Kandy - Perahera Festival

Heute sind wir in Kandy angekommen. Kandy ist eine große Stadt und liegt in der Mitte von Sri Lanka. Die Großstadt liegt mitten in den Bergen und wird von Teeplantagen und Regenwäldern umgeben. Im Zentrum von Kandy liegt ein See, Kandy-See oder Bogambara-See, geenannt. Hier kann man vor allen in der Dämmerung Flughunde bestaunen. Tagsüber entdeckt man an dem See unter anderem Wasserschildkröten und eine große Vielzahl an Vögeln. 

Kandy ist vor allem für den Tempel bekannt, in dem ein Zahn Buddhas ausgestestellt ist (Sri Dalada Maligawa). Einmal im Jahr findet zu Ehren des Zahns ein spektakuläres Fest statt.

"Esala Perahera (das Fest des Zahns von Lord Buddha) ist das große Fest im Monat August in Sri Lanka. Es ist sehr prachtvoll mit eleganten Kostümen. Es findet im [...] August in Kandy statt und ist zu einem einzigartigen Symbol für Sri Lanka geworden. Es handelt sich um ein buddhistisches Fest mit Tänzen und schön geschmückten Elefanten. Es gibt Feuertänze, Peitschentänze, kandische Tänze und verschiedene andere kulturelle Tänze. Die Elefanten sind in der Regel mit prächtigen Gewändern geschmückt." (https://www.kandyperaherabookings.com/about-kandy-perahera.html). 

Die Meinungen über Kandy gehen weit auseinander. Wir haben Menschen getroffen, die uns davon abgeraten haben die Stadt zu besuchen, weil sie laut, chaotisch und nicht schön sei. Andere wiederum haben uns einen Besuch von Kandy ans Herz gelegt. Auf Grund der Tatsache, dass die oben beschriebene Feierlichkeit zur Zeit stattfindet, haben wir uns für einen Besuch von Kandy entschieden. 

Heute haben wir uns eine Parade angeschaut. Unzählige Menschen haben sich in der Innenstadt versammelt, um an diesem Spektakel teilnehmen zu können. Es gab strenge Sicherheitskontrollen und überall waren die Polizei, das Militär, Sanitäter und Ärzte präsent. An den Straßenrändern wurde gedrängt und geschubst - jeder wollte eine gute Sicht auf die Parade haben. Trotz der tausenden Zuschauer hatten wir Glück und hatten einen guten Platz, von dem aus wir die Parade gut sehen konnten. Diesen guten Platz haben wir uns nicht selbst ergattert. Vor uns stand ein einheimischer Mann, der dafür gesorgt hat, dass wir gut sehen können. So hat er zum Beispiel dem Jugendlichen, der vor uns stand und gefilmt hat, gesagt, dass er sein Handy runter nehmen soll, damit wir gut sehen können. Als er irgendwann selbst von seinem Platz weg gedrängt wurde, haben wir ihn wieder zu uns geholt. Wir haben ihm gesagt, dass er sich vor uns stellen kann. Aufgrund unserer Körpergröße hatten wir den unglaublich großen Vorteil über die ganzen Köpfe hinweg schauen zu können. Erst wollte der Mann unser Angebot nicht annehmen. Er zögerte kurz und erklärte uns, dass er diese Parade schon seit fünfzig Jahren jedes Jahr sieht. Für uns hingegen sei das eine einmalige Gelegenheit und deswegen ist es ihm wichtig, dass wir gut sehen können. Die Herzlichkeit und die Fürsorge dieses fremeden Menschen hat uns sehr berührt. Er war nicht nur uns gegenüber so Fürsorglich, sondern allen Touristen, die in seiner Nähe standen. 

Die Parade dauerte circa zwei Stunden und war unter anderem gefüllt mit Peitschentänzen, Tanz- und Musikgruppen und Feuertänzen. Auch viele Elefanten waren Teil der Parade. Diese warten prachtvoll geschmückt und beleuchtet. 

Die Stimmung während der Parade haben wir persönlich als sehr würdevoll empfunden. Die Zuschauer haben wenig miteinander gesprochen und waren auch nicht laut. Die Menschen haben das Spektakel angeschaut und schienen glücklich zu sein. 

Es war ein magischer Abend und wir sind dem Einheimischen für seine Bemühungen, Fürsorge und Herzlichkeit sehr dankbar!