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Die grüne Stadt

Veröffentlicht: 30.10.2017

Zu sehr humaner Abfahrtszeit (9:30 Uhr, ausgeschlafen, yeah!) verließ unser Bus die Eier-Toiletten-Schwefel-Stadt. Es ging weiter nach Taupo. Da beide Städte relativ nah beieinander liegen, machten wir zunächst einen Abstecher zu einem nahe gelegen Wald. Nach all unseren Wanderungen sollte man meinen, dass wir langsam genug Wälder gesehen haben, aber dem war nicht so. Tatsächlich hat jedes Stück Natur seinen ganz eigenen Charme und bietet stets etwas Neues zu entdecken (auch wenn es auf den Fotos wahrscheinlich nicht so aussieht). Da wir immer noch ziemlich früh dran waren, hielt Lisa den Bus kurz vor Taupo zu unserem Glück an den Hukafalls. Dieser Strom enthält den höchsten für kommerzielles Rafting genutzten Wasserfall. Aber wenn man sich allein die Strömung dieses mächtigen Naturschauspiels ansah, musste man schon wirklich sehr, sehr verrückt, ja nahezu lebensmüde sein, um das mitzumachen. Aber Spaß macht‘s bestimmt, wenn man es überlebt. Am frühen Nachmittag setzten wir unseren Weg nach Taupo fort.

Schon bei der Ankunft war ich überwältigt. Dass Auckland nicht die schönste Stadt Neuseelands ist, haben wir ja bereits geklärt. Auch, dass dort nur bedingt Grünanlagen und Natur zu finden sind, sollte deutlich geworden sein. Aber dass eine Stadt hingegen schon wieder so grün ist, dass sich Enten, Schwäne und Möwen am Ufer stapeln, man vor lauter Bienen gar nicht weiß, wo man sich am besten hinsetzen soll und im Stadtzentrum Hasen umher hoppeln, hätte ich auch nicht für möglich gehalten. Aber genau das hat Taupo zu bieten. Es gibt gefühlt mehr Rasenflächen als Straßen, die Bäume wiegen seicht im Wind und alles blüht im neuseeländischen Frühling.
Es fühlte sich schlichtweg nicht an, als wären wir in einer Stadt, sondern in einer riesigen Parkanlage. Der Lake Taupo (ja, die Neuseeländer sind bei der Namensgebung eher unkreativ) lag direkt vor unserer Nase und deshalb machten wir uns auch sofort auf den Weg dorthin. Die Sonne lachte uns entgegen und die Aussicht war herrlich. Faszinierend war, dass Taupo trotz seiner Schönheit absolut nicht überlaufen war. Nicht einmal zehn Menschen zählte das Seeufer. Dafür aber umso mehr Vögel, die nach Essen bettelten. Als ich im Gras liegend kurz meine Augen schloss und sie wieder öffnete, starrte mir eine Ente aus 20 cm Entfernung direkt ins Gesicht. Ooookay, ihr seid ja gar nicht aufdringlich, was? Aber sorry Kumpel, ich hab nichts zu essen.

Mit dem eintreffenden Abend erkundeten wir noch etwas die Umgebung in all ihrer Naturvielfalt. So viele freilaufende Tiere in einer Stadt, wer hätte das gedacht. Irre, einfach irre. Ja, die Stadt selbst war natürlich auch nicht schlecht, aber die Natur sticht deutlich hervor. So was gibt es doch wirklich nur in Neuseeland.

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