Veröffentlicht: 18.08.2022
Heute haben wir die Champagne über Landstrassen verlassen, um mehr von der Landschaft zu sehen. Weinstöcke haben wir aber nicht gesehen. Wir sind so ziemlich allein unterwegs gewesen auf gut ausgebauten Strassen. Bei jedem Abzweig zu einer Ortschaft war ein Kreisverkehr. Alles gut beschildert. Wir haben die Normandie bald erreicht und wo das Auge hinschaute, überall landwirtschaftliche Nutzflächen. Mais, Korn, Sonnenblumen u.ä. Es ist kaum vorstellbar, dass die Landwirtschaft in Frankreich nur 2,5 % ausmacht. Wir sind jedenfalls stundenlang durch Felder gefahren.
Gegen 15 Uhr erreichten wir Rouen und auch die Jugendherberge, unsere nächste Unterkunft. Auf der Anmeldung konnten wir schon sehen, dass wir erst um 18 Uhr einchecken konnten. Da die Hoffnung zuletzt stirbt, hofften wir auf eine frühere Zeit, wurden aber enttäuscht. Die Tür war verschlossen. Ein Rundgang um das Gebäude verursachte uns etwas Bauchgrummeln. Es war nicht anheimelnd draußen, sondern schmutzig.
Wir fuhren dann ins Zentrum, um schon mal die Touristeninfo aufzusuchen. Wie in jeder französischen Stadt gab es Probleme bei der Parkplatzsuche. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass unsere wilde Hilde unser Kleinkind ist. Die Kosten für das Parken hier haben die Ausmasse eines mitreisenden Kindes im Hotel.
Nach etwas Suchen ergatterten wir eine Parklücke, sogar unentgeltlich! Wir tranken dann in einem kleinen Bistro Kaffee und Tee umd liefen danach zur Info. Diese befand sich genau vor der Cathedrale, die auch wieder Notre Dam hiess umd ähnlich aufgebaut war, wie ihre Namensvettern. Berühmt ist diese aber durch Monet, der hier eine Bildreihe entworfen hat.
Vor dem Gotteshaus waren 2 Strassenmusikanten und machten gute Musik, so dass wir uns ein wenig dort aufhielten. Irgendwann war unsere Wartezeit vorbei und wir fuhren zur Herberge. Nun war sie geöffnet, allerdings war der Herbergsvater ein Unsympath. Handttücher wurden nicht verliehen, aber wir hatten ja welche in der Badetasche. Unser Zimmer lag gleich im Erdgeschoss, mit Blick auf den Garten mit Sitzgruppen, die von Jugendlichen frequentiert waren. Wir vermuteten eine Fussballmanschaft. Unser Zimmer hatte einen eigenartigen Geruch. Beim Öffnen des Fensters trat ich in eine Wasserlache auf dem Boden. Mein Mann wischte diese sogleich auf, mich irritierte das Wasser etwas und als ich an die Decke sah, war dort ein grosser Wasserfleck von dem es tropfte. Ich wollte ein anderes Zimmer. Nach Aussage des Herbergsvaters war die Jugendherberge voll. Er konnte sich den Wasserschaden nicht erklären, kam aber mit einer Leiter, um die Deckenplatte an der Stelle aufzumachen. Dann war er wieder weg und wie ein Wunder war nun doch noch ein anderes Zimmer frei, in der 1. Etage. Hier gab es zwar ein Doppelstockbett, aber ich kletter ja auch nach oben. Ganz sauber war dieses Zimmer auch nicht, aber annehmbar.
Abendessen wurde hier nicht angeboten. Es war aber eine Küche da, in der selbst gekocht werden konnte. Diese sah ich mir an. Schon der Geruch ließ mich wieder weggehen. Da die JH etwas im Vorort lag, waren die Restaurants in der Nähe nicht so vorhanden. Ein Marokkaner sollte aber gleich in der Nähe sein. War er auch, nur leider geschlossen. Nachdem wir nach 2 km immer noch nichts gefunden hatten, die Gegend auch nicht so prickelnd war, haben wir uns an einem kleinen Pizzaladen Pizza zum Mitnehmen geholt. Ein paar m weiter war ein kleiner Supermarkt, der hatte kaltes Bier. Nun schnell in die Herberge, damit Pizza nicht kalt, Bier nicht warm wurden. Gegen 20:30 Uhr saßen wir dann im Garten, es hat geschmeckt und es wurde auch langsam kühler. Wir hatten bisher immer über 30 grad und die Zimmer waren entsprechend aufgeheizt.