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No damage … Bye!

Veröffentlicht: 27.01.2018

Meine zweiteWwoofing Stelle war im Nichts. Tiniroto besitzt ganze 40 Einwohner,die Nachbarn sind schon nicht mehr zu sehen und die Schule bestehtaus 15 Schülern. Es gibt keine Geschäfte, Cafés oder Tankstellen.Hätten wir das vorher gewusst wären wir wohl nicht dorthin zumArbeiten gefahren. Gestartet hat das ganze schon mit einemMissverständnis. Wir wollten Geld, sie wollte kostenfreieArbeitskräfte. Die Anzeige haben wir falsch verstanden, und stattMindestlohn gab es Unterkunft und Verpflegung.


Abgesprochen wardas wir um fünf Uhr bei Michelle sind. Ihr gehört ein Haus mitKneipe und nem Haufen Tiere – alles wobei sie Hilfe braucht. Wirwaren pünktlich da, sonst aber niemand. Auf Nachfrage hat sie unsdann mitgeteilt das sie sich verspäten würde. Sie wäre gegen halbacht da, wir sollten doch einfach schon mal in den Garten gehen undmit den Welpen spielen. Sechs 5 ½ Alte Welpen hat die Familie –Ergebnis eines Ausrittes bei dem die Hündin einen Spielkameradgefunden hat.


  



Aus halb achtwurde dann schnell neun und Hannah und ich saßen schon im Auto undwaren am überlegen wie wir eine nette Nachricht formulieren könnten,das wir jetzt wieder fahren weil vier Stunden warten selbst fürNeuseeländische Verhältnisse ziemlich lang sind. Bevor wir fahrenkonnten kam sie dann aber, hat uns kurz hallo gesagt und ist auchgleich verschwunden. Ihre Freundin die die ersten Tage zu Besuch warhat uns dann rum gezeigt, mit uns zu Abend gegessen und uns dann umzehn noch unfassbar viel spülen lassen.


Am nächstenMorgen wurde uns von Michelle kurz gezeigt wie der Rasenmäherfunktioniert (auch so eine Erfindung von Satan) und dann war sie wegund wir den ganzen Tag alleine. Rasen mähen klingt ja erstmal nichtschlimm. Aber zum einen musste dieser Rasenmäher über eine Schnurgestartet werden, die nie beim ersten mal funktioniert hat, und zumanderen hat Michelle unfassbar viel Land und ständig geht es bergaufund bergab. Nach vier Stunden Rasenmähen haben wir nachgefragt obwir denn was kochen dürften oder ob sie kalte Getränke hätte (hatsie definitiv – hat ja schließlich ne Kneipe). Die Antwort wardann das wir Toast haben können, Wasser oder Tee. Tee?! Bei knapp 30Grad??


An dem Tag hattenwir beide Kopfschmerzen, ich lag irgendwann mit Migräne flach undhab mich erstmal spät abends übergeben und uns war beiden klar, daswir nicht die vereinbarten zwei Wochen bleiben wollten. Unser Zimmerwar auch nur eine kleine Kammer mit zwei Luftmatratzen und nemFliegenfriedhof.


 

 

Naja, die nächstenTage wurden nicht viel besser. Michelle war in der Regel weg bevorwir aufgewacht sind, hat uns dann einen Zettel geschrieben mitAufgaben und kam irgendwann wieder, hat nicht mal hallo gesagt undnur mit uns gesprochen wenn man sich zufällig begegnet ist. Dazuhatte sie wohl das Gefühl das wir sehr hart arbeiten wenn wirmorgens die Kneipe und Küche wischen / saugen und spülen. Mehr gabes in der Regel nicht zu tun. An sich ja nicht schlimm, aber es gabhalt auch sonst nichts zu tun in dem Ort, weshalb die zwei Wochendoch schnell langweilig wurden.


An unseren freienTagen haben wir uns mit Snacks eingedeckt, weil Michelle und ihreFamilie irgendwie nicht essen. Entsprechend gab es in zwei Wochennicht einmal eine richtige Mahlzeit und offensichtlich war auchnichts im Haus das wir uns kochen konnten oder durften. Dereigentliche Sinn von einer Wwoofing Stelle ist das der Backpacker derFamilie unter die Arme greift, und im Gegensatz dazu Unterkunft,Verpflegung und 'cultural exchange' (heißt auf deutsch??? KeineAhnung ..) bekommt. Bei Michelle gab es nur Verpflegung.


 

Als wir nach zweiWochen letzten Montag dann wieder aufgebrochen sind, gab es keintschüss oder danke, nicht mal einen Zettel. Als wir aufwachten wardie ganze Familie weg, den Hund haben wir in der Kneipe gefunden undnachdem wir dann eine Nachricht hinterlassen haben sind wir auch los.Toast gab es auch nicht mehr im Haus also sind wir mal wieder hungrigzum nächsten Countdown (in Gisborne gut 60km entfernt) gefahren undhaben erstmal alles mögliche eingekauft.


Erfindungunsererseits: Schokolade bei dem Wetter kaufen ist wirklich nichtschlau. Bevor wir das Papier auf hatten, ist die auch schongeschmolzen. Wenn man die aber in einer Tüte vor die Klimaanlagehängt, wird sie tatsächlich wieder hart und essbar!

 

Wir wussten nurdas wir am Donnerstag in New Plymouth sein mussten, wollten diesieben Stunden aber nicht durch fahren. Also sind wir zurück nachNapier gefahren, was uns beiden sehr gut gefallen hat. Hier haben wirauch erstmal gewaschen, weil wir beide so ziemlich gar keineKlamotten mehr übrig hatten. Es war so warm das wir die Sachenrausgehangen haben, was auch eine gute Idee war, bis es Gewittert hatwährend wir in der Stadt waren … Die Klamotten sind dann andiversen Wäscheleinen ins Auto umgezogen um da nochmal zu trocknen.Not macht Erfinderisch.



Napier hat mirauch endlich eine Reisepasshülle gebracht. Vor allem mein Visum undinternationaler Führerschein sehen sehr mitgenommen aus und hättenohne vermutlich nicht mehr lange gemacht. Auf dem Weg in die Stadtist uns dann so ein Depp noch vorne reingefahren. Wir standen aneiner roten Ampel, ich hatten den Fuß auf der Bremse, und plötzlichknallte es. Der vor mir war plötzlich aber auch deutlich näher alsvorher. Sind dann beide auf den nächsten Parkplatz, er steigt aus,guckt sein Auto an und meint zu mir nur „No damage!“ und geht.Ich war erstmal erleichtert, weil ich immer noch keineAutoversicherung haben und mein Konto eh schon weint, und bin in dieTiefgarage gefahren die unser Ziel war. Dort hat Hannah dann gesehendas der Depp uns mit seiner Anhängerkupplung das ganze Nummernschildverbogen hat. Die Ecke stand um gut 90 Grad nach hinten ab. Konnteman zurück biegen, aber der Doof hätte ja ruhig mal was sagenkönnen – zumal das ein Mitarbeiter der örtlichen Werkstatt war! 


 

Der letzte Abend ging dann ziemlich lang. Hannah hat dank mir Stranger Things auf Netflix angefangen und wir haben bis spät die Serie noch zu ende geschaut. Sehr müde ging es am nächsten Tag dann nach New Plymouth. Fast 6 Stunden waren wir unterwegs. Jetzt werden wir aber die nächsten Wochen in einem Hostel leben und arbeiten und haben diesmal auch einen Ort gewählt an dem man was unternehmen kann. 



Und weil wir in Tiniroto nichts zu tun hatten außer einen Haufen Fotos zu machen: 











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