wenn denn mal auch alles am Flughafen klappen sollte)

Nach einem leckeren Barbecue unterhielten wir uns noch eine Weile, aber bei mir machten sich die beiden kurzen Nächte  bemerkbar und Mirko und Eglè mussten früh raus, deshalb ging es bald ins Bett.

Am nächsten Tag schlief ich unverschämt lang bis 10:00 und bis ich soweit fertig war mir die Stadt ein bisschen anzuschauen, war es kurz nach 12. Ich wollte unbedingt in den Vigeland-Skulpturen Park in der Stadt. Vor einigen Jahren war ich während einer Konferenz in Oslo und landete zufällig in dem Park und war sofort fasziniert von den Skulpturen. Ich war einerseits begeistert von den vielen und ungewöhnlichen Positionen in denen die Figuren dargestellt waren, auf der anderen Seite erinnerten mich die Skulpturren auch an Nazikunst. Auf jeden Fall hatte ich den Park noch in lebhafter Erinnerung und wieder kamen die gleichen Gefühle beim Betrachten der Figuren hoch. Faszination und gleichzeitig etwas Abstossendes. Interessant war auch, dass der Künstler seine Werke kaum kommentierte oder interpretierte, das überliess er dem Betrachter.

Nach einem kurzen Spaziergang durch den Hafen machte ich mich wieder auf zu Mirko, hatte ich doch versprochen, dass ich heute kochen würde. Es sollte Speck-Spinat-Käse-Knödel mit Pilzrahmsosse geben und auch wenn ich mir Mühe gab (von allem viel) wurden sie beim Kochen leider etwas wässrig. Geschmeckt haben sie aber trotzdem (denk ich).

Wieder redeten wir lange an dem Abend und wieder mussten die beiden früh raus, deshalb verabschiedeten wir uns nicht allzu spät und wie schon ein Tag vorher schlief ich lang in den nächsten Morgen. Ich hatte ja keinen Stress. Mein Flieger ging erst abends und ich nahm mir noch etwas Zeit ein bisschen die Stadt anzuschauen. Auch besuchte ich Mirko noch an der Arbeit. Ich kann mich wirklich nicht über meine Arbeit beschweren, aber das Gebäude lag wirklich genial. Sozusagen, das erste Haus am Hafen mit tollem Rundumblick über selbigen.

Am Flughafen war ich nicht wirklich überrascht, als ich die Aufforderung bekam Pedale abzuschrauben, Lenker gerade zu stellen und den Sattel runter zu machen. Ganz so easy wie am Flughafen in München und auch wie es mir noch zwei Tage am Telefon zugesichert wurde (Ne, da müssen Sie gar nichts am Rad machen) war es dann doch nicht. Glücklicherweise hatte ich meinen 15er Schlüssel und meine Imbusschlüssel noch griffbereit. Dann das ganze Rad noch eintüten (konnte ich gut verstehen, am Rad war eine ganze Menge schmieriges, schwarzes Öl) und los ging es.

Der Rückflug war sehr unspektakulär und um 22:00 landete ich in Zürich. Rad und Gepäck kam unversehrt an und so langsam kriege ich etwas Übung mein Gepäck aus den Ikeataschen zu holen, in den Radtaschen zu verstauen und am Rad zu befestigen.

Nach 1 1/2 Stunden Zugfahrt war ich zurück in Ebikon, schmiss meine Taschen nur noch ins Wohnzimmer und fiel ins Bett.

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