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Valparaíso

Veröffentlicht: 26.06.2023

Nachdem wir spät abends in Santiago angekommen waren, fuhren wir am nächsten Tag ein Stück weiter Richtung Norden. Unser Ziel war die Hafenstadt Valparaíso, was so viel wie „Geh ins Paradies“ bedeutet. Die Fahrt im bequemen Reisebus verging wie im Flug und Valparaíso begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein! Die Stadt ist sehr hügelig und es gibt verdammt viele Treppen, also hieß es erstmal Bergsteigen. Auf dem Weg zum Hostel mussten wir Slalom um die ebenso zahlreichen Hundehaufen laufen, was geruchstechnisch, sagen wir mal, schwierig war. Im Kontrast dazu gab es ganz viele bunte Häuser und Straßenkunst. Unser erster Eindruck war also etwas gespalten. Nachdem wir unsere schweren Rucksäcke abgestellt hatten, erkundeten wir die Stadt etwas genauer. Ohne Gepäck waren die Treppen auch besser machbar 😉 Wir entdeckten zwar ein paar unschöne Ecken, aber auch einige schöne Viertel und machten eine Fahrt mit einem sogenannten „Funicular“. Das sind kleine Aufzüge, die an mehreren Stellen in der Stadt die besonders steilen Passagen überbrücken und außerdem schon seit über 100 Jahren in Betrieb sind! Nachmittags setzten wir uns in ein Café mit schönem Ausblick auf die Stadt und bestellten uns einen leckeren Schokokuchen mit flüssigem Kern. Während wir auf die Leckerei warteten, hatte eine gewisse Möwe ganz andere Pläne. Sie startete eine gezielte Luftattacke, indem sie auf das über Janas Kopf gespannte Netzdach schiss und die Spritzer sich zahlreich auf Jana verteilten. 💩 Kurzum, am Ende war die Liste von Vögeln, die Jana nicht mag, um einen länger. Abends gaben wir noch unsere Wäsche ab und Philip ging zum Friseur, wo er von einem gebürtigen Peruaner fein säuberlich in minutiöser Feinarbeit die Haare geschnitten bekam. Nachdem wir veganes (!) Sushi gemampft hatten, machten wir uns an den Bergaufstieg zu unserem Hostel.


Für den nächsten Tag hatten wir uns wieder für eine kostenlose Stadtführung angemeldet, von denen wir total begeistert sind. Es gab eine Führung auf englisch und eine auf spanisch. Da der spanische Guide auch Felipe hieß und wir ihn gut verstanden, entschieden wir uns für die spanische Tour. Mit uns in der Gruppe waren noch zwei Männer, einer aus Chile und einer aus Peru. Felipe erklärte uns viel zu der Geschichte der Stadt. Zum Beispiel leben hier viele verschiedene Nationalitäten, da die Stadt vor der Eröffnung des Panamakanals ein wichtiger Zwischenstopp für Schiffe auf dem Weg von Europa nach Kalifornien war. Insbesondere in der Zeit des Goldrausches entschieden sich scheinbar einige Seefahrer gegen die Weiterfahrt und ließen sich hier nieder. Ein Relikt dessen sind die verschiedenen Baustile, die die unterschiedlichen Einflüsse von z.B. Briten, Italienern oder Deutschen zeigen. Außerdem gibt es in Valparaíso 17 verschiedene Feuerwehrmannschaften, alle ursprünglich von verschiedenen Nationalitäten gegründet. Es gibt unter anderem die deutsche Feuerwehr, die italienische, die spanische usw., wobei sich auch mittlerweile andere Nationalitäten bewerben dürfen - außer bei der italienischen, da wird weiterhin ein italienischer Herkunftsbeweis gefordert 😁 Der Grund, dass es so viele gibt ist, dass die Häuser sehr eng aneinander stehen und wegen der häufigen Erdbeben aus flexiblen Materialien - die dummerweise dadurch leicht entflammbar sind - gebaut sein müssen. Dazu kommen starke Winde, wodurch sich Feuer schnell verbreiten können. Die Feuerwehrleute sind übrigens alle Freiwillige und verdienen nur durch Losverkäufe oder Spenden! Danach kuckten wir uns viel Straßenkunst an und bekamen politische Hintergründe mancher Bilder erklärt. Die Stadt ist eine richtige Hochburg für Kunst aller Art, vor allem Malereien an Mauern, Hauswänden und Treppen. Als kleine Stärkung gab es zwischendurch eine typisch argentinische Süßigkeit, Alfajores, zwei Kekse mit Dulce de Leche dazwischen und Schokolade drumherum. Die Tour war mal wieder super interessant und wir sahen viele schöne Ecken der Stadt.


Nach dem sehr geruchsintensiven ersten Tag, gefiel uns Valparaíso nach dem zweiten Tag deutlich besser. Die Stadt ist irgendwie total dreckig auf der einen, aber sehr interessant und durch die vielen bunten Malereien und verwinkelten steilen Gassen auch total schön auf der andere Seite.


Für uns geht es jetzt ein gutes Stück weiter in den Norden, nämlich nach La Serena.

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