Veröffentlicht: 15.02.2020
Nach einer Nacht im Hostel in Wellington, ging es für uns mit der Autofähre auf die Südinsel nach Picton. Der Seeweg führte durch pure Natur und endete in einer fjordartigen Bucht.
Wir übernachteten auf einem sehr windigen Campingplatz wenige Meter vom Strand entfernt. Eine von vielen Härtetests für unser second hand Zelt.
Am darauffolgenden Morgen fuhren wir nach Nelson, einem kleinen Ort ganz im Norden der neuseeländischen Südinsel. Dort versorgten wir uns mit Informationen für den Abel Tasman Nationalpark. Wir buchten uns ein Wassertaxi, welches uns am nächsten Tag nach Onetahuti brachte, denn den Abel Tasman Nationalpark kann man nur zu Fuß, per Wassertaxi oder Kayak erkunden.
Von Onetahuti begannen wir die erste Etappe unserer zweitägigen Wandertour. Nach vier Stunden, 16 km, wunderschönen Buchten und einem, zum Teil steilem, Wanderweg entlang der Küste erreichten wir unseren Übernachtungsort, Totaranui Bay. Traumhaft.
Am nächsten Tag passten wir die Ebbe ab und sparten dadurch einen großen Umweg, denn bei Ebbe führte der Weg direkt durch die Bucht. Die Schönheit der Natur nahm auch am zweiten Tag nicht ab und nach weiteren 14 km kamen wir wieder am Auto an. Das schwere Gepäck bereitete dem einen oder anderen Rückenschmerzen, jedoch egalisierte das Gesehene eben jenes.
Wurden wir bis hier hin noch vom Wetter geküsst, gab es nach dem Abel Tasman Nationalpark die altbekannte Wetterschelle. Die komplette Westküste war in einen grauen, dicht bewölkten Schleier gehüllt. Auf dem Weg nach Greymouth setzte der erste Nieselregen ein, was uns aber nicht davon abhielt ein schnelles Foto von den Pancake Rocks zu schießen.
Der einzige Grund, warum wir in Greymouth hielten, war der Superbowl (DAS amerikanische Football Event für jeden begeisterten Fan und Leute, die gerne Chicken Wings essen). Nach einem unterhaltsamen Finalspiel, setzten wir unseren Weg fort.
Das nächste Ziel waren die Fox Glaciers und die Franz-Josef Glaciers. Auf dem Weg dorthin setzte der Dauerregen ein und alle Sehenswürdigkeiten, dessen Highlight klares, turquoise-blaues Wasser waren, wurden in schlammige, reißende Flüsse verwandelt. Auch die Gletscher vielen für uns ins Wasser und da keine Besserung des Wetters in Sicht war, beschlossen wir keine wertvollen Tage zu verlieren und fuhren Richtung Wanaka.
Wanaka ist ein kleiner idyllischer Ort, der an dem gleichnamigen See "Lake Wanaka" gelegen ist.
Hier konnten wir endlich wieder unsere Wanderschuhe schnüren. Max wechselte kurzerhand die Wanderschuhe gegen Golfschuhe und ging seinem Lieblingshobby nach, während wir uns ganz dem Rob Roy's Peak widmeten.
Der Weg auf die Spitze des Berges sollte sich als kleine Herausforderung herausstellen. Es waren 1000 Höhenmeter innerhalb von 8km zu besteigen. Kurzum, eine gewisse Steigung war vorhanden. Dazu muss man aber auch sagen, dass wir zwei Sportskanonen einen recht strammen Gang an den Tag legten. Nach drei Stunden erreichten wir den Gipfel. Ob es sich gelohnt hat? Seht selbst.
Hinunter fielen wir aufgrund der Steigung in einen leichten Dauerlauf, was, neben der Tatsache, dass wir beide dringend auf Toilette mussten, die Gründe für den nur einstündigen Abstieg waren.
Am nächsten Tag brachte unser Nissan Tiida Latio uns in die Backpackerstadt Queenstown. Eine wachsende Stadt, ebenfalls direkt an einem See gelegen. Hier schlenderten wir durch die Gassen, aßen bei dem berühmt berüchtigten Burgerladen "Ferg Burger" und ließen den Abend bei einer Partie Minigolf ausklingen.
Next stop: Mount Cook.
Die Wanderlust packte uns wieder und mit dem bekannten Wanderlied "Das Wandern ist des Müllers Lust" auf den Lippen, gingen wir die ca. drei Stunden des Hooker Valley Tracks. Auch hier sprechen die Bilder für sich.
Am nächsten Morgen mussten wir uns dem Wetter geschlagen geben. Es war in dieser Nacht einfach zu kalt für unsere sommerliche Campingausrüstung, sodass wir sehr früh nach Dunedin aufbrachen.
In Dunedin verbrachten wir zwei Nächte in einem Hostel. Nach drei Wochen ohne Wäsche waschen, war das auch dringend nötig.
Wir fuhren zu einen Aussichtspunkt, der einem eine gute Sicht auf die Stadt bot.
Danach sind wir zum Tunnel Beach gefahren, in der Hoffnung nocheinmal Seelöwen zu sehen, ohne Erfolg.
Das nächste Highlight sollte die steilste Straße der Welt sein. Und ja, es war eine Straße und sie war steil, also Kriterium voll erfüllt.
Unsere letzte Aktivität war eine weitere Minigolfrunde, in der Max und Louis offiziell gegeneinander antraten. - Jonas spielte dank vollkommener Untalentiertheit außer Wertung.
Es ging sehr ausgeglichen los. Die Sonne schien und es wehte eine letzte Sommerbrise über das samte Grün, bevor Louis Sternstunde begann. Loch für Loch verschmolz er mehr mit seinem 6er Leichteisen. Mit brillianten Schlägen nutzte Louis auch zur Zierde ausgelegte Steine und überwand so große Hindernisse. Manche würden von Glück sprechen, aber wer ihn kennt weiß, aus seinem Minigolfarm sprudelt reines Talent. So trieb er Max zur Verzweiflung und am Ende stand die Demontage fest.
Von Dunedin führte der Weg uns über unsere letzte Etappe nach Christchurch.
Die Stadt ist immernoch von den Erdbeben gezeichnet und der Aufbau schreitet nur langsam voran. Jedoch wusste die Shoppingstraße, sowie die Bars und Restaurants am Riverside Market, durchaus zu überzeugen.
Damit ist das Kapitel Neuseeland leider auch schon beendet. Wir blicken auf wunderschöne Natur, viele Spiele Abende, durchgehend leckere Nudelgerichte, schöne Wanderwege und Ausflüge und 4000km zurück. An dem einen oder anderen Ort hätten wir uns gerne noch den einen oder anderen Tag länger aufgehalten, aber wir denken wir haben aus den letzten vier Wochen das bestmögliche rausgeholt.
Max ist heute Morgen nach Brisbane geflogen und wir sind gerade auf dem Weg nach Melbourne, von wo aus wir einen Tag später weiter nachhause fliegen werden. Leider hat uns das Corona Virus dazu bewogen unseren Flug umzubuchen und nicht über Hongkong, wo wir uns noch drei Tage die Stadt angeschaut hätten, zu fliegen. Aber wir freuen uns auch schon riesig auf zuhause. Die Wanderlust kommt vermutlich später schnell wieder.
Wir wünschen dir, Max, noch viel Spaß für deine restliche Zeit, genieße es!
Die nächsten Tage schreiben wir nochmal ein kleines Fazit über unsere Zeit.
Bis dahin,
Euer Louis & Jonas