Veröffentlicht: 03.01.2018
Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gestartet? Die Kopfschmerzen müssten ja so langsam hoffentlich vorbei sein und die ersten Neujahrsvorsätze wahrscheinlich schon gebrochen ;)
Ich habe das alte Jahr in Austin ausklingen lassen und das neue dort begonnen. Kurz zur Orientierung, Austin ist die Hauptstadt des Staates Texas. Wenn man nun denkt, damit ist es bestimmt eine sehr traditionelle, konservative, cowboymäßige Stadt, hat man sich ordentlich getäuscht. Denn Austin ist eine ultra liberale, junge Stadt, sie enthält die 5. größte Universität der USA und damit viele Studenten. In Austin ist alles hippstermäßig angehaucht, das lässt sich an süßen kleinen Cafés, Bars und Geschäften erkennen. Außerdem ist Austin ähnlich wie New Orleans eine Stadt, in der Musik eine große Rolle spielt.
Vor allem in den Bars hört man die verschiedensten Bands, welche mit ihrer Musik gute Laune und ein einzigartiges Flair verbreiten. Meiner Meinung nach ist Austin zwar architektonisch nicht gerade die schönste Stadt der USA, hat aber dafür eine so besondere Atmosphäre, dass sie Menschen aus den ganzen USA anzieht, die dort leben wollen. Vor allem partyfreudige Menschen sind hier bestens aufgehoben. Kevin und ich haben uns also Austin und seiner Atmosphäre für ein paar Tage ausgesetzt. Das Essen in Austin war wirklich gut, Foodtrucks und alternative Restaurants findet man an jeder Ecke, MC Donalds und co sind dafür nur selten aufzufinden.
Die bekannteste Partystraße in Austin ist die 6th Street, auf der es nachts ordentlich abgeht. Vor allem sehr aufgestylte junge Leute tummeln sich in den verschiedensten Bars, oder feiern einfach auf der Straße. Ich fühlte mich ein wenig wie in einer Mixwelt vom Ballermann auf Mallorca, von St. Pauli in Hamburg und Amsterdam. Nur die Musik auf der Straße und in den Bars war wesentlich besser als ich sie jemals an den drei genannten Orten gehört habe. In den Bars spielten die verschiedensten Livebands, da war für jeden Musikgeschmack etwas dabei.
Und ich kann euch versichern, gute Livemusik in Bars kreiert eine solch tolle Stimmung, das ist gar nicht vergleichbar mit Musik vom Band, die man bei uns in den meisten Kneipen vorfindet. Jeder ist fröhlich, tanzt, singt und vor allen Dingen trinkt natürlich zusammen. Musik kann uns Menschen auf so wundersame Weise beeinflussen, einfach magisch. Folglich war diese Stadt damit der perfekte Ort, um das alte Jahr ausklingen zu lassen und ins neue hereinzufeiern.
Auch tagsüber haben wir die City unsicher gemacht und versucht, der Atmosphäre ein bisschen mehr auf die Spur zu kommen. Kevin hat mir als stolzer, gebürtiger Texaner ganz stolz eine Führung durch das texanische Regierungsgebäude gegeben. Nicht nur das Gebäude war wunderschön und mit schier unendlich vielen Räumen ausgestattet. Wirklich interessant war es gleichzeitig auch einmal zu sehen, wie anders das amerikanische von dem deutschen Politiksystem funktioniert.
Wenn man durch Austins Straßen schlendert, trifft man ebenso auf viel Kunst. Die Stadt ist bekannt für tolle Street Art, welche sich in kreativ bemalten Wänden und vielen Kunstskulpturen bemerkbar macht. Ich mit meiner fehlenden Ader für Kreativität kann über solche künstlerische Leistung nur immer wieder staunen.
Darüber hinaus ist Austin auch von Flüssen und Parks durchzogen, was Spaziergänge durchaus lohnenswert macht.
Nach einigen Recherchen fanden wir sogar einen super schönen, am Fluss gelegenen Wanderweg, der einige Wasserfälle, Waldpassagen und Felsen enthielt. Ein wunderschöner Weg mit so klarem Wasser, ganz in der Nähe der City gelegen. Man muss nur die Augen offenhalten, um selbst in der Nähe großer Städte erholsame, ganz abgelegene Naturflecken zu finden. Einige Einwohner Austins erzählten uns, dass sie im Sommer an den Fluss kommen, um zu schwimmen, ihr Bier zu genießen und einfach die Seele baumeln zu lassen. Für mich klingt das nach der perfekten Kombination: Man hat ein aufregendes Cityleben und kann gleichzeitig in Null Komma nichts in die Natur fliehen. Einfach schön :)