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Tag 2 - Erkundung von Ljubljana

Veröffentlicht: 27.08.2024

Mein Tag startete 8:00 beim Bäcker, danach ging es auf den Prěseren Platz, wo ich an einer kostenlosen Stadtführung teilnahm.

Bäcker mit Blick in die Backstube
 

Ljubljana nahm ich während der Führung als eine friedliche und warmherzige Stadt wahr.

Der Prěseren Platz ist benannt nach dem romantischen Dichter France Prěseren, dessen Gedicht „Zdravljica“ (zu deutsch „Prosit“) zur Slowenischen Nationalhymne wurde. Die Nationalhymne handelt vom Ideal einer friedlichen Koexistenz aller Länder.

Ein Lebehoch den Völkern,
die sehnend nach dem Tage schau‘n,
an welchem aus dem Weltall
verjaget wird der Zwietracht Grau‘n;
wo dem Freund
Freiheit scheint,
und wo zum Nachbar wird der Feind.

Prěseren wurde ein Denkmal auf diesem Platz gewidmet. Folgt man seinem Blick, trifft man an einer Hauswand auf ein Abbild einer Frau. Julia, Prěserens große Liebe. Sie stammte im Gegensatz zu ihm aus einer Adelsfamilie, weshalb seine Liebe unerwidert bleiben musste. Nach dem Tod beider wurden ihre Statuen mit Blick aufeinander errichtet, sodass sie nach ihrem Tod für immer beisammen sein konnte. Über Prěseren thront oberkörperfrei eine Muse, Schutzgöttin der Künste. Damals ganz zum Erzürnen der Kirche nur wenige Meter nebenan, die daraufhin drei Bäume pflanzen lies, um die Sicht zum Kircheneingang zu verhindern.

Prěserens Statue
An der Hauswand des gelben Hauses ist das Gesicht der Julia erkennbar
Blick zum Kircheneingang

Auf der „Dragonbridge", ein paar hundert Meter entfernt, befinden sich 20 große und kleine Drachen, die Wahrzeichen der Stadt und auch auf dem Stadtwappen vertreten. Die Legende besagt, der griechische Sagenheld Jason soll die Stadt Ljubljana gegründet haben: Jason soll das Goldene Vließ von König Aietes gestohlen haben und mit seinem Schiff und den Argonauten über das Schwarze Meer geflohen sein. Schließlich soll er an der Quelle der Ljubljanica den Kampf mit einem Drachen aufgenommen haben und ihn letztendlich besiegt haben.

 

Unsere Tour endete in Kongresspark mit Blick auf die Universität der Stadt. Diese spielte in der kommunistischen Zeit Sloweniens eine wichtige Rolle. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Slowenien zum kommunistische Jugoslawien. Tito, Präsident Jugoslawiens, sollte von der Empore der Universität eine mitreisend Rede vor den Bewohnen Ljubljanas halten. Als er vor die Menschen trat wandelte sich der vorher noch blaue Himmel in eine Gewitterfront. Trotz strömendem Regen hielt er seine Rede. Als er wieder ging, zog der Himmel wieder auf. Die Zeitungen am nächsten Tag schreiben, dass Tito mit Blitz und Donner in die Stadt kam.

Die Universität

Seit 1991 ist Slowenien wieder unabhängig, doch der Kommunismus beeinflusst die Menschen noch bis heute: Studenten können hier völlig kostenlos studieren und bekommen Lebensmittel stark reduziert. Ein Konzept aus alten Zeiten, das noch bis heute besteht.

Nach der Führung setzte ich mich auf eine Parkbank und aß die Reste vom Bäcker. Ich kam mit einer Slowenin ins Gespräch, die mir noch einige Tipps für meinen Aufenthalt gab. Dann begann für mich der Aufstieg auf den Schlossberg der Stadt. In der Nachmittagshitze erklomm ich den doch sehr Steilen Aufstieg und konnte oben den Ausblick auf Ljubljana genießen.

 

Auf dem Weg nach unten kaufte ich mir ein Eis, was ich in einem nahen Park aß. Durch die Stadt zu laufen, ist sehr angenehm, da sie bereits seit 2008 Autofrei ist. Nur gelegentlich fahren kleine, elektrisch betriebene Minibusse über die Gehwege. Sie bringen Menschen mit Einschränkungen sicher und schnell von A nach B - vollkommen von der Stadt finanziert und für die Mitfahrer kostenlos. 

Wieder im Hostel machte ich mir zum Abendbrot Spaghetti mit Tomatensoße.

 
 

20:00 brach ich nochmal in Richtung Stadt auf. Auf dem Kongressplatz war ein riesiges, kostenfreies Freiluftkino aufgebaut, welches Filmklassiker ausstrahlte. Nach einem Kurzfilm, der in Ljubljana gedreht wurde, kam der 1954 veröffentlichte amerikanische Film „On the waterfront“. Der mit acht Oscars ausgezeichnete Film thematisierte korrupte Gewerkschaften im Amerika der 60er Jahre.

 


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