Madagaskar
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Durch die Gewalten von Isalo

Veröffentlicht: 04.09.2023

Heute Morgen frühstücken wir ein letztes Mal das großzügige Frühstück am Strand. Dann machen wir uns auf den Weg Richtung Landesinnere. Zunächst an der Küste entlang nach Toliara. Dort holen wir noch Geld, kaufen ein paar Snacks und trinken einen letzten Kokossaft. Dann treten wir den Weg an, Richtung Nationalpark Isalo. Dem ältesten und größten Nationalpark des Landes. Wir passieren einige Dörfer und karge Hochplateaus. Es ist ziemlich warm. Hunger haben wir alle eher weniger, deswegen gibt es ein paar Snacks an der Tankstelle. Da gilt es immer, wer am mutigsten die madagassischen Kekse testen will. Ich traue mich an welche, die sehr unindustriell aussehen, fast so, als wäre das Etikett selbst gemacht und aufgeklebt. Und erfolgreich. Die Kekse sind ziemlich lecker, ohne Zucker und mit getrockneten Früchten. Gestärkt machen wir Halt im Nationalpark Zombitse, einem kleinen Park inmitten dieser kargen Landschaft. Wir machen eine einstündige Tour und sagen Chameläons, Vögeln und Sifakas Hallo. Ein kleines Highlight ist das Lemurbaby, dass sich an den Bauch seiner Mutter klammert und ab und zu mutig hervorschaut. Anschließend geht es weiter die Straße entlang Richtung Isalo. Manantsoa erzählt uns von der Stadt des Saphirs. Eine Stadt, die eigentlich nur aufgrund des Saphirvorkommens dort in der Nähe existiert. Eine Stadt, die irgendwie wirkt als wären wir woanders. Manantsoa nennt es lachend „little Dubai“. Ja, das trifft es ganz gut. Wir halten vor einem Schmuckgeschäft, das Schmuck aus den lokalen Steinen herstellt. Oder verkauft. Naja, es wirkt tatsächlich als wären wir in Dubai. Es ist unwirklich, überall stehen teure Autos und große Villen. Vor dem Laden steht ein Security und lächelt mich an: „Bonjour, madame!“. Hm, bonjour. Wäre ich eine madagassische Frau, würde er mir bestimmt nicht so entgegenlächeln. Wir gehen in das Haus. Überall ist Mamor und uns kommt ein Mann entgegen. „Bonjour! Hier entlang bitte.“ Als hätte er uns erwartet. Im Hof steht ein Springbrunnen und Schildkröten laufen durch das kurze Gras. Schildkröten?! Er spricht nur französisch, kommt wohl aus Südafrika. Er zeigt uns den teuren Schmuck und erzählt uns, dass wir auch eine Tour machen können, um den Leuten zuzuschauen, wie sie unter sicherlich sehr fragwürdigen Bedingungen nach Diamanten graben. Nein, danke. Wir schauen uns die Sachen an und gehen dann wieder hinaus. Bloß weg hier. Es wirkt alles extrem gruselig. „Das Geschäft gehört einem Schweizer“, sagt Manantsoa. Aber der ist nicht hier. Ne, holt nur ab und zu das Geld ab. Wir steigen ins Auto und kehren dieser Stadt schnell den Rücken zu. Dort wollte ich nicht auf der Straße herumlaufen. Wir fahren weiter und in der tauchen riesige Gebirgsgebilde auf. Isalo. Wir fahren durch die mächtigen Sandsteine rechts und links der Straße, die wie ein Tor wirken. Nach ein paar Metern deutet Manantsoa auf die „Königin Isalos“ und hält an. Er gibt mir einen 1000 Ariary-Schein. Und tatsächlich, das ist genau das Motiv wie auf dem Geldschein. Wir fahren noch einige Minuten weiter und genießen die Aussicht bevor wir in Ranohira ankommen. Ranohira heißt „Wasser und Lemur“. Unsere Unterkunft ist am Ausgang des Ortes direkt vor dem wunderschönen Panorama von Isalo. Für den Sonnenuntergang fahren wir nochmal ein Stück aus dem Ort und hinein in die Sandstein-Landschaften. Wunderschön. Abendessen gibt es im Restaurant der Unterkunft. Eins der besten Essen meines Madagaskar-Aufenthalt. Reis und Bohnen, was sonst? Mit Gemüse und Auberginenbällchen. Aber super lecker gewürzt, fast schon orientalisch. Eine kleine madagassische Jam-Session mit Trommel, Gitarre und Gesang von Manantsoa und seinem Bruder beendet dann den Tag.

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