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Gili Air

Veröffentlicht: 13.04.2023

Unser nächstes Ziel war die kleine Insel Gili Air, die zusammen mit den anderen beiden „Gilis“ (Meno und Trawangan) zu der größeren Insel Lombok östlich von Bali gehören. Mit dem Bus ging es zum Hafen auf Bali und von dort weiter mit dem Boot bei guter Musik, gutem Wetter und gutem Bier nach Gili Air. Unsere Unterkunft war mit eine der schönsten, die wir bisher auf der Reise hatten. Der Gastgeber Zakki hat sich hier ein kleines Wunderland auf dieser sowieso schon paradiesischen, entspannten Insel aufgebaut. Er besitzt mehrere Häschen, im Garten stehen Kokosnusspalmen, Limetten- und Cashewnussbäume, wenn sie Saison haben, kann man auch Mangos ernten. Wir fühlten uns sofort pudelwohl und verbrachten viele Stunden zusammen mit Zakki in seinem Lieblingsrestaurant - er ist selbst Veganer - oder bei von ihm selbstgekochtem Curry in der Unterkunft und unterhielten uns über Religion, Veganismus, Tiere und Reisen. Unter anderem fragten wir ihn, ob es in Indonesien Tierschutzrechte gibt. Er schmunzelte und sagte, dass es noch gar nicht so lange überhaupt Menschenrechte gäbe. Und meinte dann ernst, dass es leider keine Rechte für Tiere gibt, was wir uns leider schon während unserer Reise durch Indonesien öfter gedacht hatten. Hier auf Gili Air gibt es viele Pferdekutschen, da es auf der Insel bis auf ein paar Elektroroller keine motorisierten Fahrzeuge gibt. Die meisten Pferde sahen zwar gesund aus, standen aber trotzdem oft in der Sonne und wirkten trostlos. Doch auch das ist eben ein traditioneller Teil von Gili Air, was uns abgesehen davon wirklich super gut gefiel. Vor allem die Tatsache, dass es keine Tankstellen und dadurch eben keine normalen Roller oder Autos gibt, ist cool. Jeder spaziert oder radelt ganz entspannt durch die kleinen Straßen, ganz ohne Abgase und Stau. Zakki erzählte uns von seinen anfänglichen Schwierigkeiten seine Bungalows auf Vordermann zu bringen, da es in Indonesien viel Korruption gibt, und manches erst gemacht wird, wenn der ein oder andere Schein unter der Hand über die Theke wandert. Er will dieses System aber nicht unterstützen und wartet dann eben länger auf z.B. den Internetanschluss. Er erzählte uns, dass er früher ein richtiger politischer Aktivist gewesen war. Generell hatten wir das Gefühl, dass er eine sehr starke Persönlichkeit hat und versucht trotz allen Hindernissen für seine Überzeugungen einzustehen, auch wenn er damit oft von der Meinung der Anderen abweicht. Wir fanden ihn ziemlich beeindruckend und genossen die Zeit mit ihm und den Hoppelhasen sehr. 

Für uns ging es am zweiten Tag los mit unserem Tauchkurs, den wir in der Tauchschule, in der Philip vor 8 Jahren schon einmal war, gebucht hatten. Unser Lehrer war Yunus, der schon seit vielen Jahren rund um die Gilis und Lombok taucht und insgesamt über 15.000 Tauchgänge auf dem Buckel hat. Wir fühlten uns super wohl und sicher mit ihm, nicht zuletzt auch dadurch, dass wir das Glück hatten die Einzigen in seiner Gruppe zu sein. Somit hatten wir einen privaten Lehrer nur für uns beide. Morgens ging es immer zum Üben in den Pool, wo wir erst einmal lernten ruhig und gleichmäßig unter Wasser zu atmen und er uns die Handzeichen beibrachte. Außerdem eigneten wir uns von Tag zu Tag mehr Fertigkeiten an, zum Beispiel wie man unter Wasser die Taucherbrille freipustet, wie man mit seiner Atmung die Tauchtiefe beeinflussen kann oder wie man sich im Notfall Sauerstoff teilt. Nachmittags fuhren wir dann mit dem Boot und anderen Tauchern zu verschiedenen Tauchspots und übten dieselben Sachen im Meer. Vor allem Jana hatte etwas Schwierigkeiten mit dem gleichmäßigen Atmen, weil sie oft die Luft anhielt sobald sie etwas interessantes sah und dann aufgrund des Auftriebes nach oben abtrudelte 😄. Yunus und Philip guckten dann immer suchend umher, wo sie wieder abgeblieben war und entdeckten sie 1-2m weiter oben. Es kam dann immer mit einem Lächeln der Befehl mittels Ausatmen wieder abzusinken und danach das tadelnde Kopfschütteln, dass man nicht die Luft anhalten darf (was tatsächlich beim Auftauchen aufgrund der sich mit der Höhe ausdehnenden Luft in der Lunge wirklich gefährlich sein kann). Mit der Zeit bekamen wir das Atmen und Gleichgewicht auf einer Höhe halten aber immer besser hin und hatten von Anfang an unheimlich viel Spaß. Zwischendurch mussten wir immer Lehrvideos anschauen und Fragebögen beantworten, am letzten Tag absolvierten wir unsere Abschlussprüfung und erhielten unser Zertifikat. Damit dürfen wir jetzt weltweit bis zu 18m tief tauchen. Unter Wasser sahen wir Schildkröten, leider wenig bunte Korallen dafür aber viele bunte Fische und machten unter anderem Bekanntschaft mit einem Drückerfisch, der versuchte uns zu attackieren um scheinbar seine Eier zu verteidigen. Das hat uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt und wir klammerten uns an Yunus, der den Kaventsmann mit den Flossen auf Abstand hielt. Außerdem sahen wir die giftigen Kugel- und Feuerfische, große Muscheln, Krabben, Doktorfische (wie Dori aus Findet Nemo), viiiiele Nemos (Clownfische) in ihren Anemonen und noch viele andere Unterwasserlebewesen in allen Formen und Farben. Generell ist Tauchen wirklich beeindruckend, man kann ganz normal atmen und dabei die tolle Unterwasserwelt durchstreifen und die Tiere beobachten. Das alles hat uns so viel Spaß gemacht, dass wir uns entschieden noch den Tiefentauchkurs zu machen, der eigentlich Teil des Fortgeschrittenenkurses ist und es einem erlaubt anschließend bis zu 30m tief zu tauchen. Die Tauchschule bot ihn losgelöst davon als eintägige Fortbildung an. Wir entspannten zwei Tage nach dem wirklich anstrengenden Tauchkurs bei Spaziergängen über die Insel und schnorchelten einmal mit einer riesigen Schildkröte, die uns ganz nah an sich heranließ und uns sehr faszinierte. Und dann ging es für uns wieder rein in die Tauchausrüstung und 27,9m tief unter Wasser. Eigentlich sollte man an der Stelle Riffhaie sehen, leider hatten wir kein Glück - oder vielleicht gerade deshalb doch 😉 - und sahen neben den üblichen Fischen „nur“ ein großes Schiffswrack mit einer riesigen Moräne. Aber das Highlight war eigentlich die Tiefe, vor der wir beide großen Respekt hatten. Am Ende war es aber super cool und wir sind jetzt richtig begeisterte Taucher! Danach genossen wir unseren letzten Abend bei einem einzigartigen Sonnenuntergang am Strand.

Die Insel Gili Air hat uns unglaublich gut gefallen, die Atmosphäre ist super entspannt, trotzdem gibt es viel zu erleben. Die Menschen haben die Ruhe weg, auch wenn öfter mal der Strom für eine oder mehrere Stunden ausfällt, wird einfach weiter gemacht - es gibt in der Zeit nur eben keine Fruchtsäfte, weil der Mixer nicht geht 😁 Das Tauchen hat uns beide begeistert und wir werden noch oft an unsere zwei tollen Zuhause - Zakkis Bungalows und die Oceans 5 Tauchschule - zurückdenken. Für uns geht es jetzt weiter nach Nusa Penida, eine kleine Insel östlich von Denpasar, die zu Bali gehört.

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