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Die ersten Tage auf der Kivo Lodge- 08.11.-18.11.

Veröffentlicht: 18.11.2019

Die Zeit vergeht sehr anders hier in Namibia. Ich könnte vom Gefühl her nicht sagen, ob ich wirklich erst 10 Tage hier bin oder nicht doch sieben oder acht Monate. Vielleicht liegt es an der (mal mehr, mal weniger festen) Routine, die Robin und ich hier auf der Lodge haben – um 7 Uhr in der Küche erscheinen, Tisch decken, das Buffet vorbereiten, um 8 Uhr Eier für die Gäste zubereiten, um 9 Uhr abräumen und spülen. Das ganze wiederholt sich dann für Mittag– und Abendessen, mit dem Extra, dass wir gegen Abend zusätzlich noch Getränke servieren und die Bar, welche inzwischen unsere Domain ist, dann meistens gegen 10 oder 11 Uhr schließen. An guten Tagen heißt das fünf oder sechs Stunden Arbeit, an schlechten eher 12. 

Aber vielleicht zuerst einmal mehr zu unserem Arbeitsort, der Kivo Lodge. Am 08.11. wurden wir vom Besitzer, Ivo, am Windhoeker Flughafen abgeholt und haben auf der 45-minütigen Fahrt gen Nordosten viel Sand, Staub, Dornsträucher, einen Strauß und ein paar Oryxe (wer diese Tiere nicht kennt, sollte sie auf jeden Fall mal googeln – superschöne, anmutige Tiere) gesehen. Die Lodge selbst hat einen Umfang von 11000 Hektar, vielen Tieren (darunter vor allem Pferde, Kühe und 3 Jack Russel, aber auch Exotischeres- siehe Game Drive) und vielen verstreuten Häusern, darunter das Gästehaus, das Haupthaus und ein unfertiges Gästehaus, in dem wir anfangs untergebracht waren.

Hier sieht man das Haupthaus der Kivo Lodge von Weitem.
Der Vorhof ist eine hübsche Mischung aus Vorgarten und Parkplatz, links vom Bild findet sich die Rezeption und -inzwischen- auch unser Balkon.
Um von den Zimmern zum Haupthaus zu gelangen muss man ganz schön Treppen steigen, dafür wird man dann aber auch mit einer phänomenalen Aussicht belohnt (siehe unten).
Aussicht von der Bar (bzw. dem zweiten Esszimmer) aus mitsamt den drei Hunden der Lodge, mit denen wir uns sehr schnell angefreundet haben- inzwischen schlafen sie vor unserer Tür und lassen einen kaum noch alleine :) Das Gebiet der Lodge geht bis zu dem Fuß der Berge am Horizont.

Da am ersten Tag alle Gästezimmer belegt waren, wurde uns eines der stillgelegten Bauprojekte mit einigen Unfertigheiten als Zimmer gegeben. Spätestens, als dann auch noch eine Fledermaus aufs Fensterbrett gepinkelt hatte, waren wir echt dankbar am 10. Tag in eines der Gästezimmer umziehen zu können.

Über die Aussicht konnten wir uns trotzdem nicht beklagen, unter anderem weil wir direkt neben einer Wasserstelle geschlafen haben und so oft Sicht auf Pferde, Kühe, Warzenschweine, Vögel und mehr beim Trinken hatten.


Wirklich jeden Tag ein Abenteuer sind die Sonnenuntergänge- selbst wenn die Sonne schon untergegangen ist, nimmt der Himmel noch ewig die verschiedensten Farben an...
...und kaum ist es dunkel, kommen die Zebras zum Trinken an das Wasserloch (Bild durchs Fernglas). Die letzte Woche hatten wir besonders Glück, da mehrmals eine vierköpfige Familie mit frisch geborenem Jungen vorbeigeschaut hat. Zuckersüß und wirklich winzig, aber sehr sicher auf den Beinen und fast genauso verspielt wie die anderen Zebras auch.
Eine nette Tradition sind die "Bries" (=Barbecues), bei denen einiges an Wildfleisch in der Glut eines Lagerfeuers gebraten wird. Mitessen tue ich zwar (noch?) nicht, aber schon allein die Stimmung und das Feuer sind eine super Art, den Tag ausklingen zu lassen. Ganz davon abgesehen, dass es deutlich weniger Arbeit ist als bei einem normalen Abendessen vorbereiten und bedienen zu müssen...
...Und auch für die Sterne und den Mondaufgang lohnt es sich eigentlich immer, ein bisschen länger wach zu bleiben. Die Andromeda-Galaxie sieht man von hier aus manchmal stechend klar.

Am ersten Tag wurden wir begrüßt von mehreren ungewohnt großen Spinnen, einer beeindruckend weiten Aussicht und 21 Gästen; so viele, wie die Lodge maximal beherbergen kann. Da wir keinerlei Einführung in die Bar oder die Küche bekommen haben und die zwei Küchenangestellten zwar sehr freundlich sind, aber nur bedingt und auch ein sehr anderes Englisch sprechen, war der Einstieg dementsprechend stressig. 
Langsam aber sicher haben wir dann aber doch gelernt, mit der unvertrauten Arbeit und den teils unfreundlichen Gästen umzugehen und so ist die Arbeit zwar doch noch an manchen Tagen viel, aber trotzdem immer machbar. Ausserdem sind natürlich auch Lichtblicke dabei, wie z.B. das Mediziner-Seminar mitsamt einigen wirklich freundlichen Gästen, die uns bei der Abreise ihre restlichen Chips und Getränke geschenkt haben.
Wenn wir dann mal Freizeit haben, die wir nicht mit Schlaf nachholen verbringen, kann man sich auch gut an (leider nicht in- viel zu kalt für mehr als die Füße reinhängen!!) den Pool setzen, ein Buch lesen, Japanisch lernen...
... oder einen Spaziergang unternehmen, wobei man eigentlich immer auf Tierreste, Kleintiere, Kühe, Pferde, Pflanzen und vielleicht sogar ein bisschen Grün stößt.

Letzten Montag, am 11.11., haben wir netterweise ein paar Stunden frei bekommen und wurden zum Bummeln und Lebensmittel etc. kaufen im Zentrum Windhoeks abgesetzt.
Die Stadt selbst ist eher klein; 300.000 Einwohner, eine Hauptstraße mitsamt Grünfläche und einem gewissen industriellem Feeling (viele Bauprojekte, viel Müll und Beton). Viele fragen einen (manchmal auch direkt auf Deutsch) nach Geld oder Essen, ansonsten ähnelt es dort aber stark jedem anderen Stadtleben.
Schnell angefreundet habe ich mich mit dem Craft Centre & Craft Café, ein Ort wo die verschiedensten Waren, meistens handwerklich, zum Verkauf angeboten werden und es zusätzlich noch wirklich guten Käsekuchen und eine 1A Eisschokolade gibt. Wer sich auch überlegt, nach Windhoek zu gehen, sollte diesem Ort auf jeden Fall einen Besuch abstatten.
Gezahlt haben wir umgerechnet etwa 12€ für zwei gute Kuchen mitsamt Getränken- das Schwabenherz freut sich!
Nicht zu vergessen natürlich: Das Begrüßungskomitee bei der Ankunft an der Lodge.
Gestern (am 17.11.) durften wir dann auf unseren ersten Game Drive (so nennt man hier die Safaris) mit. Der Weg hat einer Achterbahn geähnelt, die Landschaft war super, ich habe einen leichten Hitzeschlag bekommen, wir haben Zebras, Oryxe, Kudus, Kuh-antilopen, Geier, Warzenschweine, Wildpferde und mehr gesehen- es hat sich also auf jeden Fall gelohnt!! Leider sind die Bilder nicht allzu gut geworden, da die Tiere immer entweder zu weit weg oder zu schnell waren.
Kuh-Antilope
Oryx

Adler im Flug
Bei der Rückkehr wurde uns dann die frohe Kunde überliefert: wir dürfen umziehen! Und zwar in ein Gästezimmer mitsamt Balkon, großer Dusche, Kühlschrank, Doppelbett, Sitzecke und nicht zuletzt: WLAN!!- ein Upgrade in jeder Hinsicht. 

Endlich fühlt es sich so an, ein neues "Home away from home" zu haben und nicht nur übergangsweise in einer Baracke zu wohnen. Das anfängliche Heimweh stillt es zwar nicht komplett, aber ein bisschen nach der ersten eigenen Wohnung fühlt es sich dann doch an.
Ausserdem lassen sich hier die drei freien Tage bis der nächste Gast (Ein Jäger auf der Suche nach einem Leopard) kommt deutlich entspannter verbringen- ich nutze die Freizeit um endlich mal auszuschlafen, mit dem Blog anzufangen und weiter Japanisch zu lernen (Werde ich das "R" jemals meistern? Man weiß es nicht). Das nächste Update kommt dann wahrscheinlich wieder in etwas mehr als einer Woche- an dem 27. haben wir gut 10 Tage nichts zu tun und überlegen uns, einen Teil der Zeit in Swakopmund zu verbringen. Die nächsten paar Bilder könnten also wieder ganz anders aussehen :)


Wen es noch interessiert wie das Wetter denn so am südlichen Wendekreis aussieht: sehr warm, sehr trocken, aber durch die Trockenheit und die 1,700 Höhenmeter ist die Hitze so gut zu ertragen, dass wir bisher immer ohne Probleme in langer Hose und T-Shirt, abends dann auch gerne im Langarmshirt, unterwegs waren.

Damit habe ich dann wahrscheinlich auch erstmal genug erzählt- wer mehr hören möchte oder noch Fragen hat, kann mich natürlich gerne jederzeit anschreiben und/oder auf den nächsten Eintrag warten.
Bis dann, 
Inka :)































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