thaikath
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Weihnachtsgrüße aus Texas

Veröffentlicht: 26.12.2017

Frohe Weihnachten sende ich euch allen aus Eureka, einem kleinen  Dorf in Texas nahe Dallas.


Ich hoffe, ihr hattet bislang alle frohe, besinnliche Tage ohne allzu viel Stress und ihr genießt auch euren letzten Weihnachtstag noch in vollen Zügen. Nehmt euch die Zeit für euch und eure Lieben und natürlich für gutes Essen ;) 


Mein Weihnachten, der Tag der Reise, vor dem ich ehrlich gesagt die meiste Angst hatte, ist bislang einer der tollsten gewesen und die Angst war absolut nicht berechtigt. Ich habe eine so tolle Familie in Texas gefunden, die mich so unglaublich herzlich in ihr Weihnachtsfest integriert hat, dass da absolut kein Raum für Traurigkeit und Heimweh war. Vielmehr ist es eine super spannende Erfahrung einmal zu sehen, wie Texaner so leben und Weihnachten feiern. Gerade über Texas existieren ja zahlreiche Gerüchte :D. Ehrlich gesagt hatte ich deshalb ein paar Vorurteile in diesen Südstaat zu fliegen. Aber es ist absolut eine klasse Erfahrung und viel besser als gedacht. 

  See am Haus  
Sonnenuntergang in Texas

Nun, zunächst einmal wie kommt es dazu, dass ich an Weihnachten ausgerechnet in Texas bin?! Erinnert ihr euch an Kevin? Der verrückte Vogel, den ich beim Wandern in Phoenix kennengelernt habe, während er seine Kettlebell den Berg hinaufschleppte?!

 Kevin war& ist ein absoluter Segen während meines Trips. Er war während der schwersten Momente meiner Reise da und hat mir geholfen, diese so aufregend und problemfrei wie möglich zu gestalten. Nach meiner Trennung von Petra hat er mich in Phoenix aufgemuntert. An meinem Geburtstag ist er extra nach Flagstaff gekommen, um mit mir zu feiern. Kevin zeigte Anne& mir, wie schön Las Vegas sein kann, wenn man nicht als Tourist durchläuft. Und schließlich war für Kevin klar, dass ich einfach mit ihm und seiner Familie in Texas Weihnachten feiern müsse, statt an diesen Tagen alleine zu sitzen. Ehrlich gesagt fand ich es ziemlich schwierig, diese Einladung anzunehmen. Einfach zu einer fremden Familie fliegen über Weihnachten, die mich gar nicht kennt?! Irgendwie fühlte sich das zuvor so an, als müsse ich eine Last für diese Leute sein und als würde ich ihr Weihnachtsfest stören. So zögerte ich lange, ob ich diesen Schritt wagen solle, Kevin und seine Familie an Weihnachten zu stören. Gott sei Dank macht Kevin sich um Dinge weniger einen Kopf als ich es tue! Nachdem ihm mein Zögern und meine Ängste lange genug auf die Nerven gingen, hat er mir einfach einen Flug nach Dallas gebucht. Das war so unfassbar nett, dass ich nun wirklich keinen Grund mehr hatte, die Einladung auszuschlagen. Manchmal brauchen wir Menschen, die uns ein wenig zu unserem Glück zwingen. 

Tannenbaumschmücken


Und ich bin so unfassbar dankbar, dass Kevin das in diesem Fall getan hat. Er und seine Familie sind einfach unfassbar nett und gastfreundlich zu mir, Wahnsinn! Schon am Flughafen wurden wir von allen abgeholt und herzlich empfangen, zum Essen eingeladen und ich erhielt eine Fahrt durch die interessantesten Orte in Dallas. Danach ging es dann ins Haus von Kevins Eltern, das in Eureka, einem kleinen süßen Dorf gelegen ist. So klein Eureka auch sein mag, es ist keineswegs unbedeutend, da Bonny & Clyde sich hier wohl häufig aufgehalten haben.

Eigener Hausgarten
Steg am Haus


 Im wunderschönen Haus von Kevins Eltern bekam ich mein eigenes wunderschönes Gästezimmer. Mit Essen werde ich rund um die Uhr bestens versorgt und mit noch einem viel wichtigeren Gut: Mit Liebe und Herzlichkeit! Die gesamte Familie ist super fürsorglich, voller Liebe & interessiert sich dafür, wer ich wirklich bin und was mein Leben so bewegt. Das ist einfach ein so tolles Gefühl, gerade an Weihnachten. Es mag jetzt super kitschig klingen, oder wie irgendein Kalenderspruch, aber Liebe und Wertschätzung sind wohl das allergrößte Geschenk, das ein Mensch überhaupt erhalten kann, wahnsinnig tolles Gefühl. Doch dabei blieb es nicht an Weihnachten: Darüber hinaus besorgte die ganze Familie mir noch Weihnachtsgeschenke (typisch texanisch u.a. ein Messer, eine wunderschöne Kette, Chucks, die ich schon seit Ewigkeiten haben wollte,...). 

Ich hab Chucks :)
So viele tolle Süßigkeiten :)

Sogar die Hunde sind super gastfreundlich :)
Männer in Texas stylen sogar ihre Frauen ;)


Und auch ansonsten war Weihnachten hier super spannend. Wir gingen natürlich schön brav zur Kirche, da gerade in Texas die Menschen sehr gläubig sind. Es war eine methodisten christliche Messe, viel lockerer als bei uns Katholiken gestaltet. In der Kirche tranken die Leute Kaffee, hielten ein Pläuschchen mit dem Sitznachbarn und wurden herzlich vom Pastor begrüßt. Eine sehr freundliche Atmosphäre! 

Methodisten Kirche


Und auch das Weihnachtsessen in Texas ist einfach eine ganz besondere Erfahrung. Zwar habe ich noch nie im Leben so viel Fleisch gegessen (was eigentlich gegen meine Moral geht), aber das Fleisch hier ist einfach zu gut, um es abzulehnen. Die Texaner haben wirklich Ahnung von Barbecue, von Würzen des Fleischs und intensiv rauchigem Geschmack. Außerdem schmeckt man die Qualität des Fleischs, da es aus eigenem Anbau oder von Nachbarbauernhöfen stammt. 



vorher...

nachher...



Das Familienhaus von Kevin ist nämlich eine texanische Ranch mit vielen Kühen, Hühnern und unendlichem Land. Es ist wirklich so, wie man es sich aus Filmen vorstellt. Land und Weite, wohin man schaut. Kühe gibt es in verschiedensten Farben, Größen und Formationen. Die Hühner haben riesig viel Auslauf und super professionelle Ställe.

Die toten Rinderschädel sind echt...


Darüber hinaus liegt das Haus von Kevins Familie direkt an einem See, auf dem sie bei Lust und Laune Boot fahren können, oder einfach im Sommer mal ein paar Ründchen schwimmen können. Wahnsinn! Es hat total Spaß gemacht, Kevins Papa einmal bei der Arbeit begleiten zu dürfen, alle Kühe& Hühner zu füttern und mit dem ATV über die unendlich großen Ländereien zu fahren. Die Kühe sind einfach unfassbar süß, gerade die Babys. Eigentlich muss es einem in der Seele wehtun solche schönen Tiere zu essen. Aber zumindest schienen sie bei dem Auslauf ein glückliches Leben zu haben, zumindest ein kleiner Trost und mit Sicherheit besser als Fleisch aus Massentierhaltung! 

Sind die nicht süß =)?

Trotz der Schönheit der Tiere habe ich einen riesen Respekt vor Menschen wie Kevins Vater, die jeden Tag die körperlich harte Arbeit auf sich nehmen, diese Tiere zu versorgen und so viel Land in Ordnung zu halten. Andererseits ist dieses Landleben fernab von all dem Stadtstress wohl auch auf eine Weise total erholsam und meditativ. 

Neben dem bestätigten Gerücht der Gastfreundschaft, der unendlichen Weite des Lands und der vielen Tiere in Texas, hat sich aber auch ein Weiteres bestätigt: Waffen! Ich habe noch nie so viele Waffen im Leben gesehen wie in Texas. Hier gibt es die verschiedensten Gewehre in allen Größen und Formationen, Wahnsinn! Dies ist wohl ein Punkt, in dem Amerikaner und Europäer immer Schwierigkeiten haben werden, die Kultur der jeweils anderen zu verstehen. Während mir all die Waffen Angst machen und sie in meinen Augen Gewalt und Morde steigern, sind sie in den Augen der Amerikaner ein riesen Recht auf Freiheit und einfach notwendig, um sich selbst zu verteidigen. Wie dem auch sei, mir wird immer mehr klar, dass man mit Menschen auch sehr gut zurechtkommen kann, wenn man nicht immer einer Meinung ist. 

Ich lerne Waffenumgang...

Ein Punkt, den ich demgegenüber total an Texas liebe, ist die Weite und der unendliche Platz auf den Grundstücken. Gerade an Weihnachten bei all dem Essen ist Sport bei mir natürlich überaus wichtig ;). Und da Kevin einfach der netteste Mensch überhaupt ist, half er mir, ein perfektes Workout auf der Ranch aufzubauen. Und das geht super gut einfach mittels landwirtschaftlicher Hilfsmittel. Sport mit so coolen Hilfsmitteln & mit super Trainingspartner macht einfach nochmal viel mehr Spaß. 

Kleiner Tipp: Wenn der Workoutpartner mal nervt ;)


Ich bin und bleibe einfach unendlich dankbar Weihnachten mit dieser tollen Familie verbringen zu dürfen. Was braucht man mehr an Weihnachten als super Essen, Natur, Sport, und riesen Herzlichkeit?! Dazu dann noch ein wenig typische Texas Cowboykultur erleben, was will man mehr. Über Weihnachten nicht Zuhause zu sein, war für mich ein mutiger Schritt...aber er hat sich im Nachhinein absolut gelohnt. Klar, Mut wird sicherlich nicht immer so belohnt wie in dem Fall meiner. Aber selbst wenn nicht, Mut macht unser Leben so viel spannender. Wahrscheinlich habe ich früher zu viel Silbermond gehört, die auch der Meinung sind: "doch soweit ich weiß,sind die mit den guten Geschichten immer die Mutigen!" 

Danke Kevin =)


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