Krissi & Kenny Abroad
Krissi & Kenny Abroad
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Ab in den Norden

Veröffentlicht: 29.04.2018

Ab in den Norden

Dienstag Mittag ging es auf unseren ersten kleinen Roadtrip - unser Ziel Port Douglas - eine kleine Stadt etwas nörlich von Cairns. Auf dem Weg hielten wir am Trinity Beach und bei Palm Cove.

Trinity Beach
Trinity Beach

Am Trinity Beach wanderten wir ein wenig am Strand entlang und kletterten über die Felsen am Ende des Strandabschnittes.

Trinity Beach

Einige Kilometer weiter machten wir einen zweiten Stopp am Strand der Palm Cove.

Palm Cove Strandblick

Hier ging es dann auch endlich ins Wasser. In einem durch ein Netz abgegrenzten Bereich kann man zum Glück auch ohne Angst vor Quallen und Krokodilen schwimmen gehen. Ansonsten ist das Meer hier oben zu dieser Jahreszeit leider zu meiden. :(

Palm Cove Badestelle

Zum Trocknen liefen wir dann noch den Strand entlang bis zu einem Aussichtssteg, von dem aus wir den Strand und einige Inseln im Blick hatten.

Palm Cove Steg

Weiter ging es nach Port Douglas. Nach einem kurzen Einkauf im Coles - eine australische Supermarktkette - machten wir uns auf die Suche nach einem Schlafplatz. Wildcampen trauten wir uns noch nicht, also ging es auf einen kleinen Campingplatz, angrenzend an ein Hostel - Dougies Backpackers Resort. Der Spaß kostete uns 30$ - dafür gab es Sanitäranlagen und eine Küche, noch nicht einmal Wifi und Frühstück. Vor dem Schlafen gehen, mussten wir erst einmal auf Mückenjagd gehen - beim Einsteigen summte der ganze Innenraum unseres Autos. Mindestens 10 Mücken haben wir erwischt, aber einige sind uns wohl entkommen und auch ganz kleine schwarze Tierchen zerstachen uns die Nacht über. Die erste Nacht in der nicht nur Kenny unter Stichen leiden musste, sondern auch Krissi ab und an erwischt wurde.

Am Mittwoch Morgen begegneten wir wahrscheinlich dem Gärtner des Hostels. Er rodete gerade die Palmen und bot uns direkt eine Kokosnuss an. Er hatte sie schon für uns geöffnet. Sogar Kenny fand Gefallen daran, obwohl er bisher ja nicht wirklich ein Kokos Fan war. Aber der Saft dieser frischen Koskosnuss ist auch absolut nicht mit dem Geschmack der Kokosmilch aus Deutschland zu vergleichen.

Dougies Backpackers - Kokosnuss

Für den Tag stand der Besuch von Port Douglas auf dem Plan.

Port Douglas

Wir spazierten entlang des kleinen Wochenmarktes, entlang des Strandes (mal wieder bei Ebbe, trotzdem wunderschön) und wanderten zu einem Aussichtspunkt am höchsten Punkt der Stadt, dem Flagstaff Hill Lookout.

Port Douglas - Lookout

Wir genossen einen super Rundblick auf den Stadtstrand - den Milebeach und das umliegende Meer, inklusive eines riesgen Kreuzfahrtschiffes. Danach ging es zum Mittagessen an die Touri Promenade und ab zum Strand ins Wasser. Der Aufstieg hatte uns ordentlich zum Schwitzen gebracht.

Port Douglas

Danach hieß es wieder Schlafplatzsuche. Wir steuerten den Cooya Beach und umliegende Felder an, um wild zu campen, probierten sogar verschiedene Stellplätze aus, trauten uns schließlich auf Grund von "zu sehr Pampa" und der zahlreichen "no camping" Schilder jedoch nicht. Wir entdeckten dann in der App Wiki Camps einen Campingplatz für 12 $, welcher tolle Bewertungen hatte. Auf dem Weg dahin mussten wir eine extreme Serpentinen Straße bergauf passieren. Bei einem Aussichtspunkt bemerkten wir, dass ein wenig Rauch aus unserer Motorhaube stieg - gar nicht gut. :( Wir haben den Motor dann abkühlen lassen und beschlossen am nächsten Tag eine Werkstatt aufzusuchen. An dem Aussichtspunkt trafen wir dann noch zwei deutsche Backpacker auf einen kurzen Plausch und Austausch über Campingplätze. Wir machten uns dann trotzdem auf den Weg zu unserem auserwählten Campingplatz. Auf dem Weg kamen wir an einem Campingplatz vorbei, der uns aber doch zu teuer war. In der Dunkelheit fuhren wir dann durch den australischen Busch, obwohl genau davon ja eher abgeraten wird, aber irgendwie mussten wir ja zu unserem Schlafplatz kommen.

Wallaby bei Feathers 'n Friends

Die Fahrt hat sich dann aber wirklich gelohnt. Wir wurden bei Feathers & Friends herzlich von Fred in seinem Elektro Scooter empfangen. Er und seine Frau besitzen ein riesiges Stück Land und betreiben dort einen Campingplatz und einen Vogel-Beobachtungspunkt. Wir waren neben zwei anderen älteren Paaren, die aber irgendwo anders auf dem Grundstück geschlafen haben, wohl die einizgen Camper. Wir waren dann wirklich auf unserer riesigen Wiese das einzige Auto. Fred zeigte uns trotz Dunkelheit in aller Ruhe die Sanitäranlagen und hatte Zeit für einen Plausch. Er warnte uns vor den zahlreichen Moskitos (aktuell ist es wohl die Moskito reichste Zeit seit Jahren) und erzählte uns, dass auf dem Grundstück viele Wallabies (eine kleine Känguru Art) und andere wilde Tiere leben. Er zeigte uns sogar extra einen Platz für unser Auto, welcher am nächsten Morgen im Schatten liegt, damit wir in unserem Auto nicht vor Hitze zerfließen. Für uns gab es dann Abendbrot im Auto und auf Grund der uns all umgebenden Dunkelheit ein zeitiges zu Bett gehen. Die Nacht war dann aber nicht wirklich erholsam. Kälte, die Einsamkeit und die vielen fremden Geräusche um unser Auto herum, störten unsere Nachtruhe. Da haben wir wohl zu viele Grusel Filme gesehen. Es wurde dann besser als wir merkten, dass kein Mensch in Flip Flops um unser Auto herum schleicht, sondern Wallebies umher hüpfen. Einen schwarzen kleinen Fleck enttarnten wir dann noch als Wombat, da sind wir uns jedoch wirklich nicht sicher. Der Morgen war dann aber wirklich atemberaubend. Allein auf der großen Wiese, mitten in der einsamen Natur. Neben dem "Bad" saß dann auch ein Walleby, welches sich von uns nicht wirklich aus der Ruhe bringen ließ und auch die umher laufenden Hühner störten sich nicht an uns. Beim Frühstück auf der riesigen, in der Sonne liegenden Wiese entdeckten wir dann noch am Waldrand ein weiteres ziemlich großes Walleby, welches im Schatten die Wiese und wahrscheinlich auch uns bestens im Blick hatte. Wir erkundeten dann noch kurz die Umgebung und machten uns auf den Weg in die Stadt Mossman - noch ein Stück weiter südlich - zur Werkstatt. Leider haben wir von diesem wirklich tollen und wunderschönen Campingplatz keine Fotos gemacht. Nur von einem der beiden Wallabys existieren ein paar Fotos.

Lookout auf dem Weg nach Mossman

Die Werkstatt in Mossman war schnell gefunden, der Mechaniker wusste auch nach einem kurzen Blick, dass die Zylinderkopfdichtung undicht ist, lose Schrauben waren Schuld daran, dass Öl austrat und auf den Auspuff tropfte, was dann zum beschriebenen Rauch führte. Wir konnten unser Auto direkt da lassen uns es 3h später wieder abholen. Zwischendurch wollten wir in die Innenstadt von Mossman. Bis dahin waren doch 3km zu Fuß zu bewältigen. Kenny kam auf die Idee, dass wir doch trampen könnten, da uns vor kurzen ein niederländisches Pärchen erzählt hat, dass das hier in Australien super geht. Nach einigen vorüberziehenden Autos und einer entschuldigenden Geste, dass ein Fahrer leider nicht genug Sitzplätze im Auto hat, hielt ein Van neben uns. Ein Freigeist nahm uns die letzten Kilometer bis zum Stadtzentrum mit. In einem niedlichen Café gab es dann zum Mittag Kaffee, Burger, Hot Dog und Pommes. Weil noch etwas Zeit war, bis wir unser Auto abholen konnten, machten wir uns auf die Suche nach dem Campingplatz in Mossman. Dieser war auch nach Nachfrage beim Fleischer nebenan nicht aufzufinden. Wir holten unser Auto ab, der Motorraum war nun wieder schön sauber und wir 150$ ärmer. Kenny ärgert sich bis heute, dass er da hätte selbst drauf kommen können, bzw. spätestens nachdem der Mechaniker das Problem benannt hat, es selber wieder beheben hätte können.

Es lohnte sich kein Ausflug mehr, also ging es ab zum auserwählten Campingplatz am Newell Beach. Als wir ankamen waren die Betreiber nicht da, aber ein super süßes, wohl dauerhaft dort campendes Ehepaar sagte uns, dass wir unser Auto einfach abstellen sollen, zeigte uns die Sanitäranlagen und den Pool. Wir gingen dann erstmal an den Strand, obwohl wir uns nach der Wanderung durch die Stadt wirklich nach dem Pool sehnten. Aber uns kam es dann doch etwas frech vor, schon einmal in den Pool zu hüpfen, bevor wir überhaupt eingecheckt haben. Am Strand trafen wir drei Frauen, welche mit ihren Hunden Gassi gingen - auch hier war wieder eine Deutsche dabei (sie sind überall :D), welche seit Jahren in Australien woht. Sie warnten uns auf Nachfrage nach Badeplätzen vor den Krokodilen, einige Tage zuvor war an diesem Strand wohl eins gesehen worden. Also beließen wir es bei einem schönen Spaziergang. Zurück am Campingplatz konnten wir einchecken und sprangen direkt in den Pool. Bei der Dusche danach dann der große Schock für Krissi - die blonden Spitzen ihrer Haare sind plötzich blau-grün. Die Hoffnung, dass die Beleuchtung und die blauen Fließen des Bades Schuld sind, starb endgültig als Kenny im Tageslicht das Malheur bestätigte. Zum Glück sieht man sich als Backpaker ja nicht so oft im Spiegel..

Krissis grüne Haare - Passend zum Regenwald

Am Abend bekamen wir von unserem Gastgeber dann noch Bienenwaben zu essen. Schön auf dem Wachs herum kauen und den ganzen Honig heraus zutschen und dann das leere Wachs in den Busch spucken. :D Wir machten dann noch einen kleinen Spaziergang zum Strand im Dunkeln, der Sternenhimmel war atemberaubend. Doch Kälte und das Blubbern im Wasser vor uns, mit der Krokodilwarnung vom Nachmittag, trieb uns schnell wieder zurück zum Campingplatz. Am nächsten Morgen fuhren wir noch ein Stück den Strand entlang bis wir plötzlich auf einer Offroad Strecke waren und Kenny endlich die Geländefähigkeit und die Allradfunktion testen konnte, bis wir plötzlich direkt am Wasser standen und der Weg nicht weiter ging. Wir waren direkt an der Flussmündung gelandet. Ein idyllisches Plätzchen, doch für uns ging es nach einer kurzen Pause weiter zum Mossman Gorge, ein Nationalpark mit Badestellen.

Mossman Gorge Regenwald

Auf Empfehlung von Fred parkten wir das Auto auf dem öffentlichen Besucherparkplatz und liefen dann die 2km entlang der Straße bis in den Regenwald, anstatt 9$ pro Person für einen Busshuttle zu zahlen.

Mossman Gorge River

Wir wurden dann direkt von einem tollen Badeplatz inmitten des Flusses begrüßt. Zum Glück waren auch nicht zu viele Leute unterwegs, sodass wir das wirklich kalte Wasser und die Erfrischung genießen konnten - auf Felsen klettern, ins Wasser springen und von der Strömung treiben lassen.

Mossman Gorge Badestelle

Anschließend erkundeten wir noch den 2km langen Weg durch den Regenwald.

Mossman Gorge Regenwald

Kenny wollte dann mal einen nicht öffentlichen Weg entlang, welcher jedoch eine Sackgasse war. Erst auf dem Rückweg entdeckten wir eine kleine Schlange, welche wir wahrscheinlich schon auf dem Hinweg passiert haben, aber nicht entdeckt hatten. Zum Glück war die Entfernung groß genug, dass sich beide Seiten nicht bedroht fühlen mussten, wir dennoch einen guten Blick hatten. Im Nachhinein haben wir sie als ungiftige Treesnake - Bronzenatter identifiziert.

Schlange :O

Auf dem Rückweg sprangen wir noch einmal in den Fluss. Unten am Besucherzentrum angekommen, entdeckten wir zwei riesige Spinnennetze und Spinnen. Zu Beginn dachten wir, dass die Beiden doch nicht echt sind, mitten im Center hätte das Personal die doch sicher entfernt, als sich eine der Beiden jedoch bewegte, wurden wir eines besseren belehrt. Nachdem wir die letzten Tage keine Tiere gesehen hatten und das Thema schon etwas harmloser geworden ist, haben uns diese Begegnugen doch wieder wach gerüttelt.

Riesenspinne

Es folgt - die erste Nacht wild campen am Cooya Beach - romantisches Abendessen an der BBQ Stelle, ewiges Überlegen, wo wir jetzt am besten das Auto hinstellen, damit es nicht so leicht zusehen ist, obwohl es sowieso von der Straße aus immer zu sehen ist und die kurze Überlegung runter an den Strand zu gehen und dann doch wieder einen Rückzieher machen, man sind wir Schisser. :D

Autoversteck in Cooyabeach

Es folgte eine super unruhige Nacht, Angst vor dem eventuell vorbei kommenden Ranger der uns sagt, dass wir hier nicht schlafen dürfen und wir extrem viel Strafe zahlen müssen sowie die altbekannten aber fremden Geräusche um das Auto herum - rascheln und laut kreischende Vögel. Vor allem das zeitige Aufstehen, der Wecker klingelt dann so gegen 6.30 Uhr damit man auch bei Sonnenaufgang wieder weg ist, raubt den Schlaf. Aber alles ist gut gegangen, alle Aussies, die vorbei gekommen sind, haben uns lieb gegrüßt und wir wurden nicht nachts von einem Ranger geweckt.

Sonnenaufgang in Cooya Beach

Am Samstag ging es dann für uns zurück nach Cairns. Auf dem Weg machten wir Halt am Oak Beach. Wir schlichen durch das anliegende Resort auf der Suche nach dem Strand. Zuerst landeten wir auf der falschen Seite am Meer.

Oak Beach Kletteraktion

Wir kletterten über viele, viele Felsklippen bis wir den idyllischen Strand erreichten und scheuchten zahlreiche Eidechsen und Krebse auf.

Oak Beach

Um 10 Uhr morgens war am Hotelstrand noch nichts los, also schnappten wir uns zwei Liegen, genossen die Ruhe, den Ausblick auf das Meer und schlummerten ein wenig vor uns hin.

Oak Beach

Auf dem Rückweg ging es quer durch das menschenleere Resort, wir sahen nur Mitarbeiter, auf dem Weg zu unserem Auto. Nächster Halt: der Strand der Palm Cove. Wir gingen Baden, lagen herum und hörten das Hörspiel "Die Känguru Offenbarung". (Vielen Dank nochmal an Felix an dieser Stelle :D) Nach einigen Stunden rafften wir uns auf, denn in Cairns wollten wir noch zu einem Tauchshop, um unsere Tauchkurse zu buchen. Dies ging unproblematisch von statten und jetzt sind wir beide um ganze 665$ ärmer. Dafür bekommen wir 4 Tage Kurse, 2 Tage Theorie und Training im Pool und 2 Tage im Great Barrier Reef. Danach haben wir unseren Tauchschein und dürfen theoretisch allein Tauchen gehen. ;) Am Abend parkten wir unser Auto in einer Seitenstraße und gingen zeitig ins Bett. Am Sonntag hieß es auf Grund von Wild Campen und Tauch Kurs zeitig aufstehen.

Mal sehen, wie groß unsere Klasse ist, ob wir im englisch sprachigen Kurs überhaupt etwas verstehen und ob das Tauchen etwas für uns ist oder wir eine Menge Geld zum Fenster hinaus geworfen haben. Erstmal einen Schnupperkurs zu buchen, wäre ja keine Option gewesen. :D 

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