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Big Island - Hawai‘i

Veröffentlicht: 25.10.2023

Es ging also wieder nach Polynesien. Nach der Osterinsel, die die östliche Ecke des polynesischen Dreiecks beschreibt nun zu seiner nördlichen Spitze. Unser erstes Ziel war die Insel „Hawaii“ oder auch „Big Island“ genannt, da sie die größte aller Inseln und namensgebend für das Archipel ist. Der Flughafen war relativ klein und so waren wir schnell fertig und konnten unseren Mietwagen abholen. Wir hatten uns zum ersten Mal das sogenannte „Managers Special“ gebucht, womit man für einen kleinen Aufpreis ein Überraschungsauto bekommt. Das kann bestimmt auch mal in die Hose gehen, aber wir hatten Glück und durften uns zwischen einem Ford Mustang und einem Dodge Challenger entscheiden. Wir nahmen den Mustang und waren von vorne herein begeistert - vor allem Philip. Das Auto war ein richtiger Sportflitzer und brummte protzig beim Anlassen des Motors 😄. Unsere erste Unterkunft lag im Süden der Insel, im Ort „Ocean View“ und hatte einen Whirlpool unterm freien Sternenhimmel - ein Traum. Abends fuhren wir zum „South Point“, dem südlichsten Punkt der USA und genossen den Sonnenuntergang.


Wir merkten, dass wir etwas langsam machen wollen, da wir immer mehr „gesättigt“ sind und nicht mehr so viele neue Eindrücke auf einmal aufnehmen können. So hatten wir uns zwar einige Strände und Sehenswürdigkeiten rausgeschrieben, aber insgesamt keine konkreten Pläne für Hawaii - außer einem. Und zwar hatten wir einen der beliebtesten Tauchgänge der Welt gebucht: den Mantarochen-Nachttauchgang! Den Tag verbrachten wir vorher an einem schönen weißen Sandstrand mit ziemlich hohen Wellen, in denen Philip trotzdem mutig badete. Nachmittags fuhren wir dann zum Hafen, wo das Tauchboot auf uns wartete. Zuerst war ein Tauchgang im Hellen geplant und nach dem Sonnenuntergang sollte es dann im Dunkeln ins Meer gehen. Die Mantarochen in dem Gebiet leben an der Küste, sind also ziemlich zuverlässig anzutreffen und haben sogar Namen. Sie fressen Plankton, dieses wird von Licht angezogen und die Tauchschulen leuchten im Dunkeln mit Taschenlampen unter Wasser um das Plankton und somit die Tiere anzulocken. Schon bevor wir uns zum ersten Tauchgang bereit machten kündigte der Kapitän an, dass der Wellengang gegen Abend voraussichtlich sehr stark werden würde und wir eventuell den Nachttauchgang absagen müssten. Die Enttäuschung war in allen Gesichtern zu sehen - wir alle waren schließlich hauptsächlich deswegen da! Wir blieben erstmal optimistisch und als unser Tauchguide uns dann sagte, dass die Mantas auch oft tagsüber anzutreffen sind, waren wir wieder richtig gut gelaunt. Uns war es sowieso lieber die Tiere im Hellen und ohne „Anlocken“ zu sehen! In zwei kleinen Gruppen mit je einem Guide hüpften wir ins Wasser und stiegen schnell ab, um so dem Wellengang etwas zu entkommen, auch wenn man den selbst am Meeresboden spürte. Es dauerte nicht lange und da kam der lang ersehnte Moment, wir sahen unseren ersten Mantarochen! Wir waren sprachlos - uns hätte man mit dem Atemgerät im Mund sowieso nicht verstanden 😜 - und beobachteten diesen eleganten, riesigen Rochen, der so gar nichts von dem Wellengang, der uns von rechts nach links spülte, zu merken schien. Unser Guide leuchtete manchmal mit einer Taschenlampe und weckte damit die Neugier des Tieres, das zu den intelligentesten Meeresbewohnern gehört. Kaum hatten wir uns wieder umgedreht, kam schon der zweite angeschwebt und schwamm diesmal sogar richtig nah an uns heran! Wir waren wie im siebten Himmel und überglücklich! Überall haben wir sie gesucht und dann kamen sie hier wie im Akkord vorbei und beäugten uns mindestens genauso neugierig wie wir sie. Nach 20min hatten wir schon drei Mantas gesehen und in den nächsten 25min unter Wasser kamen noch zwei weitere vorbei. Einer war sogar so nah an unserer Tauchkameradin dran, dass seine Flosse sie fast am Kopf berührte. Es war der Wahnsinn! Daneben sahen wir noch kleine Boxfische und eine große Muräne. Als unsere Luft langsam zur Neige ging, stiegen wir in aller Ruhe auf und wurden je näher wir nach oben kamen ordentlich von den Wellen durchgeschüttelt. Zurück auf dem Boot wurde dann auch verkündet, dass wir den Nachttauchgang leider nicht machen können. Das war zwar schade, aber da wir schon so viele Mantarochen gesehen hatten und das auch noch bei Tageslicht, waren wir mit der Entscheidung zufrieden und fuhren im Licht der untergehenden Sonne zurück an Land.

Die restlichen Tage verliefen relativ unspektakulär, wir besuchten schwarze Sandstrände und an einem konnte man sogar Schildkröten an Land und beim Schnorcheln beobachten.


An unserem letzten Tag in Ocean View machten wir eine coole Wanderung zu einem von weltweit nur vier Stränden mit grünem Sand. Die Farbe kommt hier von einem Stoff namens „Olivin“ und der Sand sieht fast wie zerbröselte Smaragde aus, es war richtig schön. Wir kühlten uns in den Wellen ab und wanderten dann wieder zurück. Anschließend fuhren wir in den Osten von Big Island zu unserer zweiten Unterkunft in Keeau. Hier hatten wir quasi ein ganzes Haus für uns mit großem Badezimmer, Balkon, super Küche und im Garten stand ein Macadamiabaum und eine Kokosnusspalme!


Am ersten Tag an der regenreicheren und grüneren Ostküste fuhren wir zu verschiedenen Wasserfällen. Zuerst zu den über 130m hohen Akaka-Falls, die einen grünen Berg hinab stürzten und tatsächlich ein bisschen an den Film „Avatar“ erinnerten. Danach machten wir eine kleine Wanderung zur Onomea Bay und durch einen Palmenwald. Der zweite Wasserfall hieß Rainbow Falls, da man dort wohl oft einen Regenbogen sehen kann. Wir sahen leider keinen und der Wasserfall war dadurch etwas weniger spektakulär als erwartet, aber trotzdem schön. Zum Abschluss fuhren wir dann noch zu den Waiale Falls. Nach langem Suchen fanden wir den Weg, der direkt an den Wasserfall und den kleinen See davor führte. Das Wasser war zwar zuerst etwas kalt, aber wir gingen darin schwimmen und kamen bis kurz vor den herabstürzenden Wasserfall. Durch die Kraft des Wassers war dort eine so starke Strömung, dass wir wieder zurück getrieben wurden. Das Schwimmen war richtig toll und super erfrischend. Abends kochten wir wie die letzten Tage auch und machten uns einen gemütlichen Filmeabend. Das passte auch ganz gut, denn nachmittags zogen öfter Wolken auf und es regnete sogar. Insgesamt war das Klima sehr wechselhaft wenn man über die Insel fuhr, immerhin gibt es auf Big Island fast alle Klimazonen der Erde!


Am folgenden Tag fuhren wir in den Volcanoes National Parc, in den wir auch mit unserem Jahrespass konnten - der hat sich wirklich voll gelohnt. Hier war viele Jahre lang die flüssige Lava des Kilauea zu sehen, der quasi konstant am ausbrechen war. Dann war er einige Jahre still, im Januar dieses Jahr war er wieder ausgebrochen, aber aktuell ist er nur unterschwellig am brodeln. Also haben wir leider keine Lava gesehen, aber wir sind durch coole Lavafelder gewandert, direkt daneben lag saftig grüner Urwald. Das war sehr schön und cool anzusehen. Außerdem sahen wir den Hawaiianischen Nationalvogel namens „Nene“, eine Meergans. Nach der Wanderung liefen wir noch durch einen Lavatunnel, machten eine weitere kleine Wanderung, klapperten ein paar Aussichtspunkte ab und dann ging es wieder heim.


Am letzten Tag fuhren wir dann weiter in den Norden durch ein kleines Örtchen namens Waimea und von dort an die Westküste. Wir besuchten den „Pu‘ukohola Heiau“, den wichtigsten Tempel von Hawaii. Die Inseln wurden von polynesischen Seefahrern besiedelt und jede Insel eigenständig verwaltet. Dann kam Kamehameha I., der diesen Tempel erbaute und am Ende die hawaiianischen Inseln vereint hat. Der Name klingt lustig, aber er hieß wirklich so und es bedeutet „Der Einsame“. Danach faulenzten wir am Strand, spazierten zu einem anderen entlang der Küste und tranken ein Bierchen an der Bar eines sündhaft teuren Hotels. Auf dem Rückweg zu unserem Auto bestaunten wir den wunderschönen Sonnenuntergang über dem Meer.


Für uns geht es jetzt auf die am meisten besiedelte Insel „Oahu“, auf der auch die Hauptstadt Honolulu liegt.

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