Veröffentlicht: 21.01.2018
Zurück in Buenos Aires, die Wasserfälle von Iguazu und eine lange Fahrt im Nachtbus liegen hinter uns, vor uns unser zweiter Besuch in Argentiniens wunderbarer Hauptstadt. Wieder wohnen wir in einem anderen Stadtteil. Dieses Mal in San Telmo. Dieses Mal bei 2 Studenten mit einer verrückten und äußerst gesprächigen Katze namens Tsunami.
San Telmo ist für seinen Wochenendmarkt bekannt - den wollen wir natürlich erkunden. Womit wir nicht gerechnet haben, ist die schiere Länge und Vielfalt des Marktes. Über mehrere Kilometer ziehen sich Stände aller Coleur, die gesäumt von kleinen Plätzen mit Cafés und Tango-Schautänzern eine riesige bunte Straße ergeben, auf der sich die Menschenmassen entlang schlängeln. Es herrscht eine wunderbar lebendige und ausgelassene Atmosphäre. Der Tag rauscht wie das bunte Treiben an uns vorbei. Am späten Nachmittag machen wir noch einen kurzen Abstecher in das Viertel La Boca. Das alte Arbeiterviertel ist nicht ganz so schön, aber der kleine, aus farbgetupften Häusern bestehende Caminito eine Attraktion- wenn auch es uns nicht so sehr begeistert.
Begeistert sind wir einen Tag später von der Ausstellung im Centro Cultural Kirchner. Das Kulturzentrum ist auch architektonisch eindrucksvoll, denn der Bau beherbergt in seinem Inneren einen Cubus, in dem die Philharmoniker zu Hause sind. Momentan zeigt er außerdem eine spannende Foto- und Videoausstellung zeitgenössischer Künstler, die wir uns ansehen.
Nach ein paar Stunden suchen wir den Ausgang und die UBahn, die uns nach Recoleta bringt. Dort wollen wir den Kaffee in einem der ältesten Cafes der Stadt probieren. Zu dumm, dass die U-Bahnen heute nicht normal verkehren und wir einen längeren Fußmarsch absolvieren müssen. Das hat aber zugleich den Vorteil, dass wir viele Ecken von Recoleta sehen und Gefallen finden an dem überraschend schönen Viertel mit vielen Jugendstilhäusern.
Am letzten Tag muss es sein: Sebastian will zumindest ein Mal in einem typisch argentinischen Grillrestaurant essen. Nach Lisas ausführlicher Recherche finden wir eine vielversprechende. Den leckeren Malbec toppt nur das bestens gegrillte Rumpsteak. Als wir bezahlen wollen, laufen im Fernsehen Bilder einer alles andere als friedlichen Demonstration. Die Regierung will die Renten und soziale Leistungen kürzen. Was wir noch nicht wissen, die Demo wird auch Folgen für uns haben.