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Andalusien-Trip 4: Córdoba und Route der Kalifen

Veröffentlicht: 01.09.2022

Von Granada führte uns der Weg nach Córdoba. Die Fahrt selbst auf der Route des Kalifen ist aber durchaus berichtenswert. 

Vorweg sei gesagt, dass wir der ursprünglichen Route nicht immer folgten und gerade gegen Ende einige Kilometer auf der serpentinenfreien Autobahn zurücklegten. Zunächst aber ging es auf Landstraßen durch die zahlreichen Olivenhügel auf z.T. sehr abenteuerlichen Straßen. Einmal kam uns gar eine ganze Schafherde auf einer sehr schmalen Straßen entgegen - zum Glück hier nicht im Hang. Die Landschaft hatte durchaus ihren Reiz, die extreme Trockenheit fiel aber nicht zuletzt wegen eines zur Hälfte trockenen Stausees auf. Wir fuhren durch einige kleinere Örtchen, an manchen auch nur vorbei und genossen die Ausblicke auf die grün bewaldeten Hügel/ Berge des Sierra Subbéticas ebenso wie die auf das an dessen Fuße gelegenen Städtchen Priego de Córdoba.

Einen ungeplanten aber sehr lohnenswerten Halt machten wir außerdem in Alcalá la Real, wo man die Burg Fortaleza de la Mota besichtigen kann. Der Eintritt dort kostet 6€ pro Person und die riesige alte Stadtanlage ist das Geld absolut wert. Vieles ist erhalten, bzw. wieder aufgebaut und der deutsche Audioguide, der mit QR-Code am Handy funktioniert ist sehr gut und anschaulich gemacht. Wir konnten uns in das Leben auf dieser Burg in den unzähligen Jahrhunderten sehr gut einfühlen! Außerdem genossen wir Ausblicke auf die Stadt und das Umland und beobachteten Eichhörnchen. Ehe wir uns versahen, hatten wir knapp 3 Stunden in der Anlage verbracht! Ein weiterer Vorteil dieser Burg im Vergleich zu den Anlagen in Granada und Málaga ist, dass schlicht und einfach so gut wie nichts los ist! Meiner Meinung nach ist ein Stop hier wirklich sehr lohnenswert.

Córdoba selbst gefiel Julius und mir aber auch sehr gut. Im Vergleich zu Granada ist es weniger überlaufen und irgendwie... einfach schöner. Wir genossen es, durch die Straßen der neuen Innenstadt zu bummeln, die Gässchen der Judería zu bestaunen, an jeder Ecke auf alte Kirchen oder etwas außerhalb grüne Parks und immer wieder schöne, kleinere und größere Plätze mit Brunnen zu stoßen. Nicht zu vergessen die blumigen Innenhöfe, die irgendwo versteckt hervorlugen.

Natürlich besahen wir uns auch Córdobas Haupttouristenattraktion, die Moschee-Kirche Mezquita. Die ist wirklich krass, etwas ähnliches habe ich noch nie gesehen. Der große Innenhof an sich ist schon schön, innen allerdings befindet sich eine alte, sehr große Moschee mit den bekannten rot-weißen Bögen. Diese ist erbaut auf den Mauern einer frühchristlichen Kirche mit römischen und griechischen Elementen, wovon z.T. die Böden bestaunt werden können. An den Außenwänden dieser Moschee befinden sich (mit wenigen Ausnahmen) christliche Kapellen und in der Mitte der Moschee eine richtige christliche Kathrdrale, die für sich genommen schon beeindruckend ist! Noch faszinierender als das Gebäude selbst finde ich allerdings die Tatsache, dass hier verschiedene Herrscher verschiedener Religionen und Kulturen die Gebäude nicht zerstörten, sondern einfach umbauten und dass es sogar im dunklen Mittelalter möglich war, dass in einer Stadt Christen, Muslime und Juden (größtenteils) friedlich nebeneinander lebten.

Eine weitere Attraktion ist die Medina al-Zahara, eine Kalifenstadt ca. 10km außerhalb von Córdobas Zentrum. Dort gibt es ein Museum mit zahlreichen Exponaten, einen Infofilm und auch die archäologischen Städten können besichtigt werden. Auch das ist beeindruckend, jedoch konnten wir die Außenflächen aufgrund der extremen Hitze nicht ganz genießen.

Die ganzen Tage in Córdoba und auch zuvor in Granada waren alle sehr drückend heiß, weswegen wir die Nachmittage häufig am Hotelpool verbrachten (wenn es einen gab). Zu dieser Zeit haben auch viele Geschäfte geschlossen und öffnen erst abends wieder. Für uns neu war auch, dass man hier eigentlich nicht vor halb 10 essen geht und in vielen Lokalen auch vorher nichts bekommt.

Natürlich haben wir hier auch lokales Essen probiert, einiges natürlich als Tapas, wie z.B. die Oliven. Außerdem haben wir Sandwichs mit lokalem Schinken und Käse probiert, verschiedene gegrillte und frittierte Fisch-Speisen, die beliebten Kroketten und vieles mehr. Die Fleisch-Gerichte überzeugten Julius oft nicht unbedingt, da wir ein anderes Verständnis von "das Fleisch ist gar" haben, als die lokalen Köche ... Insgesamt haben wir aber sehr viel und gut gegessen.

Nun geht es mit dem Mietwagen zurück nach Málaga und von da aus fliegen wir über Madrid nach Hause. Mal sehen, ob wir uns noch irgendetwas von Madrid anschauen werden - eigentlich sind wir nämlich ziemlich geschafft vom vielen Sightseeing und bräuchten nun dringend Urlaub ;)

Antworten (3)

Gangolf
Guten Morgen Julia, die gleiche Route würden wir gerne im Herbst machen. Seid Ihr mit dem Fahrrad gefahren?

Gangolf
Guten Morgen Julia, die gleiche Route wollten wir im Herbst machen. Wart Ihr mit dem Rad unterwegs oder mit dem Auto?

Julia
Lieber Gangolf, diesmal waren wir mit einem Mietauto unterwegs. Wir hatten leider nicht lange genug Zeit, um die Strecke mit dem Rad zu fahren. LG Julia

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