Karos kleine große Weltreise
Karos kleine große Weltreise
vakantio.de/karoskleinegrosseweltreise

06./07. Januar 2018

Veröffentlicht: 07.01.2018

สวัสดีตอนเย็น - Guten Abend! 😊 Es folgt ein etwas ausführlicherer Bericht der letzten beiden Tage - sorry, dass er so lang geworden ist!

06/01/2018: Am gestrigen Tag sind Sophie und ich den Nachmittag über wieder Tauchen gewesen. Wurde auch Zeit! 😅 Man bekommt hier schnell das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn man selbst nicht Tauchen war und dann Abends alle Taucher erschöpft aber glücklich vom Tauchgang zurückkommen und davon erzählen, was sie alles gesehen haben. Am Tag zuvor, an dem Sophie und ich ja Schnorcheln waren, hat eine Tauchgruppe nämlich tatsächlich den Walhai zu Gesicht bekommen! So eine Frechheit! 😅 Wir waren also Feuer und Flamme, endlich wieder unter Wasser zu kommen. Unser Tauchguide war dieses Mal ein Franzose namens Maxim. Auch er war sehr nett, obwohl sein Englisch ziemlich miserabel war. Aber so sind sie, die Franzosen. 😊😊 (Achtung, Mama, es folgt ein Bild mit Fischen!! ♥)

Wir haben zwei Tauchgänge gemacht. Der erste ging wieder zum Wrack, an dem wir ja schon bei unserem Advanced-Kurs tauchen waren. Die Sicht war leider immer noch sehr schlecht und als wir auf 27m gesunken sind, habe ich gemerkt, wie sich plötzlich alles angefangen hat zu drehen. Ich war sehr irritiert und fühlte mich, als würde ich die ganze Zeit im Kreis schwimmen und hatte keinerlei Orientierung mehr. Die Symptome, die ich da spürte, waren tatsächlich die eines Tiefenrauschs. In dieser Hinsicht wurden wir bei unserem Tieftauchgang im Advanced-Kurs ja geprüft, also ob wir die Tiefe vertragen oder nicht. Der Tiefenrausch (auch Stickstoffnarkose genannt) wird durch die betäubende Wirkung bestimmter Gase bei hohem Druck wie bei tiefen Tauchgängen verursacht. Typische Erscheinungen sind ein eingeschränktes Urteilsvermögen und logisches Denken, sowie Euphorie oder Angst. Ich glaube, ich hatte in einem anderen Blogeintrag bereits erzählt, dass es dem Gefühl des Betrunkenseins gleichen kann. Ich fühlte mich wirklich wie betrunken und hatte nun zwei Möglichkeiten: Entweder panisch werden, oder Ruhe bewahren und warten, bis wir ein paar Meter aufsteigen. Ich entschied mich für letzteres 😅 Da die Sicht wirklich schlecht war, habe ich versucht, meinen Blick auf Sophie zu fokussieren, die nicht weit entfernt vor mir schwamm. Ich wusste, dass man in der Tiefe, in der wir uns befanden, maximal 20 Minuten bleiben durfte, und so wartete ich einfach darauf, dass wir uns in flachere Gebiete begeben würden, was wir schließlich auch taten. Mit einem Mal war das Gefühl der Betrunkenheit verschwunden und ich konnte den Rest des Tauchganges genießen. Maxim sagte mir hinterher, dass meine Stickstoffnarkose aufgetreten sein könnte, weil ich zu wenig Wasser getrunken oder zu wenig geschlafen habe. Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich es geschafft habe, trotz allem ruhig zu bleiben! 

Der zweite Tauchgang an dem Nachmittag ging zum "Red Rock". Das war bisher glaube ich der schönste Tauchgang, den ich erleben durfte. Ich weiß gar nicht, wie ich das in Worte fassen soll, aber wenn ich ein Fisch wäre - dann würde ich dort leben wollen! 😊 Die Sicht war hervorragend, man konnte super weit sehen und es gab uuuunfassbar viele Korallen und Anemonen, die fast schon wie designt aussahen. Kleine Fische schwammen immer wieder durch die Löcher der Korallen und es sah aus, als würden sie sich auf einem riesigen Spielplatz befinden. Ich musste aufpassen, dass ich den Anschluss an Maxim und Sophie nicht verpasse, weil ich mich einfach nicht sattsehen konnte. Sophie und ich haben uns direkt im Anschluss an dieses schöne Taucherlebnis für einen Nachttauchgang mit Maxim am darauffolgenden Tag angemeldet, der dann Sophies letzter Tauchgang für diesen Urlaub sein sollte.

Am Abend stieß Naz zu uns und er hat uns viel über die Thailändische Kultur erzählt, während wir am Strand saßen und uns vom Tauchen erholten.

Für meinen Bruder Felix wäre Thailand zum Beispiel das Paradies, weil hier alle fast permanent Barfuß laufen. Es ist üblich, sobald man ein Gebäude betritt, die Schuhe auszuziehen. Egal wo, ob in der Rezeption, im Restaurant oder im Supermarkt. Vor den Eingängen stapeln sich die Flipflops, sodass man des Öfteren Schwierigkeiten hat, seine eigenen hinterher wiederzufinden. Deshalb lasse ich meine im Zimmer und laufe generell nur noch Barfuß durch die Gegend. Naz erzählte uns, dass man das aus Respekt tut und damit man keinen Dreck mit ins Gebäude schleppt, was ich durchaus unlogisch finde, weil ich mit meinen nackten Füßen eher umso mehr Sand verteile. Aber na ja. 😅 Außerdem erzählte er uns, dass man in Thailand großen Respekt vor dem Alter hat. Wenn dein Gegenüber älter ist, verdient er also sofort deinen Respekt. Dazu gehört z.B., dass man niemals den Kopf des Anderen berührt. Auch das Umarmen zur Begrüßung sieht man hier nur unter den jüngeren Thais oder bei Touristen. Ansonsten zählt hier viel mehr eine kleine Verbeugung mit gefalteten Händen als Begrüßung. Ich finde das so cool, einen Thailänder kennengelernt zu haben, der uns so viel von seiner Kultur und seinem Leben hier erzählen kann.

Am gleichen Abend hat er uns noch seiner "Schwester" vorgestellt. Die Verwirrung auf unserer Seite war zu Anfang groß, da wir aus einem früheren Gespräch erfahren hatten, dass Naz eigentlich nur einen Bruder hat. Schnell merkten wir jedoch, dass auch das lediglich ein Zeichen von Respekt war: Menschen, die den Thailändern nahestehen und gleichzeitig älter sind, nennen sie liebevoll "Bruder" oder "Schwester". Seine "Schwester" war sehr nett und ist schon viel in der Welt herumgereist. Sie war unter anderem in Italien, wo sie so viel Eis gegessen hat, dass sie es in Thailand vermisst hat. Kurzerhand entschließ sie sich dazu, eigenes Eis herzustellen, so wie die Italiener es machen, und es auf Koh Tao zu verkaufen. Wir durften ganz verrückte Sorten probieren, schaut mal:

Welche würdet ihr gerne mal testen? Oder habt ihr vielleicht irgendwo schon einmal eine Sorte essen können? Ich war besonders auf die Sorte "Butter Fly Pea Flowers" gespannt, da sie aus einer Blume hergestellt wird. Was meint ihr, wie mir das Eis geschmeckt hat? 😊


07/01/2018: Heute war leider schon Sophies letzter Tag. Ich werde sie vermissen, sie ist mir in den letzten Tagen schon sehr ans Herz gewachsen! 😊 Da Sophie vor ihrer Heimreise noch ein wenig Sonne einfangen wollte, haben wir uns den Vormittag und Nachmittag über abwechselnd mal an den Pool, mal an den Strand gelegt. Ach, und wir haben uns beide jeweils ein Tattoo machen lassen! 😅 Wir wollten eigentlich nur zum Supermarkt und Wasser kaufen, als wir vor dem Laden eine Straßenkünstlerin sahen, die Henna-Tattoos malte. Hihi, als ob ich mir ein echtes Tattoo stechen lassen würde! Niemals! 😊 Aber hübsch finde ich es trotzdem, fühle mich jetzt fast wie eine halbe Thailänderin.


Gegen 17:30 Uhr haben wir uns auf den Weg zum Dive-Shop gemacht, wo wir Maxim getroffen haben, der beim bevorstehenden Nachttauchgang noch einmal unser Guide sein würde. Ich war schon wieder soooo aufgeregt. Es ist einfach ein anderes Erlebnis, in der Dunkelheit zu tauchen. Aber unser Mut wurde belohnt: Wir sahen unter anderem zwei Blaupunktrochen, einen riiiiesigen Barracuda, der vor unseren Augen einen kleineren Fisch verspeiste, und einen kleinen süßen Einsiedlerkrebs. Wusstet ihr, dass wenn man unter Wasser die Taschenlampen ausmacht und mit den Armen und Händen im Wasser herumwedelt, ein Phänomen der Biolumineszenz bewundern kann? Durch Berührungsreize einer Ansammlung von Mikroorganismen im Wasser wird nämlich das sogenannte Meeresleuchten erzeugt. Das heißt, vor euren Augen glimmen für kurze Zeit kleine neongrüne Lichter auf, die wie funkelnde Sterne aussehen. Sooo bezaubernd!

Aber damit ich euch nicht weiter mit Gerede über meine Taucherlebnisse langweile (für euch klingt das vermutlich alles gleich, wenn ich vom Tauchen erzähle, oder? 😅), zeige ich euch einfach ein paar Fotos von unserer Fahrt aufs Meer hinaus und unseren "Post-Tauchgang"-Gesichtern. 😊




Tschüüüüss, Sophie! Wir sehen uns in Frankreich, Belgien, Deutschland oder Ägypten wieder! 😊

Antworten