Was für aufregende Tage hinter mir liegen. Ich versuche mal, alles auf die Kette zu kriegen:
(Wer nicht wissen möchte, wie meine Fahrt von Bangkok nach Koh Tao verlaufen ist, sondern eher daran interessiert ist, wie es auf Koh Tao ist, springt einfach zu Punkt 4 😊)
1. Bangkok: Am Freitag Abend bin ich zwei Stunden vor Abfahrt meines Busses zum "Lomprayah Office" in Bangkok gelaufen. Dort war der Bär los, gaaanz viele Backpacker tummelten sich in der eh schon vollen Straße vor dem Office. Das Personal schubste mich in Richtung Check-In-Schalter, vorher sollte ich jedoch meinen großen Rucksack auf einen noch größeren Rucksackhaufen werfen. Beim Check-In bekam ich mein Ticket für den Katamaran, einen Sticker mit Bus- und Sitznummer für mein T-Shirt und ein Bändchen mit dem Zielort (Koh Tao) für meinen Rucksack. Ich hatte gerade dieses Bändchen an der Schlaufe meines Rucksackes befestigt, da kam ein ganz hektischer Mitarbeiter auf mich zu gewuselt und rief mit Blick auf meinen Sticker mit der Busnummer: "Bus one, bus one, you have to go - now, now, now!" Ich war völlig irritiert, es war ja gerade mal 19 Uhr und mein Bus sollte eigentlich erst um 21:00 Uhr abfahren. Trotzdem bin ich dann einer Gruppe von Backpackern zu meinem Bus gefolgt. Der Bus war riesig, die Sitze ließen sich weit zurücklehnen und man bekam sogar eine Decke, sodass man wunderbar hätte schlafen können - theoretisch gesehen. Ich war unendlich müde und erschöpft und konnte dennoch während der ganzen acht-stündigen Fahrt maximal für eine Stunde die Augen schließen.
2. Chumphon: Gegen 3 Uhr nachts kamen wir am Pier von Chumphon an, von wo aus unser Katamaran in Richtung Koh Tao abfahren sollte. Während ich bei der Buchung meiner Fahrt noch dachte: "Oh Karo, fahr über Nacht, so sparst du dir die Kosten für ein Hostel," habe ich diesen Gedanken in der Nacht bitterlich bereut, da der Katamaran erst um 7 Uhr abfahren sollte. Eine weitere schlaflose Nacht des Wartens stand mir bevor. Ich stieg also aus dem Bus aus und die Mitarbeiter luden nach und nach Rucksäcke aus. Meiner war nicht dabei, aber ich war ja auch im ersten Bus, deshalb fand ich das nicht weiter verwunderlich. Ich setzte mich wie die anderen Backpacker auf eine Bank und wartete. Etwas anderes konnte man dort nachts ja auch nicht tun! 😅 Als der zweite Bus kam und mein Rucksack immer noch nicht dabei war, wurde ich langsam stutzig, vor allem weil die Passagiere des Busses sehr zielstrebig auf den Gepäckhaufen zugingen und ihren Rucksack herausfischten. Da kam mir zum ersten mal der Gedanke, dass ich ganz eventuell meinen Rucksack selber zum Bus hätte bringen müssen. 😅 So war es auch. Vielleicht lag es an der falschen Kommunikation, vielleicht an meiner Übermüdung, vielleicht bin ich aber auch einfach zu naiv an die Sache herangegangen - irgendwie bin ich jedenfalls davon ausgegangen, dass die Mitarbeiter sich um das Gepäck kümmern, weil die mich ja auch explizit aufgefordert haben, ich möge bitte meinen Rucksack dort auf den Haufen werfen. Ich lief also zum Check-In Schalter für den Katamaran und fragte, was ich tun sollte, wenn mein Rucksack noch in Bangkok steht. Die Mitarbeiter sagten: Warten. Also wartete ich. Auf alle zwölf Busse. Nirgends war mein Rucksack dabei. Ich war zum Glück nicht die Einzige, die ihren Rucksack hat stehen lassen, und so habe ich in Ming einen Leidensgenossen gefunden. Ming war 36, kam ursprünglich aus China, lebte seit längerer Zeit nun in Malaysia und konnte Gott sei Dank sehr gut Englisch. Wir lachten über unsere Schusseligkeit und waren einfach nur froh, dass wir da nicht alleine durch mussten. Gegen halb 6 in der Früh haben wir die Mitarbeiter am Check-In-Schalter gebeten, ihre Kollegen in Bangkok anzurufen, und siehe da: Unser Gepäck war noch dort am Office. Ich war maßlos erleichtert - wenigstens wusste ich, dass es noch da war. Man versicherte uns, dass es noch am selben Tag nach Koh Tao gebracht werden würde und dass wir es gegen 16:00 Uhr am Pier der Insel abholen könnten. Einigermaßen erleichtert legten wir uns noch für eine Stunde auf eine Bank bis es um 8 Uhr mit einer einstündigen Verspätung auf den Katamaran ging.
3. Koh Tao: Ich wusste aus zahlreichen Foren, dass die Katamaranfahrt sehr schauklig werden kann, aber da ich meine Reisetabletten im großen Rucksack hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als auf meinen Magen zu vertrauen. Leute, ihr könnt euch nicht vorstellen, wie lang einem 1,5 Stunden vorkommen können. Ich war so froh, als die Fahrt endlich vorüber war. Ich war nicht mehr nur erschöpft und müde, sondern mir war auch noch speiübel. Am Pier wurde ich von einem Pickup meiner Tauchschule abgeholt und zum Resort gefahren. Nach dem Check-In bin ich gaaaanz fix auf mein Zimmer und habe erst mal zwei Stunden geschlafen.
Gegen 14 Uhr bin ich noch einmal zum Pier und habe dort noch einmal insgesamt zwei Stunden auf meinen Rucksack gewartet, aber er kam nicht. Ich habe die Mitarbeiter vor Ort so lange genervt, bis diese endlich ihre Kollegen aus Chumphon und Bangkok angerufen haben und mir versichern konnten, dass mein Rucksack auf jeden Fall am Sonntag (also heute) ankommen würde. Nach dem ganzen Gerede mache ich es nicht weiter spannend:
ICH HAB IHN WIEDER!!! 😊😊😊 (Schwarzweiß-Filter musste sein, bin immer noch müde! 😄🙈)
Ich hab mir zwar Abenteuer gewünscht - aber jetzt freue ich mich wirklich auf den Urlaubsteil meiner Reise!
4. Ban's Diving Resort: Nach der ganzen Unsicherheit mit meinem Rucksack habe ich heute ein wenig zu Fuß die Insel erkundigt. Ich freue mich so sehr hier zu sein! Die 21km² große Insel liegt vor der Südostküste Thailands und meine Tauchschule befindet sich am Sairee Beach. Viele Fotos habe ich noch nicht gemacht (möchte mich nicht ständig als Touri outen 😄) aber in den nächsten Tagen komme ich bestimmt noch dazu.
Ich hoffe es geht euch gut und ihr verbringt einen schönen letzten Tag im Jahr 2017! Ich werde jetzt zum Strand gehen und mich auf 2018 freuen. Für mich beginnt das nämlich schon sechs Stunden früher als bei euch! 😊 GUTEN RUTSCH!
