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Singapur - Von little India bis Chinatown

Veröffentlicht: 17.02.2018

Wir verlassen nun unser wunderbares Fiji-Paradies, um unser erstes südostasiatisches Land zu bereisen: Singapur.

Wir erreichen den riesigen Flughafen früh am Morgen und fahren mit der U-Bahn in den Stadtteil Little India, wo unser Hostel sich befindet. Nach dem Luxus der letzten Woche müssen wir uns nun mal wieder mit einem Schlafsaal ohne Fenster begnügen. Hier gibt es nur 2 Hochbetten, eine Klimaanlage - dringend notwendig - und ein kleines Bad mit kaputter Schiebetür.

Es ist heiß und schwül, als wir die große Serangoon Road betreten, die einmal durch ganz Little India führt. Hier wechseln sich zu beiden Seiten kleine Kolonialhäuschen, moderne Wohnhäuser, ranzige Bars sowie bunte Tempel ab und formen ein lebendiges Bild. Je weiter wir in den Stadtteil hervordringend, desto bunter und lebendiger wird auch das Treiben um uns herum: unzählige Schmuckläden mit funkelndem Goldgeschmeide, kleine Läden mit alten Gemälden oder Krims-Krams sowie Marktstände mit Obst und Blumen flößen dem Stadtteil orientalische Gewürzmischungen und laute Bollywood-Beats ein. Vielleicht ein bisschen wie in Indien? Nach dem langen Flug hierher knurren unsere Mägen immer lauter...also gibts ein frühes Mittagessen, natürlich indisch. Wir kommen uns ein bisschen seltsam vor, da wir hier fast die einzigen Gäste sind, die mit Besteck essen. Traditionell isst man in Indien nämlich mit der rechten Hand.

Nachdem wir ein bisschen unsere Hood gesehen, gehört, gerochen und geschmeckt haben, fahren wir nun zum Hafen Richtung Marina Bay. Hier präsentiert sich sogleich ein völlig anderes Stadtbild: riesige moderne Wolkenkratzer, unzählige Malls und das schon von Weitem nicht zu übersehende Marina Sands Hotel, zwei gigantische Tower auf denen ein ufoartiges Gebilde thront. Hier ist alles neu und gepflegt, wir reihen uns ein in den Fluss der Menschenmassen ein und lassen uns bis ins Hafenbecken zum Theater treiben, dessen Foyer wir bestaunen dürfen. Hier findet Lisa eine große Wandzeichnung, die Menschen, Orte und Abläufe hinter der Bühne zeigt. Genauso muss das sein!

Unser Hostelfrühstück sieht leider etwas anders aus als das leckere Fiji-Buffet. Es gibt eine Instantmischung aus Kaffee- und Milchpulver mit Zucker oder Tee. Dazu gibt es weißes Toastbrot mit A) einer weißen undefinierbaren Paste B) Erdnussbutter oder C) Schokocreme. So sitzen wir in einem kleinen Räumchen gemeinsam mit ca. 20 sich lauthals quer durch den Raum unterhaltenden Indern und mampfen unser viel zu süßes Toast.

Heute widmen wir uns Chinatown und fahren auch in diesen Stadtteil mit unserer geliebten U-Bahn. Überall hier unten hängen dramatische Filmplakate. Moment mal, neee, das ist ja Werbung für die Security!Ein besonders drastisches Bild zeigt eine blutüberströmte, offensichtlich angefahrene Mutter auf der Straße liegend, während ihre kleine Tochter daneben bitterlich weint. Zwischen den beiden sitzt freundlich lächelnd ein Security Officer. Interessante Kampagne.

In Chinatown tobt der Bär, hier tummeln sich Einheimische und Touristen auf den wuseligen Märkten und in den bunt blinkenden Geschäften. Überall laute Technomukke. Trotzdem mögen wir es hier, vor allem, wenn man sich von den Hauptstraßen wegbewegt und die hübschen Gassen und Nebenstraßen erkundet. Endlich kaufen wir Sebastian eine Handyhülle, ich bin erstaunt, dass sein IPhone nach den unzähligen Stürzen aus der Hosentasche überhaupt noch funktionstüchtig ist.

Nach Little India und Chinatown widmen wir uns am Folgetag dem Südosten Singapurs, den der Lonely Planet uns wärmstens ans Herz legt. Hier gibts ein paar sehenswerte Tempel sowie hübsche bunte Kolonialhäuschen. Als wir dort sind und herumschlendern, finden wir es allerdings nicht so spannend wie angepriesen. Dann beginnt es auch noch zu regnen. Wir flüchten uns unter die Arkaden und warten den Schauer ab. Aus einem Glaskasten schauen uns starre Froschaugen entgegen. Der Glaskasten steht vor einem Restaurant. Die Stimmung passt zum Regen.

Wir flüchten zur nächsten Bushaltestelle und fahren zur Orchid Road, der berühmten Shopping-Meile. Leider hört es nicht auf zu schütten, aber hier gibt es genügend Malls, um die Zeit im Trockenen zu verbringen.

Abends erkunden wir noch ein bisschen die pulsierenden Straßen der arabischen Welt. Inmitten der bunten und geschäftigen Fußgängerzonen rund um die Arab Street steht eine wunderschöne große Moschee. Zahlreiche Restaurants und Geschäfte mit traditioneller Kleidung versetzen uns in den Orient. Wahnsinn, wie vielseitig Singapur ist!

Am nächsten Morgen scheint die Sonne jedoch schon wieder, heute wollen wir zur Haw Paw Villa fahren, einer Art chinesischem Märchenpark mit hunderten von Figuren. Wir schieben ein paar Toasts rein und auf geht’s!

Wir verlassen die U-Bahn und laufen geradewegs auf die Villa zu, wobei die Villa eigentlich kein Gebäude, sondern mehr ein Park ist. Wir treten ein und sind umzingelt von Konfuzius, dem Affengott, Meerjungfrauen, Schweinemenschen und unzähligen Märchenwesen aus der chinesischen Mythologie. Die Anlage ist nett gestaltet, es gibt einige Bächlein und einen kleinen See, der von Schildkröten bewohnt wird. Doch hier werden nicht nur Bilder dargestellt und Geschichten erzählt, der Besucher wird außerdem darüber aufgeklärt, in welche Hölle er kommt. Oh ja, es gibt nämlich die 10 Hallen der Hölle, die hier in eine Art dunklem Tunnel sehr bildstark dargestellt werden. Für jede Hölle gibt es ganz bestimmte Sünden, die eben den Sünder dorthin führen. Je nachdem ob man stiehlt, herumhurt und lügt werden einem die Gedärme herausgerissen, man wird in kleine Stücke gehackt oder an einen Baum mit Messern geschmissen. Also, immer schön brav sein. Aber keine Sorge, wenn die endlosen Qualen überstanden sind, bekommt man eine Art reinigenden Tee und darf wiedergeboren werden. Super!

Unseren letzten Abend verbringen wir im Hafen, denn der Ausblick bei Dunkelheit ist einfach der Wahnsinn. Alles ist beleuchtet, glitzert und funkelt. Da momentan auch ein Lichtfestival im Gange ist, werden verschiedene Gebäude bunt angestrahlt. Die ganze Stadt ist ein Lichtermeer.

Antworten (1)

Marlene
Super! :)

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