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6./7. Woche - Blut spenden, Garden Route und Krankenhaus

Veröffentlicht: 14.10.2017


Vor wenigen Tagen wurde ich von einer Schülerin gefragt, ob ich am Montag denn auch in die Afrikaans Kirche kommen würde, um Blut zu spenden. Also bin ich direkt nach der Schule und einem kleinen Snack zu der Kirche und habe meinen Fragebogen ausgefüllt. Neben den eher typischen Fragen, wie man sich fühlt usw., kam dann noch die Frage nach der "Ethischen Gruppe", in der gefragt wurde, ob man denn Black, Coloured, White oder Asian sei. Ich habe dann verwundert gefragt, ob das denn irgendeinen medizinischen Sinn hätte, aber niemand wusste, was es für einen Zweck hat, dass es angegeben wird. Gleichzeitig wurde mir aber noch erzählt, dass die "Ethische Gruppe" selbst noch im Pass steht, auch wenn niemand weiß, welcher Sinn dahinter steckt. Letztendlich durfte ich leider wegen einer Erkältung doch kein Blut spenden, aber es war doch schön neue Leute kennenzulernen.

Am Dienstag war Fototag in der Schule, zu dem sich viele Jungs noch einmal die Haare schneiden lassen mussten. Der Rest lief in etwa wie bei uns ab, es wurden vor einer Leinwand Fotos von jedem einzelnen gemacht und dann noch Klassenfotos geschossen.

Wenige Tage später war Freitag der 22.09. Endlich, ....denn das hieß, 2 Wochen Frühlingsferien! Es ist komisch, sich so kurz nach dem eigenen Abschluss wieder auf Schulferien zu freuen. Auch hier ist der letzte Tag vor den Ferien weniger Arbeits- als Spieltag. Es wurde ein "Tag gegen Tollwut" daraus, an dem Hunde mitgebracht werden durften. Und die Schuluniformen durften gegen lila Straßenkleidung ausgetauscht werden. Die Kinder haben den ganzen Tag mit den 3 Hunden gespielt, man hat aber gemerkt, dass viele nicht wissen, wie man mit den Tieren umgeht, auch wenn fast alle Hunde haben, die aber fast immer nur als Wachhunde dienen und es die Besitzer meist wenig interessiert, was mit ihnen passiert.

Tag gegen Tollwut
Unser Auto "Ferdinand"

Am nächsten Tag war es endlich so weit, unsere WG ist morgens nach PE gefahren, wir haben unser Auto gemietet und sind die Garden Route nach Jeffrey's Bay gefahren. Grundsätzlich muss man als Tourist aufpassen, dass man das Geld nicht abgezogen bekommt, denn auch wir haben letztendlich den doppelten Preis bezahlt, der uns vorher genannt wurde. Das Fahren auf der linken Seite ist anfangs ungewohnt, aber die Fahrten sind hier ganz angenehm, da die Straßen sehr breit gebaut sind. Wir sind eine wunderschöne bewaldete Straße durch "Thornhill" gefahren und haben einen spontanen Abstecher zu einem Strand in "Gamtoos River Mouth" gemacht, der durch die Dünen etwas aussah wie eine kleine Wüste mit Meer. 

Gamtoos River Mouth
Jeffrey's Bay

In Jeffrey's Bay angekommen sind wir zum Strand, wo wir aber leider keine Surfer gesehen haben, was vielleicht auch am schlechten Wetter gelegen haben könnte. Anstatt der Surfer haben wir aber eine Taufe im Ozean gesehen, bei der die beiden, schon erwachsenen Täuflinge in das kalte Wasser getaucht wurden.

Jeffrey's Bay

Nach einer Nacht im Hostel haben wir noch weitere Strände besucht, bei denen zwar auch keine Surfer waren, die aber trotzdem sehr schön waren und an denen man die Zeit bei schönem Wetter genießen kann. In Jeffrey's Bay gibt es auch Factory Shops von berühmten Surfmarken, wo man einiges an Geld sparen kann. Nach einem kurzen Besuch ging unsere Fahrt auch schon weiter, unter anderem über eine halb überschwemmte Brücke, nach Cape St. Francis, dem südlichsten Punkt des Eastern Capes, an dem sich ein Leuchtturm und eine Pinguinauffangstation befindet. 

Cape St. Francis

Es ist auch sehr beeindruckend, wie die Wellen an den Felsen bis zu 8m hochspritzen, wobei man auch merkt, wie hoch die Wellen hier eigentlich sind. Nach einem kurzen Abstecher in Port St. Francis, eine Hafenstatt, in der aber nicht so viel Aufregendes passiert, ging es auch weiter nach Storms River. Hier haben wir unser Hostel für die nächsten 3 Nächte gefunden. 

Endlich in Storms River

Das "Dijembe" ist eine Art Hippie Hostel, mit Pferd, zotteligem Schaaf (oder Ziege, dass weiß niemand so genau), Lagerfeuer, Bierbrot und komplett beschriebenen Wänden. Anders als angegeben gab es kein WLAN, da es vor 2 Monaten einen Sturm gab, aber wie der Rezeptionist immer meinte, würde gleich ein Hotspot eingerichtet werden, der aber nie kam, was mich aber auch nicht sonderlich gestört hat. Abends an der Bar habe ich noch ein Ehepaar aus East London kennengelernt, die mich einmal für ein Wochenende zu sich eingeladen haben.

Storms River Mouth

Montags sind wir nach dem Frühstück in den Tsitsikamma gefahren und sind über die Hängebrücke am Storms River Mouth gelaufen. 

Storms River Mouth, Hängebrücke

Durch unser Visum bekommen wir zum Glück oftmals Einheimischen Preise, da die Touristenpreise mehr als das doppelte davon kosten. Nach einer wunderschönen Aussicht am Storms River sind wir zum Big Tree, einem 1000 Jahre alten Baum. 

Big Tree (leider zu groß, um auf ein Bild zu bekommen)

Da es aber kurz nach unserer Ankunft aber angefangen hat zu regnen, sind wir zurück ins Hostel und haben den "National Braai Day" mit typisch südafrikanischem Essen gefeiert.

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen ging es dann zur "Bloukrans Bridge", wo der höchste Bungy Sprung von einer Brücke angeboten wird. 

Bloukrans Bridge

Also ging es für einen meiner Mitbewohner und mich auf den Brückenbogen, während die andern sich in ein Kaffee gesetzt und unseren Sprung in 215m Tiefe aus sicherer Entfernung über einen Bildschirm aufgenommen haben. Uns wurde kurz erklärt, wie man springen sollte und dann hat man mit 30 anderen gewartet, bis man mit dem Sprung an der Reihe war. Die Arbeiter haben währenddessen die Musik laut aufgedreht und gute Stimmung verbreitet. Kurz vor dem Sprung wurde man mit dem Beinen am Seil befestigt und bei "3, 2, 1, Bungy!" ist man gesprungen und man hat einen kleinen Schubs verpasst bekommen. Ich habe aber erst registriert, dass ich falle, als der Sprung auch wieder vorbei war. Nach dem Bungy Jumpen ging es noch einmal zu dem "Big Tree" vom Vortag, bei dem wir dann noch einen kurzen Rundwanderweg liefen. Die Frau an der Kasse wollte uns zuerst die Touripreise andrehen, was sie aber dann nach kurzer Diskussion doch zu den Einheimischen Preisen geändert hat. Leider konnte ich an diesem Tag keinen Ausritt mehr in den Tsitsikamma mehr unternehmen, da alle Plätze ausgebucht waren. Dafür konnte ich am selben Abend den Wert einer Waschmaschine noch mehr nachvollziehen, da ich meine Wäsche mit Hand gewaschen habe und das eine gefühlte Ewigkeit gedauert hat.

Am Mittwoch bin ich aufgewacht und meine Wäsche war dann immer noch nass, also habe ich meine nasse Hose angezogen und habe mich vor den Kamin zum Trocknen gestellt. Als ich mich hingekniet habe, habe ich mich versucht an irgendetwas festzuhalten, was dann aber, wie sich herausgestellt hat, eine lose 10kg Metallplatte war, die dann auf meinen Zeh gefallen ist, der dann blutend blau anlief. 

Nature's Valley
Da unsere Zeit in Storms River aber zu Ende war, sind wir mit dem Auto weiter nach Nature's Valley an den Strand gefahren und von dort aus weiter nach Plettenberg Bay zum "Arch Rock". 

Auf dem Weg zum "Arch Rock"
Da wir aber nicht auf die Ebbe warten wollten, sind wir los, ich mit Flipflops und blutendem Zeh, über ein paar Felsen geklettert. Als wir auf einem Stein zu 3 gewartet haben, dass das Wasser kurz weg ist und wir auf den nächsten Felsen klettern können, wurden wir durch eine höhere Welle so nass, dass ich direkt ins Wasser bin, weil ich schon nass war. 

Arch Rock
Nach einer 1,5 Stunden Wanderung sind wir endlich am "Arch Rock" angekommen und hatten einen einsamen, wunderschöne Strand vor uns. Unser Hostel für die nächsten 2 Nächte, hatte eine wunderschöne Aussicht und mehrere gemütliche Plätze draußen. Wir sind dann noch einmal zum Startpunkt der "Arch Rock"- Wanderung, um im Restaurant den Sonnenuntergang zu sehen. Hier habe ich das erste Mal Kudu probiert, was nach Wild aber mit einem eigenen Geschmack schmeckt, es lohnt sich auf jeden Fall das Fleisch einmal zu probieren.

Sonnenuntergang in Plettenberg Bay

Nach einer unruhigen und schmerzhaften Nacht, habe ich entschieden mit dem immer noch blutenden Zeh doch einmal zum Arzt zu gehen. Mir wurde empfohlen in eine Privatklinik zu gehen, da man sonst den ganzen Tag im Krankenhaus sitzt, ohne am Ende des Tages behandelt worden zu sein. Das Wartezimmer war hier eher wie ein Wohnzimmer eingerichtet und auch der Behandlungsraum war nicht so kahl und wie in einem Krankenhaus, sondern mit schöner Einrichtung und eher zum Wohlfühlen. Es stellte sich heraus, dass mein Zeh gebrochen ist und ich Glück habe, nicht operiert werden zu müssen, sondern nur für die nächsten 4-6 Wochen mit Schiene durch die Gegend humple. Währenddessen haben die anderen eine Wanderung gemacht, wo sie auch Seelöwen sehen konnten. 

Seelöwen auf der Wanderung

Den restlichen Tag waren wir aber zusammen unterwegs und zuerst auf einem Tourimarkt, auf dem "typisch südafrikanisches" verkauft wird oder eher, dass was sich viele Touristen darunter vorstellen (Holzmasken, bunte Armbänder und Kleidung). Da es schon recht spät war und viele Aktionen früh schließen, sind wir ins Fitnessstudio gegangen und haben auf dem Weg ins Hostel einen Abschlussball gesehen, bei dem fast jeder mit einem gemieteten Sportwagen vorgefahren ist, um möglichst viel Aufsehen zu erregen.

Knysna

Am Freitag ging es dann von Plettenberg Bay aus weiter durch Knysna, wo wir kurz gehalten haben, um die Lagunen zu sehen und von dort nach Mossel Bay. Dort haben wir in einem Hostel übernachtet, dass aus einer alten Lokomotive errichtet wurde. 

Mossel Bay

Wir haben uns unterhalb des Hostels am Strand den Sonnenuntergang angeschaut und sind noch kurz in eine Bar gegangen. Da wir aber alle müde von der langen Fahrt waren, ging es dann auch früh schlafen.

Cape Agulhas

Samstags ging die Fahrt nach Cape Agulhas, dem südlichsten Punkt Afrikas, weiter. Hier ist gleichzeitig der Punkt, an dem sich indischer und atlantischer Ozean treffen, weswegen dort die Touristen nacheinander auf ein Foto vor der Markierung warten. Einige Meter weiter befindet sich ein halbes Schiffswrack, dass an die Küste gespült wurde. In Gansbaai ging dann unsere Suche nach einer Unterkunft für die Nacht los. Da zurzeit Nebensaison ist, haben viele Hostels etc. geschlossen. Wir haben dann zum Glück ein Haus gefunden, was eigentlich für 11 Personen geeignet ist.

Gansbaai, Ausblick aus dem Haus
Hermanus, Fick's Pool 

Am nächsten Tag sind wir in den nächsten Ort, Hermanus, gefahren, wo zur selben Zeit auch das jährliche Whale Festival stattfand. Am Cliff Path sind wir dann im "Fick's Pool" baden gegangen, der Pool ist zwar vom Ozean abgetrennt, wird aber von dessen Wasser versorgt. 

Betty's Bay, Brillenpinguine

Später sind wir noch nach Betty's Bay, um Brillenpinguine zu sehen. Abends in Gansbaai konnten wir von einem Aussichtspunkt aus Wale beobachten und nebenbei noch einen unvergleichlich schönen Sonnenuntergang genießen.


Antworten

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