Veröffentlicht: 28.12.2017
Heute muss ich euch noch mit Bildern meines zweiten Weihnachtstages in Texas versorgen. Da es regnerisch und grau war, haben wir nach einer Aktivität für diesen Weihnachtstag gesucht. Und was ist die Lieblingsaktivität der Texaner?
Weihnachtsbeschäftigung
Riiiichtig, essen und vor allem viiiiel Fleisch. Und so starteten wir mit der ganzen Familie einen Roadtrip nach Luling, in eine kleine Stadt, um den besten BBQSpot schlechthin zu finden. Und das war absolut eine Erfahrung :D. In diesem BBQ Laden gab es quasi nur Fleisch und ich meine Massen an Fleisch! Serviert wird das Ganze einfach auf einer Papierunterlage, jeder isst mit den Fingern so schnell und so viel Fleisch er oder sie verdrücken kann. Es ist unfassbar, wie voll der Laden war und wie viel Fleisch Amerikaner (und auch kleine deutsche Mädchen) essen können.
Diese Erfahrung mag für einige ein wenig makaber klingen, aber man muss es einfach mal gesehen und probiert haben. Das geräucherte BBQ Fleisch in Texas ist einfach das Beste Fleisch, das ich je gegessen habe. Und mehr texanische Kultur geht wohl nicht :D.
Auch durch Texas zu fahren, ist super interessant und genauso, wie ich es mir vorgestellt hätte. Unendlich weite Landschaften, endlose Straßen, viele Truckstops und Fastfoodbuden. Menschen in Texas tragen tatsächlich z.T. Cowboyhüte und -stiefel, haben ihren typischen Südstaatenakzent, sind dabei aber gleichzeitig größtenteils sehr freundlich.
Apropos freundlich: Dieses Wort untertreibt wohl noch die Gastfreundschaft und Fürsorge meiner tollen Gastfamilie. Nach unserem BBQ in Luling sind wir weiter nach San Antonio gefahren, um uns die Stadt anzusehen. Die Familie war so unheimlich nett, auch mir ein Hotelzimmer zu gönnen und mir damit zu ermöglichen zum ersten Mal in meinem Leben in einem Hiltonhotel zu bleiben. Wahnsinn, eindeutig das schönste Hotelzimmer meiner ganzen Reisen. Mir fällt es oft schwer zu begreifen, wie ich diese Gastfreundschaft verdient habe: Diese Leute kennen mich kaum und ermöglichen mir so einen Luxus, Wahnsinn! Die Stadt San Antonio hat sich dabei total gelohnt, es ist soo eine hübsche Stadt.
Ein Teil meiner Begeisterung rührt sicherlich daher, dass sie europäischen Städten ähnelt. In der Stadt fließt ein super schöner Kanal, entlang dem wir den Riverwalk gemacht haben. Dies hatte eine ähnliche Atmosphöre wie Venedig mit zahlreichen Restaurants, Booten und Straßenmusik, einfach sehr süß. Auch die Kirchen San Antonios sind sehr schön, genau wie die Shoppingstraßen und Bars.
Wir besichtigten natürlich auch die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt, das Alamo. Das Alamo war eine ursprüngliche Kirche in Texas, welche zu einer Missionsstation wurde. So berühmt ist das Alamo, da hier der texanische Unabhängigkeitskrieg 1835/36 stattfand, in welchem die texanischen Verteidiger von den Mexikanern besiegt wurden.
In Texas steckt einiges an Geschichte, das mir vorher nicht so bewusst war. Wusstet ihr z.B. dass Texas lange Zeit Mexiko angehörte, genau wie z.B. Kalifornien, New Mexiko und Arizona? Bevor Mexiko sich von der spanischen Herrschaft befreite, standen diese heutigen amerikanischen "Staaten" unter spanischer Herrschaft. Obwohl die Texaner die Schlacht von Alamo verloren, konnten sie doch 1836 andere entscheidende Schlachten gegen die Mexikaner gewinnen. Somit wurde Texas 1836 ein unabhängiger Staat,bevor sie sich 1845 den USA anschlossen. Sicherlich würden sich jedoch auch heutzutage noch einige Texaner gerne als unabhängigen Staat betrachten ;)
Städte wie San Antonio sind jedoch aufgrund dieses geschichtlichen Hintergrunds super interessant. So gibt es einigen riesigen mexikanischen Einfluss auf die Stadt, was sich auf die Küche und natürlich den Tequila positiv auswirkt ;).
Aber keine Sorge, zu sehr verwöhnt werde ich hier nicht ;) Denn nach dem BBQ Trip ruft der strenge Chef des Hauses wieder zur Arbeit und dabei kennt er weder Spaß noch Gnade, wie ihr an meinem leidenden Gesichtsausdruck sehen könnt. ;)