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Schule in Afrika !

Veröffentlicht: 09.12.2016

Schule in Afrika

Lehrer, Hausherr des Internats, Koch, Bruder, Metzger... all das war ich in den letzten Wochen in Sumbawanga!

Begonnen habe ich an der secondary School "St. Maurus" zu unterrichten. Ich habe "Form 1a, b und c" (die 8te Stufe) in Englisch unterrichtet. Die Klassen hatten jeweils ca. 55 Schüler im Alter von 13-22 Jahren, im ersten Moment eine echte Herausforderung! Ich habe versucht für einige Wochen einen etwas anderen Unterricht zu gestalten, denn der hiesige Unterricht besteht aus 100% Frontalunterricht... Ich regte in verschiedenen Übungen und Aufgaben das selbständige Denken, Fantasie und Kreativität und Zusammenarbeit an. Außerdem legte ich den Schwerpunkt auf das Sprechen und Kommunizieren, denn eine Sprache ist ja schließlich etwas lebendiges.

Ich hörte meine Schüler immer schon von weitem vor Vorfreude kreischen und sie waren jedes Mal unheimlich glücklich als ich das Klassenzimmer betreten habe. Ein sehr schönes Gefühl! Doch es war auch wirklich nicht einfach mit solch einer großen Klasse Unterricht zu machen, bei dem jeder aktiv teilnehmen soll. Trotzdem habe ich schon nach einigen Tagen Fortschritte und mehr Selbstbewusstsein bei den Schülern gesehen. Sie haben in den Wochen viel bei mir gelernt, nicht nur über die Themen "Germany/Tanzania" etc. sondern auch wie man vor anderen spricht, sich seiner eigenen Fantasie und Ideen bedient, gegenseitig voneinander lernt und zusammen etwas schafft...etwas was in diesem Schulsystem sonst überhaupt nicht beachtet wird.

Danach habe ich für eine Woche die "Pre From 1" unterrichtet (die Vorschule für die secondary School). Ein tolles Projekt um die Schüler auf die "Form 1" vorzubereiten, welches von den Brüdern geleitet und organisiert wird. Ein Camp welches aus zwei sehr großen Zelten besteht, die Klassenzimmer. Hier hatte ich zum Glück keine 50 Schüler mehr pro Klasse... Sondern nun 120 pro Klasse! Unglaublich! Doch es war möglich effektiven und guten Unterricht zu machen, auch ohne Stock, der mir natürlich direkt am Anfang angeboten wurde....Disziplin!

Ja es gibt neben der Freunde am Lernen und Unterrichten und dem Spaß mit den Schülern auch noch eine ganz andere Seite des Schullebens.

Ich war nach dem Mittagessen bis zur Nacht jeden Tag im Hostel (das Internat der Schule) und habe dort bei allem Möglichen geholfen. Nach einigen Tagen war ich dann ebenfalls der Hausherr des Internats. Dort habe ich täglich Bestrafungen durch den Stock oder Prügelstrafen direkt vor meinen Augen mitbekommen. Ebenfalls 13jährige die sich prostituieren und viele andere schwierige Probleme. Eine sehr lustige und aufregende Zeit, jedoch auch eine verdammt harte und schwierige Zeit in der Schule und im Hostel.

Ich esse mittlerweile nur noch mit den Händen, habe gelernt wie man traditionell auf dem glühenden Holz kocht, Hühner und Kühe geschlachtet und wie man 300 Fische auf dem Markt kauft und zubereitet. Das wahre afrikanische Leben... Der große Weiße mitten im schwarzen Afrika, doch er beweist sich Tag täglich.

Das Leben der Schüler ist sehr sehr einfach, obwohl es eine Privatschule ist und für das Internat Geld gezahlt wird, sind die Umstände sehr schwierig. Jeder Schüler besitzt eigentlich nur ein Bett und eine kleine Stahlkiste für seine privaten Dinge. Das Essen besteht jeden Tag aus Ugali (eine Maispampe) und Bohnen, nur wenn das Geld reicht kaufen wir am Wochenende 300 Fische, damit es wenigstens sonntags etwas besonderes zu Essen gibt. Unvorstellbar solch ein Leben. Deswegen habe ich fast täglich Mangos, Bananen oder Süßes für alle Schüler mitgebracht...um ihren wenigstens so eine Freude und Abwechslung ins Leben zu bringen.

Trotz allem sind die Schüler sehr lustig und gut gelaunt und haben immer wieder Sport Turniere oder kleine Feste, eben mit den einfachsten Mitteln.

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die für mein Projekt gespendet haben. Ich war sehr glücklich als ich die Spendenliste gesehen habe! Ich bedanke mich nicht nur in meinem Namen, sondern auch im Namen aller Brüder, Lehrer, Ärzte und vor allem aller Schüler! Vielen Dank! Und das Beste ist, dass ich genau sehe für was das Geld verwendet wird. Durch die ersten Spenden konnten wir das Haus für das Röntgengerät fertigstellen. Also ihre Spenden kommen wirklich direkt im Westen Tansanias an!

Für alle die noch etwas spenden möchten oder mein Projekt gerade jetzt an Weihnachten unterstützen möchten, können dies hier tun:

Tansania Tumorhilfe

Heidelberger Volksbank

IBAN DE06672900000000032000

BIC GENODE61HD1

Mit dem Betreff: Julius Kosarz Tanzania

Vielen Dank und liebe Grüße aus dem fernen Afrika in das kalte Deutschland,

Julius Kosarz

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