Veröffentlicht: 07.01.2018
Da wir nicht den direkten Weg nach Taupo nehmen wollten, sind wir schon früh losgefahren, damit wir auf den fasst 500 km mit etwa 6,5 Std. Fahrzeit auch noch Zeit für sich bietende Gelegenheiten haben. Wellington, zeigte sich nochmal fast windstill und sonnig. Wir sprachen im Auto noch darüber, dass Antje vor, ich meine, 17 Jahren mit Katrin und Toddy hier Sylvester gefeiert hat. Was sich seit dem hier alles verändert haben mag?
Auf halber Strecke zu unserem ersten Ziel Napier, entdeckten wir hinter Masterton das Pukaha Mount Bruce Wildlife Centre, bei dem wir spontan eine Pause einlegten. Der Naturpark mit seinem Urwald und den Vogelvolieren ist wunderschön. Hier konnten wir Vögel, Echsen, Aale und auch einen albino Kiwi im Nachthaus beobachten. Der Kiwi ist zwar das Nationaltier von Neuseeland, aber man bekommt ihn in der Wildnis selten zu sehen, da er sehr scheu und zudem ausschließlich nachtaktiv ist. Er ist der kleinste aller Laufvögel und hat normalerweise ein braunes, flauschiges Gefieder. Der Naturpark sorgt u.a. auch für die Fortpflanzung von so gut wie ausgestorbenen Vogelarten. Vor der Besiedelung durch Menschen gab es auf Neuseeland außer 2 Fledermausarten keine Landsäugetiere. Aber mit den ersten polynesischen Siedlern kamen Ratten nach Aotearoa (das Land der langen, weißen Wolke) und im Gefolge von James Cook und den Europäern wurden Hunde und Katzen mitgebracht. Der gefährlichste Feind ist jedoch das Possum, das 1837 zur Pelzzucht von Australien hierher gebracht wurde. Mangels natürlicher Feinde ist es inzwischen zur Plage geworden.
Gegen 2 konnten wir durch etwas Glück in einem Weingut mit Restaurant in Ta Awanga, in der Nähe von Napier, eine kulinarische Mittagspause eingelegen. Neugierig auf das Weingut Elephant Hill sind wir durch einen Bericht im GEO-Spezial Neuseeland geworden. Eigentlich war kein Tisch frei und eigentlich wäre wenn dann nur eine Käseplatte möglich gewesen. Jedoch hatten wir nicht nur etwas, sondern richtig Glück:
1. das Weingut und Restaurant sehen genauso toll aus, wie auf den Fotos der GEO.
2. man führte uns an einen Tisch auf der Terrasse direkt am Wasser bei herrlichem Wetter
3. wir bekamen nicht nur eine Käseplatte, sondern ein sensationelles Menü, natürlich mit Weinen vom Gut - Birgit einen Syrah, Joachim einen Merlot, Cabernet Sauvignon. Es war zum niederknien gut.
4. wir konnten auch noch eine kleine Weinprobe machen und etwas Wein kaufen. Basti, Du hättest Deine helle Freude hier gehabt!
Das tolle war, dass man in Neuseeland mit kurzen Hosen und Wanderstiefel in ein Spitzenrestaurant gehen kann, ohne dass einer zuckt.
Einen Kaffee haben wir dann nach einem kurzen Spaziergang am schwarzen Pazifikstrand von Napier, ein nettes Art Deko Städtchen, zum gelungenen Abschluss getrunken.
Die Weiterfahrt nach Taupo war eher unspannend. Auch schon am Vormittag haben wir vor allem land- und forstwirtschaftlich intensiv genutzte Landstriche gesehen. Wenn man bedenkt, dass Neuseeland einmal zu 90% durch Wald bedeckt war, können einem die vielen Weideflächen für Rinder und Schafe und vor allem die frisch abgeholzten Flächen schon die Augen feucht werden lassen. Nicht, dass das in Europa besser wäre, nur hier ist die Natur so viel intensiver im Erlebnis und auch noch relativ unberührt in der Wahrnehmung, dass es schon schmerzt.
Als wir noch vor dem Sonnenuntergang in unserem Appartement in Taupo ankamen, waren wir mal wieder ge'flash't. Dieser Ausblick auf den See in der untergehenden Sonne machte uns sprachlos. Bis jetzt haben wir eigentlich nur tolle Unterkünfte (Airbnb) gehabt, einige sogar extrem überraschend gut. Ob da wohl auch die langjährige Erfahrung einer Reiseverkehrskauffrau die glückliche Hand führt?
So, jetzt bitte noch Daumen drücken, dass Jana ihr Auto hier ihr verkauft bekommt, damit sie Zeit hat uns auf den nä. Stationen noch zu begleiten.