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Rund um Townsville

Veröffentlicht: 23.05.2023

Unser erster Campingplatz lag etwa 45min vor Townsville, der Hauptstadt von Nordqueensland. Am nächsten Tag machten wir ein paar Einkäufe und gingen in die Touristeninformation, um die nächsten Tage zu planen. Danach wechselten wir den Campingplatz zu einem etwas näher gelegenen, direkt am Strand und bekannt für Fledermäuse. Wir kamen genau rechtzeitig zur Dämmerung an und konnten einen gigantisch großen Schwarm von großen Fledermäusen beobachten, die nach und nach aus den Bäumen herausgeflogen kamen und den Himmel bedeckten.


Am nächsten Morgen ging es für uns mit der Fähre zu der kleinen vorgelagerten Insel Magnetic Island. Bei strahlendem Sonnenschein schipperten wir ca. 20min übers Meer. Mit dem öffentlichen Insel-Bus ging es dann zu einer Wanderung, die durch Koala-Gebiet führt. Die Tiere leben hier in ihrem natürlichen Lebensraum und haben auf der gut geschützten Insel keine natürlichen Feinde, weshalb es auf der Insel ziemlich viele davon gibt. Wir entdeckten auf unserer Wanderung zwei flauschige Exemplare, die hauptsächlich auf ihrem Baum relaxten und ständig einnickten. Das Maximum an Anstrengung bestand darin, sich ausgiebig hinterm Ohr zu kratzen. Danach kamen wir an ehemaligen Festungsanlagen vorbei und oben im Baum sahen wir dann Koala Nummer drei. Diesmal ein ganz kleiner Flauschball, am ehesten ein Junges, das sich auch seeeehr ausgiebig kratzte. Das Koalafell scheint juckig zu sein 😁 Nach einem kurzen Abstecher zum Strand fuhren wir zu unserem letzten Ziel, nämlich den Rock-Wallabies, also kleine Fels-Kängurus. Sie werden hier kontrolliert gefüttert und dürfen auch von Touristen bestimmte Lebensmittel in kleinen Mengen bekommen. Wir hatten nichts dabei, aber eine Frau verteilte frische Spinatblätter und somit konnten wir aus der ersten Reihe einem kleinen Wallaby beim futtern zugucken. Versteckt in den Felsen fanden wir noch einige mehr. Insgesamt ist Magnetic Island wirklich eine schöne Insel und die Tiere sind super süß.


Für uns ging es am nächsten Tag nach Alva in der Nähe der kleinen Stadt Ayr. Hier hatten wir uns eine Tauchtour zu einem der Top-10-Tauchspots der Welt gebucht. Vor der Küste ist vor über 100 Jahren die SS Yongala gesunken, ein großes Transportschiff, das einem heftigen Zyklon zum Opfer gefallen war. Seitdem sind dort super viele Korallen gewachsen und es ist die Heimat zahlreicher Lebewesen. Da es zwischen der Küste und dem Riff liegt, treffen sich dort Küsten- und Riffbewohner, sowie Spezies, die eigentlich den offenen Ozean bevorzugen. Somit dient es als Zwischenstop für diverse Arten auf ihrem Weg zum jeweils anderen Ort und ist deshalb ein ganz besonderer Tauchspot. Nach dem Briefing und dem Aussuchen der Ausrüstung ging es vom Strand aus auf das kleine Boot. Wir wurden gewarnt, dass - obwohl das von Land aus gar nicht so wirkte - der Wellengang recht heftig werden würde. In weiser Voraussicht hatten wir schon unsere Reisetablette genommen. Und sobald wir ein Stück gefahren waren, ging es los mit dem Geschwanke. Die Wellen waren bis zu 1,5m hoch und wir wurden klatschnass. Zwei aus der Gruppe mussten sich übergeben und wir waren alle heilfroh, als wir endlich ankamen. Alle schafften es ins Wasser, auch wenn wir etwas Angst hatten uns rückwärts in die hohen Wellen fallen zu lassen. Aber sobald man im Meer war, war es schon weniger schlimm. Entlang einer Leine ging es bei wirklich geringer Sichtweite ins tiefe Blau, sogar bei 5m merkte man noch die Wucht der Wellen. Sobald wir aber tiefer unten waren, war es total ruhig und dann sahen wir das Schiffswrack. Wir tauchten bis 28m tief - unser bisheriger Rekord - und bestaunten die unglaubliche Vielfalt der Korallen und Lebewesen, die sich in und um die SS Yongala tummelten. Wir sahen große Rochen, Riffhaie, Seeschlangen, große Fischschwärme, eine Moräne und einzelne riesige Fische. Nach der wilden Bootsfahrt und dem trüben Abstieg war diese Fülle an Farben und Leben überwältigend. Auch das Wrack selbst mit seinen über 100m Länge war beeindruckend und aufgrund der Tatsache, dass alle Insassen von damals nie geborgen wurden und weiterhin dort begraben sind, auch etwas gruselig. Wir machten noch einen zweiten Tauchgang am Wrack und fuhren dann wieder durch die wilden Wellen zurück.


Anschließend fuhren wir zu einem wirklich schönen Campingplatz am Lake Proserpine, an dem wir ausnahmsweise mal bei Tageslicht ankamen. So nutzten wir die Sonne und schöne Umgebung für eine kleine Joggingrunde - man muss sich ja fit halten auf so einer langen Reise 😜 Wir genossen danach mal wieder einen schönen Sonnenuntergang und wären gerne noch länger geblieben. Aber für den nächsten Tag hatten wir schon einen coolen Ausflug gebucht.

Es ging von Airlie Beach aus - mal wieder per Boot - zu den berühmten Whitsunday Islands. Diesmal zu unserer Erleichterung ohne Wellen und mal wieder mit strahlendem Sonnenschein, nicht umsonst heißt Queensland auch der „Sunshine State“. 🌞 Bei guter Musik fuhren wir zu einem wunderschönen Aussichtspunkt, von dem aus man die weißen Sandstrände und die wellenförmigen Sandbänke im Meer davor bestaunen kann. Unser Guide erzählte, dass an einem der Strände eine Szene aus dem Film Fluch der Karibik gedreht wurde. Da es nicht „karibisch“ genug war wurden für unfassbar viel Geld Palmen gepflanzt, aufgrund der starken Gezeiten wurde einiges an Filmequipment weggespült, es wurden Taucher engagiert um es wieder einzusammeln und zu allem Überfluss regnete es ständig, sodass das Filmteam ewig auf einen sonnigen Tag warten musste. All das, damit Johnny Depp 10 Sekunden an dem Strand langläuft. Da hätte man auch direkt in der Karibik drehen können … verrückt dieses Filmgeschäft 😅 Davon abgesehen war der Ausblick wirklich super schön! Danach fuhren wir zum Whitehaven Beach, der zu den schönsten Stränden der Welt zählt. Der Sand hier ist so rein und fein, dass die NASA mehrere Tonnen davon für den Bau des Hubble-Weltraumteleskopes verwendet hat. Beim Laufen hat es unter den Füßen gequietscht und es fühlte sich fast wie Mehl oder Puderzucker an, wenn man ihn durch die Finger rieseln ließ. Das Meer war glasklar und obwohl es etwas kalt war, konnte man hier super schön baden und den wunderschönen Sand genießen. Wir machten außerdem eine Menge richtig schöner Fotos von uns 😜 Nach dem Mittagessen ging es dann noch zum schnorcheln an ein Riff mit super schönen Korallen, vor allem sahen wir hier zum ersten Mal richtig viele verschiedene weiche Korallen, die sich in der Strömung hin und her bewegten. Auch hier war uns aber nach nicht allzu langer Zeit kalt im Wasser und wir gingen zurück an Bord, wo wir uns bald auf die Rückreise machten.


Nach einer schnellen Dusche am Strand - man nimmt was man kriegt - fuhren wir zum nächsten Campingplatz im Cape Hillsborough Nationalpark. Im Dunkeln sahen wir ein Opossum, das ganz in der Nähe unseres Campers einen Baum entlang kletterte. Der Nationalpark ist bekannt dafür, dass man dort zum Sonnenaufgang Kängurus an einem der Strände beobachten kann. Sie werden gefüttert und erscheinen deshalb zahlreich, wahrscheinlich ähnlich zahlreich wie die Menge an Touristen. Wie ihr wisst, sind wir bekanntlich keine Fans von Aktivitäten, die rund um den unchristlich frühen Sonnenaufgang stattfinden. Also haben wir uns noch einmal im Bettchen umgedreht und entschieden, dass wir bestimmt auch woanders Kängurus sehen werden, zu normalen Uhrzeiten und ohne Anfüttern. Wir machten uns also ein ganz gemütliches Frühstück und fuhren dann zum Startpunkt einer kleinen Wanderung. Hier hatten wir unsere erste Begegnung mit einer Schlange, die relativ unbeeindruckt von uns mitten auf dem Weg lag und sich dann nach und nach ins Gebüsch verzog. Wir waren etwas verängstigt, aber ein Australier, den wir später auf dem Weg trafen meinte nur, „ach das war bestimmt nur eine Baumschlange, die machen nichts, die wollen sich nur in der Sonne aufwärmen.“ Naja, wir waren trotzdem alarmiert und stampften ab dann noch fester auf, damit sich alle weiteren Reptilien rechtzeitig verdrücken konnten. Der Weg führte an verschiedenen schönen Aussichtspunkten vorbei, einer hieß Turtle Lookout und hielt auch was er versprach, wir sahen ständig an verschiedenen Stellen Schildkröten auftauchen.

Für uns geht es jetzt weiter an der Küste entlang Richtung Süden.

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