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7 Regen - Wiesenweg - Dorfwirtshaus

Veröffentlicht: 18.09.2020

Samstag, 11.8.2018


Strecke: Donau-Radweg 4 (Budapest - Apostag)

gefahrene Kilometer: 99

Highlight des Tages: Wirt, Grasstrecke, die Bekanntschaft mit den Deutschen, der Kerl der das Rad tragen half, die Stege


Heute begann der Tag wieder um 6:00. Eingepackt hatten wir viel bereits am Vorabend, sodass wir nach einem Frühstück mit Obst und Salami (die musste weg) bald starteten. Zunächst mussten wir natürlich aus der Stadt raus, was sich gar nicht so einfach gestaltete. Noch als wir im Innenhof starteten begann es zu nieseln. Auf der ersten Brücke regnete es bereits ein bisschen. Und dann wussten wir nicht, wie wir von der Brücke zum Radweg kommen sollten, denn da war eine Treppe… so ein junger, vorbeikommender Jogger half uns dann beim Räder runter tragen – sehr nett! Dann regnete es stärker und wir fuhren bis zur nächsten Brücke, um das Gepäck unter wasserdichten Hüllen zu verstauen. Kaum war das geschehen, nahm der Regen ab. Nun ja. Dann kamen wir langsam raus aus der Stadt. Rechts von uns eine Abzweigung der Donau, links Felder, Wald und Häuser. Und immer viele Wolken und z.T. Nieselregen. Das inspirierte mich gleich, das Lied vom Riesenneger im Nieselregen zu singen. Der Weg wurde indes immer schmaler. Es handelte sich manchmal nur um Trampelpfade in der Wiese. Schließlich kamen wir wieder zu einem Ort. Wir wussten nicht gleich, wo wir waren, und während ich schnell hinterm Busch verschwand, half eine wildfremde Frau Julius beim Weg finden. Richtig cool! Derweil war ich unter einem Baum verschwunden – nur da war schon wer. Da schlief ein Obdachloser mit rechter Kleidung. Schnell suchte ich mir einen anderen Baum.

Dann ging es weiter. Von nun an war zum Großteil rechts der Fluss und links Häuser. Wir fuhren auch ganze Siedlungen durch. Rechts waren viele kleine hölzerne Stege, die wohl zu privaten Angelplätzen führten, und viel Schilf. Das war bald vorbei und wir kamen an eine große Kreuzung, wo das Eurovelo6-Schild leider ziemlich uneindeutig war und wir fuhren gerade aus. Nach ca. 4 km wollte ich halten, weil da eine Poststation war und ich meine Postkarte einwerfen wollte. Da bemerkten wir, dass wir komplett in die falsche Richtung gefahren waren. Auf einer viel befahrenen Straße ging es die 4 km zurück, wo wir wieder an der großen Kreuzung (aber von einer anderen Seite) ankamen. Diesmal entschieden wir uns aber gegen die Beschilderung und für unser Gefühl und fuhren irgendwann links zum Fluss ab. Dort ging es auf schmalen, holprigen Wegen gen Süden. Irgendwann hatte ich so Hunger, dass wir Pause machen mussten. Wir ließen unsere Räder auf dem Weg stehen und gingen zu Fuß zum nächsten nicht-abgesperrten Steg, wo wir uns setzten, aßen, tranken und den Fluss mit seinen Vögeln und Fischen bestaunten. Gegen 1 fuhren wir nach 45 Min Pause wieder los – wir hatten da schon 43 km auf dem Tacho.

Dann ging es weiter: wieder rechts Stegs, links Ferienhäuser. Immer durch Orte. Sehr hübsch. Davor mussten wir ein recht langes Stück auf einer pitschnassen Hauptstraße fahren, aber das war bald vergessen. Irgendwann mussten wir kurz halten, weil uns an einer schmalen Straße zwei Deutsche im Weg standen. Ein Ehepaar, sie wollten nach Belgrad, aber nächstes Jahr ans Schwarze Meer. Aus diesem Grund gab ich ihnen zum Erfahrungsaustausch meine E-Mail-Adresse. Zuvor haben Julius und ich noch Pause gemacht auf einem Sportplatz. Auf jeden Fall ging’s dann mal langsam weg vom Fluss und wir sahen uns einem Wiesenweg gegenüber. Der Weg war eine Wiese. Und das war die Hauptroute. Das taten wir uns 4 km lang an, dann wichen wir aus auf die Variante. Da war es schön. Die Straße war recht neu mit Straßenpflocken. Und es herrschte eine himmlische Ruhe, unterbrochen von einzelnen Bulldogs. Dann kamen wir leider an eine Kreuzung und wir fuhren 6 km an einer großen Straße, bevor es auf dem Radweg über Dunavecse schließlich nach Apostag ging. Alles ist dort alt und verfallen, es gibt nichts neues, außer die von der EU gesponserte Kirche. Unsere Unterkunft fanden wir bald, aber es war keiner zu Hause. Ein Mann von gegenüber erklärte uns auf Deutsch, wir müssten anrufen oder wenn es nicht klappt, zu ihm kommen. Sehr nett.

Nun gut, wir erreichten jemanden und eine ältere Frau ohne Englisch- oder Deutschkenntnisse zeigte uns alles. Es war eine sehr sehr große Ferienwohnung mit Platz für 6 Parteien. Alles recht alt, außer unserem Bad. Im Kühlschrank waren einige Tupperdosen und es gab einen Billard-/Konferenzraum. Nach dem Duschen wussten wir nicht, was wir tun sollten. Restaurant haben wir keines gesehen, aber ein Geschäft. Aber das hatte zu. Daneben jedoch war eine Sportkneipe, wo schon stammtischähnliche Leute saßen. Wir bestellten Salat und Burger und Bier bei der Wirtin. Die Musik war gut und das Ambiente gemütlich. Ständig gingen Leute ein und aus. Wir saßen alle draußen. Drinnen lief Fußball. Eine Schar junger Leute so wie unser Stammtisch zu Hause war auch da. Eine richtige Dorfkneipe – wie bei uns!
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