Veröffentlicht: 09.08.2017
Hallo ihr Lieben,
ja ich lebe noch, sorry, dass ich mich jetzt erst melde, aber Queenstown ist einfach verrückt. Ich weiß nicht wie Leute es schaffen hier für längere Zeit zu leben. Aber lasst mich von vorne anfangen…
Am Sonntag (06.08) bin ich früh aufgestanden und habe fertig gepackt und dann noch ein wenig beim Putzen auf dem Campingplatz geholfen, weil ich ja am Tag davor nicht gearbeitet habe. Den ganzen Morgen über hat es geregnet, ganz toll wenn man sein Auto beladen muss. Um kurz nach 12 Uhr habe ich mich dann auf den Weg gemacht, natürlich im Trocknen. Da es die ganze Nacht geregnet hat und es arschkalt war, waren die Straßen auch dementsprechend glatt. Auf meiner Strecke hatte es anscheinend schon 4 Unfälle gegeben bevor ich überhaupt los gefahren bin. Dementsprechend vorsichtig bin ich gefahren und es hat ein wenig länger gedauert, als das Navi vorhergesagt hat. Auf dem Weg habe ich an einem Aussichtspunkt am Lindi Pass angehalten und mir ein bisschen die Beine vertreten. Durch den ganzen Schnee konnte ich aber leider nicht zum tatsächlichen Aussichtspunkt laufen. Aber der Blick vom Parkplatz war auch schon nett. Danach ging die Fahrt am Lake Dunstan vorbei, eine sehr schöne Gegend wo man bestimmt auch einmal anhalten könnte. Danach ging die Fahrt eine ganze Weile an einer Schlucht mit einem Fluss entlang. Dort habe ich dann auch nochmal angehalten und ein wenig frische Luft vor der letzten Etappe geschnappt. Nachmittags bin ich dann in Queenstown angekommen und habe mein Zimmer bezogen. Das Hostel ist wirklich cool. Relativ klein, mitten im Herzen von Queenstown und sehr sauber und ordentlich. Auf meinem Zimmer habe ich zuerst mit einer Deutschen und vier Australiern zusammen gewohnt, die alle einen sehr netten Eindruck gemacht haben. Nachdem ich meinen Koffer weitestgehend ausgepackt und mein Bett eingerichtet hatte, bin ich zum Snowcenter gelaufen um meine Snowboardstunden und so zu buchen. Das hat auch prima geklappt. Als ich wieder im Hostel angekommen bin, haben die Jungs aus meinem Zimmer beschlossen Lasertag spielen zu gehen und dass ich auch mitkommen sollte. Fand ich sehr nett von denen, dass sie mich gleich so integriert haben und mitgenommen haben und das obwohl sie eine feste Gruppe waren. Nachdem ich während des Abendbrot Essens in der Küche noch ein paar weitere Leute kennen gelernt habe, sind wir fünf dann zum Lasertag spielen aufgebrochen. Das hat wieder einmal viel Spaß gemacht. Danach bin ich allerdings direkt wieder ins Hostel und auch relativ früh ins Bett, da ich am nächsten Tag früh aufstehen musste um pünktlich für meine erste Snowboard Stunde auf dem Berg zu sein.
Montag (07.08) um 6:30 Uhr hat mein Wecker geklingelt und meinen ersten Snowboard Tag hier eingeläutet. Ich habe mich in Ruhe fertig gemacht und gefrühstückt und bin dann kurz vor 8 aufgebrochen. Zuerst ging es zum Parkplatz um nach meinem Auto zu gucken und die Parkgebühr für den heutigen Tag zu bezahlen. Danach zum Snowcenter wo der Bus in die Skigebiete abfährt. Ich habe mich dafür entschieden auf den Remarkables zu fahren, da dort viele angenehme Anfängerpisten sein sollen. Die Fahrt dorthin dauert zwischen 45 Minuten und einer Stunde, je nachdem wie viele Leute einsteigen und wie der Verkehr ist. Um kurz vor 9 Uhr war ich dann auf dem Berg und konnte das erste Mal die Aussicht hier genießen. Dann ging es in den Ski- und Snowboard Verleih um meine Sachen abzuholen. Das hat auch super schnell geklappt. Direkt das erste Stiefelpaar hat gepasst, das passiert mir sonst nie. Also war ich um 9:30 Uhr fix und fertig auf dem Berg. Nur blöd das mein Unterricht erst um 10:20 Uhr angefangen hat. Aber die Zeit habe ich genutzt um schon mal ein bisschen selber zu üben und zu gucken ob mein Können vom letzten Mal nur ein Versehen war. Aber es tatsächlich wieder geklappt. Dann war es so weit und ich konnte meinen Unterricht beginnen, da es mein erster Tag war, habe ich mich in die erste Gruppe gestellt. Dort haben wir erstmal gezeigt bekommen, wie man seine Stiefel richtig schnürt, wie man mit dem Board läuft und so weiter. Als es dann daran ging den Berg runter zu rutschen, habe ich meinem Lehrer gezeigt, was ich bereits kann, worauf hin er mich direkt geschnappt hat und zu einer anderen Gruppe gebracht hat. Nachdem ich auch diesem Lehrer gezeigt habe, was ich bereits gelernt habe, hat er mich in seine Gruppe aufgenommen, die 2b. Das hat mich sehr gefreut und ich konnte auch mit den Leuten mithalten. Um 12 Uhr war dann Mittagspause angesagt und ich habe die knapp 2 Stunden Pause genutzt um meine geschmierten Brote zu essen, etwas zu trinken und habe dann noch ein wenig geübt. Nachmittags haben wir dann erst einmal eine Stunde weiter geübt und um 15 Uhr hat mich mein Lehrer mit auf einen Sessellift geschmuggelt und meine Gruppe ist ihre erste komplette Abfahrt gefahren. Das hat super viel Spaß gemacht, auch wenn es gut 45 Minuten gedauert hat, aber so ist das halt wenn man lernt und mehrere Leute in der Gruppe hat. Ich war auf jeden Fall richtig stolz auf mich. Um 16 Uhr war der Kurs dann vorbei und es ging wieder hinab in Richtung Queenstown. Nach einer schnellen Dusche habe ich mich auf den Weg in die Küche gemacht um mir mein Abendbrot zu kochen und dabei festgestellt, dass Montag Billard Abend ist und es dort kostenlos Pizza gibt. Sehr cool, habe ich mir gedacht und meine Essenspläne verworfen und stattdessen ein wenig Obst und Suppe gegessen. Zwei der Australischen Jungs haben mich in die Küche begleitet und wir haben während meines Abendbrotes zusammen Karten gespielt. Da es deren letzter Abend war, wollten sie gerne Essen gehen und sind deshalb nicht mit zum Billardspielen gekommen, dafür bin ich mit ein paar Mädels los gezogen. Die Billardnacht war lustig, wenn auch ganz anders als ich mir vorgestellt habe. Statt richtigem Billard wurde eine abgespeckte Version gespielt. Man konnte jede Kugel anspielen die man wollte, wenn man keine versenkt hat, hat man ein Leben verloren, wer die Schwarze versenkt hat, hat ein Leben gewonnen. Jeder Spieler hatte drei Leben. Ich bin als 5. Letzte ausgeschieden, nicht schlecht bei über 20 Spielern. Die kostenlose Pizza hat sich als 1/16 Stück einer Pizza Margaritha entpuppt, die zwar lecker war, aber auch leider nicht wirklich gesättigt hat. Aber wie habe ich so schön gelernt, dass bisschen was wir essen können wir auch trinken… Nach dem der Offizielle Teil vorbei war, sind die Australischen Jungs in der Bar vorbei gekommen, und wir haben noch mit ein paar Leuten gequatscht und Billard gespielt. Danach sind alle von unserem Hostel noch in eine Bar namens Cowboys weiter gezogen, wo es einen Mechanischen Bullen gab den man reiten konnte. Das hat eine Menge Spaß gemacht, genauso wie der ganze Abend. Es war schön mit so vielen neuen Leuten zu quatschen und sich ein wenig von ihren Reisegeschichten anzuhören. So gegen 1 Uhr sind wir dann wieder zurück ins Hotel gegangen und ich bin direkt todmüde in mein Bett gefallen.
Dienstagmorgen und der böse Wecker hat wieder um 6:30 Uhr geklingelt. Wessen Idee war das nochmal feiern zu gehen und am nächsten Snowboard fahren zu wollen? Aber was soll’s, wer feiern kann, kann auch arbeiten. Also ab auf den Berg zum Snowboarden. Diesmal saß ich mit zwei Mädels aus dem Hostel zusammen im Bus und haben einen gemütlicheren Morgen gehabt, da die zwei auch mit beim Billard spielen waren und erstmal einen Kaffee trinken wollten. Als es dann Zeit für den Unterricht war habe ich mich wieder zu der Gruppe 2b gestellt. Der Lehrer der diese Gruppe unterrichten sollte, war aber der gleiche der mich am Morgen davor in diese Gruppe gesteckt hatte. Er meinte dann direkt, dass ich in Gruppe 3 gehen soll, da sie in dieser Gruppe wieder von vorne anfangen würden mit Kurven fahren. In Gruppe drei waren wir dann allerdings so viele Leute, dass sie sie nochmal in zwei Gruppen geteilt haben. Jeder musste einmal den Babyhügel runter fahren und zeigen was er kann und darauf wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt. Und was soll ich sagen, ich bin in die bessere Gruppe gekommen, die die selbstbewusster aussah und direkt auf eine richtige Piste durfte. Es hat mich riesig gefreut, dass die Lehrer so viel Vertrauen in meine Fähigkeiten haben, dass sie mich in diese Gruppe gesteckt haben. Diesmal habe ich es auch geschafft zwei Mal ohne umzufallen von Sessellift abzusteigen. Wuhu. Gar nicht so leicht wie wir Skifahrer denken. Denn man ist ja nur mit einem Fuß am Board befestigt und muss trotzdem den kleinen Hügel runter fahren um Platz für die nächsten Leute zu machen. Wie dem auch sei kommen wir zurück zu den Abfahrten. Im Großen und Ganzen hat alles gut geklappt. Allerdings bin ich bei meiner ersten Abfahrt im flachen Teil vollkommen überraschend gestürzt, was mich erstmal aus dem Konzept gebracht hat und mir eine Menge Kopfschmerzen eingebracht hat, und das trotz Helm. Wer mich kennt weiß das ich danach erstmal wieder total unsicher war. Lustiger Weise nur im flachen Bereich im „steilen“, soweit man von steil sprechen kann auf einer türkisen Piste…, war alles in Ordnung und ich konnte meine Kurven fahren. Im flachen Bereich hab ich mich dann verkrampft und hab den Schwung verloren den ich brauchte um wieder in den normalen Bereich zu kommen. Ärgerlich, aber nach zwei weiteren Runden hab ich mich dann überwunden und bin ich im flachen Bereich meine Bögen gefahren. Für die Mittagspause habe ich mich mit den zwei Mädels aus dem Hostel getroffen und mit denen zusammen gegessen und über unseren Tag gesprochen. Die beiden haben übrigens den gleichen Snowboardkurs wie ich gebucht, sind nur einen Tag hinter mir gewesen. Während des Nachmittagsunterrichts sind wir dann auf eine andere Piste gefahren, die wesentlich höher ging und dementsprechend die Abfahrt auch länger war. Das hat eine Menge Spaß gemacht. Allerdings habe ich am Ende der letzten Abfahrt gemerkt, dass meine Beine absolut müde waren und ich kaum noch Kontrolle hatte. Deshalb bin ich schön langsam gefahren und habe kaum Bögen gemacht. Ich war wirklich froh als wir unten angekommen waren und ich meine Stiefel ausziehen konnte. Auf der Busfahrt nach Hause haben meine Beine dann vor Erschöpfung angefangen zu zittern, was für mich der Moment war zu entscheiden den nächsten Tag auszusetzen. Das Gute an dem Kurs den ich gebucht habe ist, dass man die 4 Tage Unterricht nicht am Stück nehmen muss, weshalb so ein Ruhetag absolut möglich ist. Im Hotel angekommen habe ich geduscht und bin dann in meinem Bett zusammen gebrochen. Alles tat weh, alles. Angefangen von meinen Knien, die durch meine Jeans geglüht haben, die Oberschenkelmuskel und die Schultern samt Kopf. Aber irgendwann musste ich mich wieder aus meinem Bett heraus quälen um Abendbrot zu essen. Als ich in der Küche vor meinen Lebensmitteln stand ist mir aufgefallen, dass ich nichts hatte woraus man eine Mahlzeit hätte zaubern können, außer Suppe. Also musste ich noch zum Supermarkt. Da ich so fertig war habe ich mir einfach nur Fertigpasta Sauce gekauft und Nudeln mit Tomatensoße gegessen. Da ich allerdings so spät dran war, saß ich noch in der Küche, als die Quiznight angefangen hat und wurde gezwungen daran teil zu nehmen. Livia, ein Mädel aus den Niederlanden, und ich wurden beide gezwungen und haben dann in einem Team gespielt. Später sind noch zwei Jungs aus Irland dazu gekommen- Allerdings waren wir anscheinend alle ziemlich fertig, denn wir waren grottenschlecht und haben nicht einmal 10 Punkte zusammen bekommen. Haha aber naja, wir hatten einen netten Abend und ich bin wenigstens nicht schon um 9 schlafen gegangen, sondern um 10 Uhr. Alle in meinem Zimmer haben allerdings schon geschlafen. Habe jetzt übrigens neue Menschen in meinem Zimmer. Zwei Mädels die glaube ich aus England kommen und nicht so gesprächig sind.
Mittwoch (09.08) bin ich kurz vor 8 Uhr aufgestanden um nach meinem Auto zu gucken und meine Parkgebühr zu zahlen. Danach habe ich mich wieder ins Bett gelegt und bin fast direkt wieder eingeschlafen. Erst nach 11 Uhr habe ich es geschafft mich aus dem Bett zu rollen, und das hat länger gedauert als ich zugeben möchte. Ich hatte schon lange keinen so schlimmen Muskelkater mehr. Da mein Nacken auch weh tut, habe ich vermutlich auch ein leichtes Schleudertrauma von meinem Sturz abbekommen. Klasse, aber zum Glück habe ich die Entscheidung getroffen diesen Ruhetag einzulegen. Eindeutig die richtige Entscheidung. Während ich mein Frühstück zubereitet habe, kam Livia in die Küche und wir haben beschlossen gemeinsam ein wenig durch Queenstown zu laufen. Wir sind erst ein wenig durch das Stadtcenter gelaufen und dann am See entlang. Zurück sind wir dann noch ein wenig durch die Geschäfte gebummelt und haben die Augen nach möglichen Souvenirs offen gehalten. Danach haben wir uns ein wenig im Hostel ausgeruht, da auch Livia erkältet ist. Nachmittags um 15 Uhr sind wir dann zum berühmt berüchtigten Ferg Burger gegangen. Ein Muss wenn man in Queenstown ist. Anscheinend haben wir unseren Besuch sehr gut getimed, da wir keine 5 Minuten anstanden bevor wir bestellen konnten und keine 10 Minuten bevor unsere Burger fertig waren. Ein leckerer Burger aber nicht der beste den ich je hatte, wie das ja meistens so ist bei Sachen die man unbedingt machen muss. Ansonsten habe ich den Tag entspannt verbracht und habe ein paar Kleinigkeiten erledigt. Heute geht es früh ins Bett, damit ich morgen wieder fit fürs Snowboarden bin. Ich werde es entspannt angehen und dann morgen gucken wie es so läuft. Ansonsten steht für die Woche noch ein bisschen die Gegend erkunden an.
Bis bald,
eure Jessi
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