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Tag 3 - Ausflug zum Bleder See

Veröffentlicht: 30.08.2024

Da es den gesamten Vormittag Gewittern sollte, blieb ich bis 12:00 im Hostel. Als die Gewitterfront wegzog, konnte ich mir online ein Busticket für Bled kaufen. Bled ist eine Stadt, etwa 50km von Ljubljana entfernt und bekannt für seinen See.

Die Busstation in Ljubljana war etwas chaotisch, aber nach ein paar gezielten Fragen, fand ich den richtigen Bus. Nach einer Stunde kam ich im 6.800 Einwohner großen Bled an. An der Touristeninformation versorgte ich mich mit genügend Wanderkartenmaterial und lief keine fünf Minuten, bis ich den Bleder See das erste Mal sehen konnte.

Der See ist umrandet von einem Bergpanorama. Auf einem Berg im Norden thront die Burg von Bled. In der Mitte des Sees befindet sich eine kleine Insel mit einer Kirche. Umgeben ist die Insel von kristallklarem, türkisenem Wasser. Bekannt ist der See neben seiner Schönheit für die zahlreichen Thermalquellen, die an der Ostseite entspringen.  

Der erste Blick auf den See
Die Burg im Norden

Meine Tour ging entgegen den Uhrzeigersinn los, entlang einem gepflegten Weg, den ich mir mit einigen anderen Touristen teilte. Vom Rand des Sees war die Kircheninsel mehrfach aus malerischen Perspektiven erkennbar.

 

Als ich in etwa die Hälfte des Weges erreichte, ging ich etwas abseits des Pfades im See schwimmen. Das Wasser war herrliche 23°C warm und da ich wenige hundert Meter vom offiziellen Badeort entfernt war, schwamm ich auch in völliger Ruhe vor der atemberaubenden Kulisse.

Die offizielle Badestelle
Das türkise Wasser

Nach der entspannenden Badepause, sollte der anstrengendere Teil folgen. Wie ich auf meiner Wanderkarte sah, gab es einen Berg, von dem man den gesamten See von oben sehen konnte. Der 685m hohe Osojnica war über einen kurzen, daher äußerst steilen Wanderweg erreichbar.

Völlig verschwitzt kam ich oben an und es eröffnete sich mir ein bildschöner Ausblick über den See, der die Anstrengung definitiv Wert war. 

Die Aussicht von Osojnica

Doch da ich in meinem Reiseführer noch einen anderen Ausblick mit kleinen Felsen im Vordergrund sah, war ich noch nicht vollends zufrieden und fragte einige Wanderer auf meinem Weg nach unten. Schließlich am Fuß des Berges, konnte mir jemand helfen. Das bedeutete für mich jedoch, dass ich den selben steilen Aufstieg ein zweites Mal aufnehmen musste. Als ich nun also ein zweite Mal oben war, dieses Mal auf einem anderen Hügel des Berges, waren die wenigen Wolken, die vorher noch da waren größtenteils, weggezogen und die Insel strahlte inmitten des türkisblauen Wassers.

 

Für die Entstehung der Insel mitsamt des Sees gibt es zwei Erklärungen: Die erste und wissenschaftlich belegte besagt, dass der See durch einen Gletscher entstand. Ihm soll ein Felsen im Weg gestanden haben, der so lange abgeschliffen wurde, bis nur noch die heutige lnsel übrigblieb. Das Eis schmolz und and füllte den See mit Wasser.

Die Legende besagt jedoch, dass der See einst ein grünes Tal gewesen sein soll. In der Mitte stand ein Felsen, auf dem des Nachts die Bergfeen tanzten. Im Tal hüteten Hirten ihre Schafe, die die Umgebung um den Felsen abgrasten. Die Feen baten die Hirten, ihren Felsen einzuzäunen, dass ihnen noch weiches Gras blieb. Die Hirten taten dies jedoch nicht, sodass sich die jüngste Fee ein Bein brach. Die zornigen Feen lockte daher aus den umliegenden Bergen die Quellen und Bäche herunter, sodass sich das Tal mit Wasser füllte und einzig die Insel für die Feen übrig blieb.

Aus meiner Sicht ist die zweite Version die treffendere für diese märchenhafte Landschaft.

Nach meinem ziemlich anstrengenden Aufstieg, war ich bereit, noch einmal ins Wasser zu springen. Ich beobachtete einzelne Schwimmer, die bis zur Insel schwammen, was mich auch sehr reizte. Da ich jedoch schon ziemlich erschöpft war und lange nichts richtiges gegessen hatte blieb ich lediglich zur Erfrischung in Ufernähe.

 

Ich startete meinen Rückweg zur Bushaltestelle und konnte einen letzten Blick auf den See werfen, als die Sonne gerade hinter den Bergen unterging.

Zur Unterkunft ging es wieder mit dem Bus. Im Hostel machte ich mir zum Abendbrot die restlichen Spaghetti des Vortages.

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