Veröffentlicht: 14.02.2017
Am Dienstag kamen wir um 12 Uhr bei unser Gastfamilie an, um unsere erste Wwoofing Erfahrung zu machen. WWOOFEN bedeutet "World-Wide Opportunities on Organic Farms" und ist die Möglichkeit, bei einer Familie kostenlos zu leben und zu essen für circa 4-5 Stunden Arbeit am Tag. Diese Arbeit ist meistens auf der Farm oder im Garten zu erledigen, kann aber auch in andere Bereichen stattfinden. So wie bei uns, aber dazu später mehr.
Als wir an unserem Ziel in Invercargill eintrafen, wurden wir von einem schwanzwedelnden mittelgroßen Labrador empfangen, der uns nachdem wir aus unserem Auto ausgestiegen waren erstmal an die Felge pinkelte. (Es stellte sich später heraus dass er dies bei jeden neuen Auto in der Einfahrt machte)
Nach
der Begrüßung verlief der erste Tag etwas merkwürdig, da wir durch
unsere fehlende wwoofing Erfahrung nicht wirklich wussten wie wir uns
verhalten sollten und was von uns erwartet wurde. Auch unsere
schwangere „Gastmutter“ Jane war uns dabei leider keine große
Hilfe, da ihr der Zeitpunkt unserer Ankunft scheinbar nicht besonders
gelegen kam. So wirkte sie gestresst und müde und das Chaos in Küche
und Wohnzimmer schien ihr unangenehm zu sein. Unbeholfen boten wir
ihr mehrmals unsere Hilfe an, während Jane anfing etwas für uns zu
kochen. Dabei halfen wir ihr dann auch etwas, wobei es uns wiederum
unangenehm war das leckere noch „unverdiente“ Mittagessen zu
genießen. Alfi der mit seinen 2 Jahren der kleinere der beiden
Brüder ist, machte zunächst ein süßen und verpeilten Eindruck.
Als Nachmittags der 2 Jahre ältere Bruder Conrad nach Hause kam,
wurden wir erstmal den Rest des Tages (sowie den nächsten Tag) mit
bitterbösen Blicken und deutlicher Abneigung gestraft „NOOOOO!“
(Conrads Begrüßung).
Abends zeigte uns Craig, Janes Mann, unsere
Aufgabe für den nächsten Tag, unseren ersten richtigen
Arbeitstag.
Danach zogen wir uns, nach einem nochmals leckeren
aber immer noch „unverdienten“ Abendessen, in unser
Containerzimmer zurück.
Alles in allem kamen wir uns am ersten Tag etwas Unwillkommen vor, was sich in den kommenden Tagen aber glücklicherweise noch deutlich ändern sollte...
In
den nächsten Tagen lernten wir die Familie und den gut erzogenen
Hund Guz immer besser kennen und zum Glück wurde auch die
Kommunikation untereinander Tag für Tag einfacher. Besonders mit
Jane und den Kindern verbrachten wir viel Zeit, da Craig sehr viel
arbeitet und deswegen nur selten und kurz zu Hause ist. Zudem stellte
sich Jane als eine sehr gute Köchin heraus, was uns nach 5 Wochen
eigener Küche (=reltiv einseitig) sehr freute!
Besonders bei den
ersten Eindrücken der Kinder hatten wir uns gewaltig getäuscht.
Während Conrad richtig aufblühte, gerne mit uns spielte und häufig
auf unseren Schoß gekrochen kam, zeigte Alfi sein wahres Gesicht als
kleines, jedoch süßes Monster oder wie sein Vater ihn liebevoll
nennt „Alfi the Troublemaker“.
Unsere Arbeit hier war sehr vielfältig. In den ersten Tagen strichen wir die Wände eines von den Nachbarn abgekauften Hauses und schnitten dort die Hecke. Später unterstützten wir Jane&Craig bei ihrem eigenenen Glamping Business (Erklärung folgt), halfen im Haushalt und Garten, passten auf die Kinder auf oder hackten Holz. Die Arbeit war also abwechslungsreich und fair mit 4-5 Stunden am Tag.
Vor allem das Glamping Business fanden wir sehr interessant. Glamping bedeutet glamouröses Camping, also Camping mit einem großen Zelt, echten Matratzen, sanitären Anlagen sowie liebevoller Dekoration. Die Locations dafür bieten dann natürlich einen beeindruckenden Ausblick, sodass die Natur bei all dem Luxus nicht zu kurz kommt.
Ein
einzigartiger Tag war auch gestern, als wir ein Glamping Zelt in
einem Oldtimer Museum aufgebaut haben. Klingt etwas komisch, war aber
echt cool!
Das Zelt wurde von uns und Jane aufgebaut, schön
dekoriert und mit einigen Lichterketten ausgestattet, sodass es zu
einer weiteren Attraktion des Museums wurde und ein guter Ort war um
für das „Tussock Glamping“ zu werben.
Während Jane die
Kinder abholen musste, durften wir uns gratis (25$ pro Person
gespart!) in dem großräumigen Museum voller alten Autos, Trucks,
Traktoren und vielem weiteren Schnick-Schnack umschauen. In dem
dazugehörigen Restaurant spendierte Jane uns dann noch ein leckeres
Mittagsessen. Ein sehr gelungener Tag!
Morgen
werden wir unseren Ausflug in die Caitlins starten, für den wir
wegen guter Führung zwei Tag frei bekommen haben. ;)
Dort geht es
unter anderem erneut auf die Suche nach Pinguinen, denn man sagt ja
alle guten Dinge sind drei!!