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Immer noch in Christchurch ...

Veröffentlicht: 14.06.2018

Nachdem Facebook neueDatenschutzgesetze hat und ich mich deshalb die letzten Wochen hiernicht einloggen konnte, gibt es jetzt wenigstens was zu berichten.Ich bin jetzt seit drei Wochen bei Post Haste bzw The Freight Hub undhabe auch keine Lust mehr. Der Job ist super langweilig und man merktwie man während der Arbeit Gehirnzellen verliert … aber inzwischenverstehe ich auch meine Kollegen (die alle einen sehr heftigen KiwiAkzent haben. Hatte die erste Zeit keine Ahnung was die mir erzählthaben) und kann mich zumindest an den Gesprächen beteiligen.Außerdem sind weitere Backpacker zu dem Team dazugekommen und diedrei Wochen sind an sich schon schnell vorbei gegangen. Am Anfangwollte ich die Wochenenden noch nur im Bett verbringen, aber jetzt woich an Arbeit und neuen Rhythmus gewöhnt bin, unternehme ich aucheher was.


Es gibt in Christchurch eine Gondel mitder man auf irgendeinen Berg fahren kann. Die Fahrt dauert vielleicht5 Minuten und kostest 35-40$. Man kann aber auch hoch laufen, was ichals bessere Alternativ empfunden habe – bis ich 1/3 gelaufen bin.Habe dann relativ schnell gemerkt das nur weil der Weg wie einSpazierweg aussieht, keiner ist und eine Röhrenjeans anzuziehenohnehin ne ziemlich doofe Idee war. Selbst von dort habe ich abereinen netten Ausblick gehabt, bin dann aber zurück und habe mir denganzen Weg für einen anderen Tag nochmal vorgenommen.


Die ganze Woche die ich arbeiten binist abends das Wetter gut genug das ich den Sonnenuntergang vonmeinem Arbeitsplatz aus sehen kann, aber am Wochenende wenn ich ihnmir wirklich am Meer angucken kann, ist Mist Wetter. Einen Samstagbin ich dann aber trotzdem los zum Sumner Beach – inzwischen meinLieblingsstrand hier in Christchurch – und habe zwar keinenrichtigen Sonnenuntergang sehen können, dafür aber einen ziemlichschönen Regenbogen.


Bei der Arbeit habe ich übrigensrelativ schnell bemerkt das meine Haut sehr leicht anfällig fürblaue Flecken ist – meine Beine nach der ersten Woche sahenfurchtbar aus. Das ist inzwischen zum Glück deutlich besser gewordenund auch die extremen Schulterschmerzen (habe zwei Tage mitSchmerzmittel gearbeitet) sind inzwischen weg. Der Chef hier weißauch wie er seine Mitarbeiter halbwegs bei Laune hält. Wir habenhier Winter (Nachts fast immer 2-3 Grad, tagsüber mit Glück 10,eher drunter) und da wir von Rolltoren umgeben sind, die die ganzeZeit auf sind, ist es in der Halle entsprechend kalt. Ich arbeiteeingepackt wie für einen Winterspaziergang und das ist grade so warmgenug obwohl ich mich 9 Stunden bewege. Jedenfalls hat er uns alleneinen Tag Fritten, Soft Drinks und Hühnchen von KFC gekauft weil wiruns trotz der kalten Temperaturen nicht krank gemeldet haben.


Und weil ich einen schönen „Sendungmit der Maus“ Beitrag zur Pizza Fabrik geschrieben habe, hier aucheiner zur Freight Hub. Basically kommen die Trucks zu uns, die dieganzen Briefe und Pakete von den Postfilialen abgeholt haben. Diewerden dann in TCP's ausgeladen und manuell auf ein Fließbandgelegt, dabei wird aber in „Belt“ und „Non-Con“ sortiert. Wasnicht auf's Fließband (Belt) kann, wird in die Mitte der Hallegebracht, wo wieder manuell die Non-Con's (Non convertable) nachOrten sortiert werden. Einmal auf dem Fließband gehen alle Paketedurch einen Scanner der dann die Pakete über weitere Fließbänderzur Abteilung Southside oder Northside und dort zur entsprechendStadt bringt. Theoretisch. Der Computer rafft das nicht so. Wirsammeln im Grunde nur die Pakete von dem Fließband und packen sie inContainer, die später geschlossen und auf „Dollies“ gebrachtwerden, von wo aus sie dann zum Flugzeug gefahren werden – dieStartbahn ist gleich neben uns. Bei 9 Stunden wünscht man sich schonso manches mal auch in den Flieger steigen zu können …

Dann haben wir noch DX Mail was imGrunde bereits vorsortierte Post ist und was alles in einen Containerkommt und dann weggebracht wird. Sortiert wird nach Wellington/LowerHutt; Lower Island; Lower Island Post Haste; Upper Island; AucklandPost Haste; Far North und Auckland. Joa, und das mache ich jetzt seitdrei Wochen und es werden wohl noch drei weitere folgen bevor ichhoffentlich Christchurch mit gefülltem Bankkonto verlassen werde.

  

Außerdem habe ich noch ein Fotobuchangefangen zu gestalten, aber als Hannah ihres mit dem gleichenAnbieter gemacht hat, sah das alles irgendwie leichter aus und imMoment raubt es mir nur jeden Nerv. Aber ich habe ja noch ein paarMonate um das auf die Reihe zu kriegen. Ist ja nicht so als hätteich nicht genug andere Erinnerungen an Neuseeland. Ein knapp15-Minütiges Video über meine Zeit mit Hannah hier (äußerstunterhaltsam), eines in Bearbeitung über mein komplettesAuslandsjahr, zig Fotos auf der Festplatte, alle Blogpost und meinReisetagebuch. Und dann gibt’s da noch eine Neuseeland HighlightStory auf Instagram. Man sollte meinen da brauch ich kein Fotobuchmehr, aber schön wäre es trotzdem.


Letzten Sonntag bin ich dann für einenTagesausflug zu Castle Hill gefahren. Und war das ein gutes Gefühlwieder länger im Auto zu sitzen und durch die Gegend zu fahren miteinem Ziel das nicht die Arbeit oder der nächste Supermarkt war! Aufdem Hinweg wurde ich schon von den beschneiten Bergen begleitet dieauch mehr oder weniger mein Ziel waren. Allein das fand ich ja schonsuper. Ich spreche hier von Schnee – nicht das was die uns in NRWals Schnee verkaufen wollen.


Castle Hill ist an sich bloß ne Wiesemit nem Haufen Lime Stones aber es sieht einfach richtig schön aus.Außerdem wurde dort die finale Kampfszene von Narnia gedreht undirgendwelche Kämpfe von Heer der Ringe, aber da ich die Filme immernoch nicht geguckt habe, hab ich da auch keine Ahnung von. Ich bindann dort einen Berg hochgeklettert der mich mich mehrfach vom Lebenverabschieden ließ (ist das ein deutscher Satz????!) und war zwarfroh oben angekommen zu sein und die ziemlich coole Aussicht zu sehen(und im Schnee zu stehen, wenn auch nicht viel), aber noch vielfroher war ich wieder unten zu sein. In einem eher ungefährlicherenGebiet dort fand ich es dann auch deutlich schöner.

Montag wollte ich dann grade los zurArbeit als ich eine SMS von der Zeitarbeitsfirma bekommen habe, dasdiese Woche Schichten gestrichen wurden und ich nicht kommen soll.Was ziemlich mies ist, weil ich eben nur für die Stunden bezahltwerde die ich auch da bin und somit gut 150$ schon mal verloren habe.Dienstag wollte ich dann wissen ob ich kommen könnte und ich kannjetzt wieder hin, allerdings nur 4 Stunden von 15.30 bis 19.30. Was66$ am Tag sind, in der Woche so ungefähr das was ich auch fürCamping und Essen und Tanken wieder ausgebe. Sparen wird jetzt alsobisschen schwer, aber besser wenig Einkommen als gar kein Einkommen.Ich bin auch froh wieder abends statt morgens duschen gehen zu könnenum aufgewärmt ins Bett zu gehen, mehr kochen zu können weil ichnicht nur kaltes Essen mit zur Arbeit nehme und halbwegs normaleSchlafzeiten habe. Nur die Sache mit dem fehlenden Geld nervt mich.Ich hoffe einfach das ich, wenn auch nur mit 4 Stunden, bis Ende Juninoch dort Arbeiten kann – solange muss ich auf jeden Fall noch inChristchurch bleiben bevor ich dann weiter fahre.


Sonst ist es hier mehr am regnen alsdas es trocken ist (scheint ein normaler NZ Winter zu sein, ist aberziemlich ungemütlich), der Campingplatz auf dem ich bin ist absolutausgestorben und ich habe meine Haare in einer Spontan Aktionabgeschnitten … und es auch gleich bereut. Mittlerweile mag ich esaber doch.  

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