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Namibia-Roadtrip (Etosha, Walfischbucht)

Veröffentlicht: 11.01.2020

Tag 1: Reisetag 

Angefangen hat unsere unvergessliche Reise genau einen Tag vor Weihnachten damit, dass mir kurz vor dem Losfahren ein Vogel auf mein T-Shirt gekackt hat. 

Wir haben unser Mietauto (einen Renault Duster) am Flughafen abgeholt, eine kurze Einweisung in Automatikgetriebe und Linksverkehr bekommen und schon waren wir unterwegs- zuerst zu dem Geschäft, bei dem wir Zelt, Kochbox und Camping-Zubehör gemietet haben, und danach ging es los in die unendlichen Weiten. 

Wir schreiben den 23.02.2019. Dies sind die Abenteuer des Renault Duster, der mit seiner 2 Mann starken Besatzung 10 Tage unterwegs ist, um fremde Kulturen zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtsekunden von Esslingen entfernt dringt der Renault Duster in Gebiete vor, die (fast) nie ein Mensch zuvor gesehen hat.

Den ersten Zwischenstopp gab es dann nach einem kleinen Umweg kurz vor dem Waterberg (im oberen Bild rechts am Horizont zu erkennen). Dort hatte ich auch endlich die Chance, ein Größenvergleichsbild von einem der Termitenhügel am Straßenrand zu machen- größer als der Baum daneben und (Überraschung!) auch größer als ich.

Gegen Nachmittag sind wir bei unserer ersten Unterkunft, der Sophienhof Lodge, angekommen und wurden sofort nett überrascht. Zum einen haben wir nur wenige Meter hinter dem Tor direkt einen Wildwechsel lauter Springböcke ansehen dürfen, zum anderen war der Zeltplatz groß, die Anlage schön und der Abendspaziergang atemberaubend. 

(Eigentlich war ich schön überzeugt, als ich die drei Katzen gesehen habe. Der Rest war aber auch okay.)

Tag 2: Weihnachten auf der Sophienhof Lodge

Morgens haben wir es mitten im Weihnachtschaos gewagt, in die nächste Stadt zu fahren und uns für die Reise mit Lebensmitteln zu versorgen. Auf der Rückfahrt hat es angefangen stark zu schütten, wodurch wir - wieder an der Lodge angekommen - einige Zeit im Kofferraum unseres Autos verbracht haben. Pünktlich zum geplanten Game Drive hat der Regen jedoch wie ein Weihnachtswunder aufgehört.

Der Game Drive war zwar sehr spannend, informativ und tierreich- bis auf die Landschildkröte mitten auf der Straße haben wir jedoch alle Tiere in Etosha noch besser gesehen, also dazu später mehr.

Ansonsten gab es noch ein nettes Buffet zum Weihnachtsabend und dann ging es ein wenig später ohne große Bescherung auch schon Richtung Bett- Anrufe nach Hause hatte das dortige WLAN leider blockiert, aber ansonsten war es auf jeden Fall ein nettes "Weihnachten mal anders".

Tag 3: Etosha Teil 1

Nachdem wir morgens das Zelt wieder eingepackt und noch einen kurzen Spaziergang Richtung Geparden-Gehege (!!!) unternommen haben...

...ging es los in den Etosha National Park. Nur wenige Minuten hinter dem Tor wurde uns klar, dass wir jetzt in einer anderen Welt sind, als auf einmal ein Streifengnu direkt neben der Straße stand.

Geschlafen haben wir die nächsten zwei Tage ganz am östlichen Rand des Parks auf der Onguma Tamboti Campsite mitsamt Pool, eigener Waschanlage und einigen Zebramangusten, die zum Frühstück ganz gerne mal vorbeigeschaut haben.

Tag 4- Etosha Teil 2

Am zweiten Tag in Etosha sind wir es ein wenig entspannter angegangen, nur einige Stunden im Park herumgefahren und haben den Rest des Tages im & am Pool von Onguma verbracht, um irgendwie den 40+ Grad zu entfliehen. Dennoch war der Tag ein ganz schöner Höhepunkt unserer Zeit in Etosha- auf die Tiere gehe ich wie gesagt später ein, aber Spoiler Alert: Wir haben Elefanten gesehen!

Tag 5: Etosha Teil 3

Am letzten Tag sind wir auf Umwegen zurück zum Südtor des Parks gefahren, wo wir dann gegen Abend an unserem "Bett" für die Nacht und einem unerwarteten Juwel, der Toshari Lodge, angekommen sind.

Der Zeltplatz war riesig, wir waren dort ganz alleine und geduscht hat man direkt unter Bäumen und freiem Himmel.

Was wir natürlich auch gemacht haben, nachdem wir den Sonnenuntergang in zwei der drei Pools mitsamt Tee, Kaffee und heißer Schokolade (alles jederzeit umsonst) genossen haben.

(Sogar die Einfahrt sah einfach toll aus... Da hat es schon ein wenig weh getan, dass wir am nächsten Morgen weiterfahren mussten.)

Damit waren unsere drei Tage in Etosha zu Ende- aber was haben wir dort eigentlich alles für Tiere gesehen, fragt ihr euch?

E.T.A.: Etoshas Tierreich-Awards

Am Häufigsten sieht man in Etosha mit Abstand Springböcke- kleine Antilopen, die oft in riesigen Herden über die Straße wandern und sich auch wunderbar mit anderen Tieren verstehen.

Hier zum Beispiel mit dem zweithäufigsten Tier und meinem Personal Favourite, den Zebras.

Kein anderes Tier ist so nah an uns herangekommen, ist so verspielt und macht so viel Spaß zu beobachten. Gesehen haben wir vor allem Steppenzebras, erkennbar an den abwechselnd hellen und dunklen Streifen.

Auch immer wieder von vorne beeindruckend sind Giraffen, welche wir am zweiten Tag in Massen an einem kleinen See entdeckt haben. Auch sonst überqueren sie gerne gemächlich die Straße oder bieten sich (vor allem beim Essen oder Trinken) für besonders gute Schnappschüsse an- ganz klar also das Fotogenste Tier in Etosha.

Das Besonderste Erlebnis war jedoch am zweiten Tag, als wir erst über Elefantenkot, kurz später über die zugehörige Herde gestolpert sind. 

Und dann auch noch mit einer ganzen Handvoll Babys, die im Wasserloch gespielt haben-  Jackpot! 🎉
Der Award für das Hässlichste Tier geht definitiv an die Gnu-Babys,...
...auch wenn die Erwachsenen sehr majestätisch aussehen können, vor allem wenn eine Herde am Auto vorbeigaloppiert.

Unangefochten bleibt natürlich der Oryx als Schönstes Tier der afrikanischen Welt.

Am Einschüchternsten waren für mich die zwei Nashörner, die wir jeweils versteckt hinter Bäumen an Tag 1 und 3 entdeckt haben- nicht nur wegen den großen Hörnern, aber auch weil es eine gewisse Ehrfurcht erweckt, eine bedrohte Tierart in freier Wildbahn zu beobachten.

Knapp gewonnen als Seltenstes Tier hat dennoch das eine Dikdik (die kleinste Antilope der Welt), das wir hier im Gebüsch erspäht haben.

Und, last but not least: die zwei Sekretäre, die sicher das Komischste Tier auf unseren Reisen waren- ein schräger Vogel im wahrsten Sinne.

Tag 6: Reisetag

Nachdem wir den Morgen mit Kaffee und Tee im Pool verbracht haben hieß es sehnsüchtig Abschied nehmen und auf zum nächsten Ziel. Wir hatten über 6 Stunden Fahrt vor uns und wollten vor dem Abend in Walvis Bay eintreffen, was uns auch fast gelungen wäre. Aber wie das Schicksal so eben manchmal will, wurde die Teerstraße kurz hinter Usakos immer wackliger, der Benzinverbrauch stieg rasant in die Höhe und plötzlich fuhr Robin das Auto dank richtigem Urteilsvermögen von der Straße herunter- unser Reifen war platt, und zwar so richtig.

Zum Glück hatte ich einen Mann mit Technik-Kenntnissen und Daimler-Erfahrung dabei, der den Reifen klag- und problemlos gewechselt hat. Ein wenig verspätet, aber durchaus erleichtert ging es dann ohne weitere Probleme an der Küste entlang zu unserem Hostel in Walfischbucht, eine besondere Erfahrung dank schrägem Besitzer und Bettdecken im Oma-Muster.

Tag 7: ?

Eigentlich haben wir bis auf einen Kurztrip nach Swakopmund mitsamt Waffeln am Strand vor allem ausgeschlafen- erzählt sich nicht so spannend, war aber trotzdem echt gut. Unter anderem, weil es dann am nächsten Tag wieder früh raus ging.

Tag 8: Pelican Point Kayaking

Unsere Handys haben wir zwar nicht mitnehmen können, trotzdem war der Trip echt unvergesslich und seine 50€ mehr wert, als ich je gedacht hätte. Nach einer längeren Fahrt an Salzbecken, Sand und vielen Flamingos vorbei ist unsere Tour am Pelican Point angekommen, wo es zwar weit und breit keine Pelikane, aber dafür unzählige Robbenkolonien gab.

Die Robben waren sehr zutraulich und total verspielt, haben Sprünge gemacht, in unsere Paddel gebissen und sind überall neben uns hergeschwommen. Vor allem die Robbenbabys haben mir das Herz schmelzen lassen; an manchen sind wir später noch am Strand vorbeispaziert, eines ist sogar im flachen Wasser auf uns zugeschwommen- deutlich sympathischer als die Bullen, bei denen wir dann doch manchmal lieber Reißaus genommen haben.

Danach gab es noch Frühstück am Strand und schon ging es zurück nach Walvis Bay, wo wir endlich unsere komplett durchnässten Klamotten wechseln konnten.

Trotz nasser Jeans und sehr strengem Geruch war es aber ein einfach einzigartiges Erlebnis.

Tag 9: Silvester

Für das letzte Frühstück des Jahrzehnts sind wir nochmal selbst mit dem Auto an den vielen Flamingos vom Vortag vorbei und haben etwas weiter zwischen Anglern am Strand gefrühstückt.

Unten sieht man den letzten Sonnenuntergang 2019 vom Swakopmunder Strand aus, nach dem wir uns in unserem all time favourite Restaurant, dem Farmhouse, zur Feier des Tages so richtig den Bauch vollgeschlagen haben.

Mitternacht haben wir kurz vor Langstrand genossen, wo es zwischen Dünen und Atlantik sogar ein kurzes Feuerwerk gab- genau der richtige Start ins neue Jahr.

Tag 10: Heimfahrt
Trotz Ersatzreifen haben wir es heil nach Windhoek zurück geschafft, wurden am Flughafen von Ivo abgeholt und zurück zur Lodge gebracht. Darüber schreibe ich sicher nochmal mehr, aber es ist seeeeehr grün geworden hier.
Für alle, die es noch interessiert, hier unsere Route:
A & I: Hosea Kutako Airport
B: Zwischenstopp mit Blick auf den Waterberg
C: Sophienhof Lodge
(D: Halali Camp, eines der drei Camps in Etosha)
E: Onguma Tamboti Campsite
F: Toshari Lodge
G: hier wurde der Reifen gewechselt
H: Unterkunft in Walvis Bay

Alles in allem hat mir die Reise supergut gefallen, insbesondere unsere Tiererlebnisse in Etosha und Walfischbucht. Aber es hat auch einfach wirklich sehr gut getan, ein wenig rauszukommen aus der Lodge und dem Arbeitsalltag, das Land und seine Facetten näher kennenzulernen und -in meinem Fall- sich auch mehr damit anzufreunden. Wer weiß, mit ein wenig Glück schaffen wir es vielleicht auch noch ein zweites Mal weg.

Jetzt haben wir aber erstmal wieder alle Hände voll zu tun mit den Gästen hier auf der Kivo Lodge, inzwischen auch immer mehr in der Küche. Aber diese Geschichte erzähle ich dann ein anderes Mal.

Bis dahin, Eure

Inka

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