Veröffentlicht: 14.06.2018
Am Abend des 08.06. ging es für uns zum Rodeo in Rockhampton.
Doch davor... haben wir auf unserer Frontscheibe eine RIESIGE SPINNE entdeckt. Wir haben sie dann als "Huntsman" enttarnt. Zum Glück also keine gefährliche Spinne. Sie beißt wohl gern zur Verteidigung, aber das schadet dem Menschen nicht. Trotzdem kein schönes Gefühl, wenn man auch in dem Auto schläft. Da Kenny der Autofahrer war und die Spinne an seiner Tür saß, musste Krissi aussteigen und probieren die Spinne mit einem Stock zu entfernen, doch da war die Spinne schon wieder weg. Die Frage ist bloß - wo? Die Fantasie kennt da keine Grenzen...
Im Great Western Hotel sind wir dann aber trotzdem gesund und sicher angekommen. :D Bei einem Abendessen kann man live und kostenfrei beim Rodeo zusehen. Dabei ist es noch nicht einmal Pflicht etwas zu kaufen, aber da wir sowieso das hoch angepriesene Steak der Fleisch Hauptstadt Rockhampton probieren wollten, gab es für Kenny ein Steak und für Krissi einen Burger.
Man kann immer Mittwoch und Freitag beim kostenfreien Rodeo zusehen. Aufgrund dessen und da nicht wirklich großartige Stimmung in der Halle war, gehen wir davon aus, dass es so etwas wie öffentliches Training war.
Da wohl etwas mit unserer Tisch Reservierung nicht funktioniert hat, landeten wir prompt mit Juliane, einer anderen deutschen Backpackerin am Tisch.
Mit einiger Verspätung ging es dann los. Es war schon spannend zuzusehen und von Zeit zu Zeit war es auch wirklich spektakulär und es gab auch die ein oder andere prenzlige Situation. Beeindruckend war auch, dass die Reiter wohl alle keine 18 Jahre alt waren.
Unser Essen hatte dann aber auch wirklich einen faden Beigeschmack. Die Bullen sind ja nicht von allein so aufgebracht. In diesem Fall hatten sie Gurte um den Bauch, welcher wohl ziemlich unangenehm bzw. schmerzhaft auf die inneren Organe drückt. Dieser Gurt lockert sich erst, wenn der Reiter vom Bullen fällt und somit den Gurt nicht mehr festziehen kann.
Im Anschluss an diesen ereignisreichen Abend trauten wir uns mal wieder wild zu campen und schliefen direkt in einer Querstraße.
Am Samstag hieß es dann dank Wild Camping wieder zeitig aufstehen. Wir nutzten die frühe Stunde, um den kostenfreien Zoo von Rockhampton zu besuchen. So konnten wir den gegen Mittag eintreffenden, zahlreichen, lauten Kindern entkommen. Besonders schön war, dass wir direkt nach unserer Ankunft die Känguru Fütterung miterleben konnten. So waren die Kängurus direkt an der Absperrung zu den Besuchern - also nur bei uns Beiden - anstatt in der hintersten Ecke des Geheges, wie zu späterer Stunde. :) Mit den Kängurus war auch ein Emu im Gehege, welcher Kenny bei einer Foto Session plötzlich ziemlich nah kam aber trotzdem friedlich war.
Weiterhin haben wir ein riesiges Krokodil gesehen. Dieses hatte sich zuerst im dunklen Wasser versteckt, sodass wir es nicht sahen. Krissi entdeckte jedoch ziemlich auffällige Luftblasen und nach einer Weile tauchte das dazugehörige Krokodil auf. Wir dachten erst, die Größe ist eine optische Täuschung aufgrund des Wassers - aber nein, es war wirklich riesig.
Danach ging es zu einem lebhaften Wombat, welcher so neugierig war, dass er sogar probierte, die Gehegewand nach oben zu klettern.
Wir sahen noch einen kleinen Koala, wunderschöne Papageien und Gorillas mit einem Baby. Auch bei den Dingos erlebten wir die Fütterung, sie waren ganz wild vor Aufregung.
Der Zoo ist wirklich super schön und das, obwohl er kostenfrei und nur durch Spenden finanziert wird. Wir würden diesen Zoo jeder Zeit dem von Melbourne vorziehen.
Am Nachmittag stand leider Bürokratie für unser Auto auf dem Plan. Die Nacht verbrachten wir auf dem kostenfreien BP Truckstop in Marmor. Der war zwar ziemlich staubig und eine andere Backpackerin meinte den ganzen Platz mit ihren Telefonaten unterhalten zu müssen, aber wir hatten eine ruhige Nacht dort. ;)
Am Sonntag, den 10.06. fuhren wir nach Gladstone. Schon auf dem Weg konnten wir die zahlreichen Kohlekraftwerke erkennen. Unseren ersten Stop machten wir an der Promenade. Wir spazierten entlang der HMAS Gladstone, einem Kriegsschiff und versuchten uns erfolglos im Geocachen. In der Hitze schleppten wir uns noch auf den Auckland Street Lookout, von wo aus man die ganze Bucht und den Hafen von Gladstone sehen konnte. Der Ausblick hat sich aber gelohnt. :)
Mittag gab es für uns an der Marina Parklands BBQ Area - eine riesige Wiese direkt am Fluss, der Hafeneinfahrt von Gladstone. Danach wollten wir noch dem Public Swimming Pool einen Besuch abstatten, der war jedoch aufgrund der Jahreszeit geschlossen. Gegenüber gab es aber einen kleinen Park mit Teich, in welchem wir viele hungrige Enten und Schildkröten sahen.
Zum Abendessen fuhren wir an den Strand, zum Barney Point Beach. Direkt in der Nähe fanden wir direkt am Meer auch einen Schlafplatz mit Blick auf die beleuchteten Kraftwerke, was wirklich toll aussah.
Am 11.06. fuhren wir in das Shopping Center von Gladstone, um noch ein bisschen Bürokratie zu erledigen. Mittag gab es dann in einem der zahlreich vertretenen Lions Park - ein riesiger Spielplatz mit angrenzendem Park und großem Teich.
Am Nachmittag fuhren wir dann weiter nach Tunnam Sands in den Canoe Park. Diese kleine Day Use Area lag an einem Teich, war mit kostenfreien Fitness Geräten ausgestattet und war nur wenige Meter vom Strand entfernt. Nach einem langen Spaziergang am Strand begegneten wir dann wohl unserem ersten richtigen Känguru in freier Wildbahn und es war riesig.
Die Nacht verbrachten wir mit wildcampen neben einem Kindergarten. Hier wollten wir uns zwischen den parkenden Autos tarnen. Es war wohl aber ein Elternabend oder Ähnliches, denn etwas später fuhren alle Autos davon. Wir haben die Nacht jedoch trotzdem unentdeckt überstanden.
Am nächsten Morgen fuhren wir wieder zum Canoe Park. Hier wollten wir eigentlich den Tag am Strand verbringen. Wir entschieden uns jedoch kurzfristig für eine Fahrt zur Millenium Esplanade von Tunnam Sands und lagen bis Mittag dort am Strand.
Danach ging es für uns weiter zum Staudamm des Awoonga Lake. Hier konnten wir an drei tollen Lookouts die Aussicht über den riesigen See und den Staudamm genießen.
Die nächste Station war das Pikes Crossing Swimminghole. Hier gab es viele Seile an den Bäumen, um ins Wasser zu springen. Da es jedoch schon später Nachmittag und somit etwas kühl war und wir nicht wussten, was uns im Wasser begegnen würde, beließen wir es dabei, auf den Bäumen herum zu klettern.
Die Nacht verbrachten wir auf der Boyne River Rest Area. Direkt am Bruce Highway und wie der Name schon verrät am Fluss. Das Grundstück war mit zahlreichen Figuren aus Metall geschmückt. Auf dem Weg zum Flussufer landeten wir irgendwie im Gehege der Kühe, welche sich glücklicher Weise jedoch nicht wirklich für uns interessierten.
Den 13.06. startete Krissi mit einem leckeren und noch warmen Zimt Donut und einem guten Kaffee "Flat White" vom Retro Café Wagen, welcher täglich an dieser Rest Area steht.
Das erste Ziel des Tages war der Turkey Beach. Von dort aus wollten wir offraod zu einem Camp in angrenzenden Nationalpark fahren. Auf der Fahrt dahin sahen wir einen riesigen Leguan, welcher sich gerade an einem toten Wallaby am Straßenrand leibte. Als wir näher kamen, verzog er sich jedoch rasch ins Gebüsch.
In Turkey Beach angekommen, sahen wir noch zahlreiche Wallabies am Straßenrand auf einer Lichtung entspannen. Der Strand war dann leider etwas enttäuschend. Die Nudeln zum Mittag waren dank Wind dann auch eher matschig als aldente. :(
Den restlichen Tag verbrachten wir im Eurimbula National Park. Über eine extreme Offroad Straße ging es zu unserem Camp für die Nacht. Riesige Schlag- und Wasserlöcher, weggebrochene Straßenstücke, tiefer Sand und zwei seichte Flussdurchquerungen zeichneten unseren Weg. Wir benötigten für die circa 25 km dann satte 2,5 Stunden, anstatt 1 Stunde, wie von Google berechnet. Vielleicht hätten wir den "Closed Road" Schildern doch mehr Beachtung schenken sollen, doch wenn man erstmal so weit gekommen ist, dreht man dann ungern um. Einige große Äste machten Bekanntschaft mit unserem Unterboden und dem Lack. Ab und zu rutschten wir in tiefe Löcher, doch unser Auto meisterte dank Allradantrieb alles mühelos. Auch sandige Passagen machten keine Probleme. Bis auf, dass unser Auto jetzt ein wenig mehr klappert, was wahrscheinlich am Stoßdämpfer liegt, hat es alle Herausforderungen mit Bravour gemeistert. Zum Glück haben wir uns für einen Geländewagen entschieden, sonst hätten wir nie so ein Abenteuer erlebt und Zugang zu unserem nächsten schönen Camp gehabt ;)
Bei der Ankunft am Middle Creek Camp direkt am Meer wurden wir für die anstrengende aber auch spaßige Fahrt mit einem tollen Sonnenuntergang und super netten, australischen Campern belohnt. Diese waren in großer Gruppe für 1 Woche zum Angeln und Krabben Fangen angereist. Bruce und Meg begrüßten uns herzlich und waren direkt zu einem Plausch und Erklärungen zum Krabben Fang aufgelegt.
Über die Nacht legen sie Netze mit Ködern im Meer aus, die Krabben kriechen dann in die Netze und finden nicht mehr heraus. Sie erzählten uns auch, dass einer ihrer Bekannten vor einiger Zeit leider 4 tote Wildschweine in seinem Netz fand. Bei Ebbe sind diese wohl in das Netz gekrochen und konnten der Flut dann leider nicht mehr entfliehen.
Der heutige bewölkte :( Tag startete mit toller Aussicht aufs Meer und damit, dass die Australier wieder ihre Netze einholten. In jedem fand sich eine riesige Krabbe. Zu besseren Jahreszeiten kann man mit einem Netz wohl bis zu 6 Krabben fangen. Wir konnten dabei zusehen wie sie die Krabben verbanden, damit diese sich nicht mehr mit ihren Scheren wehren konnten. Wenn Sie einen erwischen kann wohl schnell mal der Finger gebrochen oder ab sein. Es war beeindruckend, aber uns taten die armen Krabben dann doch wirklich leid.
Die Straße für den Rückweg war zwar auch Offroad, aber deutlich besser in Schuss, sodass wir schnell in Agnes Water ankamen. Wir sahen kurz beim Strand vorbei, wo wir ein paar Surfschüler bei den ersten Versuchen beobachten konnten. Aufgrund des Wetters ging es für uns jedoch nicht ins Wasser. Wir nutzen die BBQ Stelle im Jeffery Memorial Park und machten uns dann auf zu unserem nächsten Camp.
Das Horizons Kangaroo Sanctury kümmert sich um verletzte Kängurus. Schon bei unserer Ankunft lagen diese überall faul herum. Halb Vier am Nachmittag konnten wir sie dann mit Süßkartoffeln füttern. Darunter waren alle Altersklassen. Besonders süß anzusehen waren natürlich die Muttis mit ihren Babys im Beutel oder die gerade "geschlüpften" 12 Monate Alten.
Das Camp hat übrigens noch zahlreiche Pfaue und super zutrauliche Papageien zu bieten.
Wir werden sehen, von welchen Tieren wir heut Nacht besucht werden. ;)