Veröffentlicht: 14.02.2017
'Der Weg ist zu Ihrer eigenen Sicherheit geschlossen.'
Erst wollten wir umdrehen, haben uns aber entschlossen, dann doch weiter zu gehen.
An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass es wirklich gefährlich ist. Dort muss man den halben Weg klettern, es ist rutschig und neben einem ist überall eine Meter tiefe Schlucht. Betreten wirklich nur auf eigene Gefahr und mindestens zu zweit!
So genug gewarnt. Wir haben uns also weiter vor getraut. Dann kamen wir zu einem Zaun, bei dem die Gitterstäbe teilweise entfernt wurden. Kurz stehen geblieben, überlegt. Ach, weiter geht's. Durch ein Loch in der Mitte gestiegen und weiter gelaufen. Dann kamen wir zu dem eigentlichen Weg zum Wasserfall. Der war nur ein paar Meter lang, durch einen Tunnel. Jedoch war der mit einer massiven Tür verriegelt. Kam man hier jetzt weiter ?
Plötzlich kam ein deutsches Pärchen von hinten: 'Wollt ihr zu den Wasserfällen ? Wenn ja, folgt uns!'
Wir also dankend hinterher. Ehm halt Moment, da hoch ? Vor uns eine 5 Meter hohe Wand, von der provisorisch ein Seil hing, was um einen Ast gewickelt wurde. Wir nannten es den Steinzeitaufzug.
Weiter gings, sah schwieriger aus, als es war. Ab da hieß es dann klettern. Über umgefallene Bäume, Wurzeln, an Steinklippen herauf und herab, über mehrere Meter lange, teilweise verrostete, Leitern. Es war abenteuerlich, sagen wir mal so. Irgendwann, nach ca. 45 Minuten, wir nennen es mal 'wandern', waren wir da. Direkt wurde uns klar: Das hat sich allemal gelohnt. Mit das Schönste, was wir bis jetzt zu Gesicht bekommen haben.
Ein wunderschöner See, glasklares Wasser, ein hoher Wasserfall und dadrunter eine kleine, nennen wir es mal Höhle. Einfach traumhaft. Hätte ich mal meine Badehose mitgenommen, das wäre unvergesslich geworden.
Um zu der Höhle unter dem Wasserfall zu gelangen, musste man nahezu im Felsen laufen, sofern man nicht nass werden wollte. Prinzipiell wäre es nicht einmal schlimm gewesen, wenn wir nass geworden wären.. Aber unsere Smartphones würden es uns nicht danken. Also sind wir ganz nah an der Wand entlang. Doch dann.. ein kleiner Fluss. Zu breit zum darüber springen. Hm. Wie tief war der denn ? Hüfthoch ? Ach egal, Handys in die Jacke, ab ins Wasser. Mit Klamotten. Hammer angenehm..
Das Wasser ging mir bis zum Bauchnabel. Die kleine Svenja ist bei ihrer Größe beinahe ertrunken. Das Auenland ist halt woanders, muss man aufpassen, wo man als Hobbit so hingeht. Ich schweife ab...
Jedenfalls hat sich die Überquerung bezahlt gemacht. Die Aussicht von dort war einzigartig. Einfach bezaubernd. Atemberaubend!
Nach einer Fotosession ( gut, dass das Pärchen da war ), haben wir dann den Rückweg angetreten. Das Gute war, das wir uns den Weg gemerkt hatten, das Schlechte, dass das pure Ironie war und wir keine Ahnung hatten, wo es lang ging. Einfach der Nase nach, wird schon schief gehen.
Immer mal wieder kam eine Stelle, an die wir uns erinnern konnten. Bei so vielen Abgabelungen echt hilfreich. Um's kurz zu machen: Wir leben noch und sind heil 'zuhause' angekommen. Wir freuen uns schon auf's nächste Abenteur...