Indonesien 2018
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Banyuwangi - Ijien - Java

Veröffentlicht: 11.01.2018

Der Zug bringt mich gemächlich innerhalb 4 Stunden zu meinem nächsten Punkt auf der Karte von Java. Dieser liegt ganz am Ende mit Blick auf Bali und nennt sich Banyuwangi. Dort werde ich direkt vom Bahnhof abgeholt und in mein neues Domizil gebracht. Dieses liegt am Rande der Stadt in mitten von Reisfeldern. Dies ist doch mal ein richtiges Schmuckstück, deshalb nenne ich hier direkt mal den Namen. Es heißt „Paddy Hills Homestay“ und ich kann es jeden empfehlen der hier Vorort verweilen will. Die nächsten Stunden nutzte ich dann auch zum Relaxen. Den ab 23.30 Uhr am Abend stand wieder Hartes Programm an.

Das heutige Ziel ist „Ijien“ und das ist nicht für Zartbesaitete. Das einfachste war noch die Anfahrt mit dem Auto, wieder 1 Stunde Bergauf. Noch ein Kaffee am Parkplatz und dann ging es los 60 – 90 Minuten Fußmarsch wirklich Straff Bergauf. Auf dem Weg kamen schon die ersten Nebelschwaden entgegen. Daher hieß es dann auch irgendwann Gas Masken aufsetzen. 

Dann haben wir endlich den Kraterrand erreicht, der Blick schweifte nun gleich links nach unten, weit nach unten dort konnte man in der Finsternis die Schwefel austrittstellen erkennen. Nun Kam der Harte teil nämlich der Einstieg in den Krater so wie es die Mienen Arbeiter jeden Tag 2 bis 3 mal tun. Mit dem Unterschied das sie nach unten rennen, ich (und auch alle anderen Besucher) tun sie da schon schwerer. Es geht wirklich steil Bergab, man läuft nicht man klettert (Lebensgefährlich). Es ist Dunkel, man kann sich nirgends festhalten, es ist glatt (durch die Luftfeuchtigkeit und Regen) und überall liegen Stein und Geröll. Nach einer guten halben Stunde ist man unten. Und man sieht sogleich welch harten Job die Mienenarbeiter vollbringen. Mit dem gewaltigen unterschied das sie direkt an den heißen austrittstellen mit der Eisenstange stehen um das erhärtete Schwefel aufzubrechen und das ohne Gasmaske lediglich mit einem Tuch vor Mund und Nase. Warum das so Fatal ist dazu komme ich gleich. Dieser Job ist Menschen unwürdig, Hart und verdammt nochmal schlecht bezahlt. Nachdem sie den Schwefel herausgebrochen haben packen sie ihn in 2 Holzkörbe Und tragen ihn nach oben das Gewicht dabei, bis zu 90 Kg !!!

Wie extrem Reizend die Dämpfe sind konnte ich und all die anderen die in diesem Augenblick mit mir unten waren am eigenen leib erfahren. Nach 5 Minuten die wir da unten waren hatte ich mir gerade einen guten Platz gesucht um auf die berühmten Blauen Flamen zu warten, es kam anders der Wind drehte plötzlich und der Rauch zog nicht mehr einfach nach oben ab sondern er kam genau in unsere Richtung. Zuerst spürte ich ein kratzen, nein ein brennen im Hals und das hörte nicht nein es wurde immer schlimmer. Nun brannten mir auch extrem die Augen. Und ab da brach Panik und innere Angst aus denn man konnte nicht einfach den Raum verlassen. Ich presste meine Augen zu und mit beiden Händen die Gasmaske noch fester an Mund und Nase um wenigstens ein wenig Luft holen zu können. Plötzlich schrie irgendjemand in meiner nähe Go, go, go…. Und ich sah schemenhaft wie sich die Leute in Bewegung setzten. Ich natürlich auch wollte auf einmal nur noch weg. Dies war natürlich wieder waghalsig den man konnte eigentlich gar nicht sehen wohin man tritt. Mann ging irgendwie instinktiv in die Richtung wo man hergekommen ist. Endlich zog der Nebel wieder nach oben ab und man bekam wieder relativ normal Luft. Doch es kratzte noch immer im Hals, ein jeder Schnaufte und Hustete. Ich entschied mich dann für den Ausstieg und kletterte wieder nach oben den dort wartete ja noch ein schöner Sonnenaufgang auf mich. Er gab dann wieder eine sehr schöne Szenerie frei. Eines sei noch zu Erwähnen, die Lebenserwartung eines Mienenarbeiters beträgt wohl aufgrund der schweren Dämpfe maximal 45 Jahre ! Das stimmt mich irgendwie traurig.

Wir machten uns nun wieder auf den Rückweg auf dem wir noch einmal von einer Schwefelwolke begleitet wurden.

Auf der Rückfahrt machten wir dann noch halt bei 2 kleinen und ein stück im Wald versteckten großen Wasserfall. Hier bekam man eine angenehme Erfrischung.

Die Restliche Zeit genoss ich dann im Hotel mit einem Spaziergang über die Reisfelder und am Abend fuhr ich noch mit dem Hotelbesitzer und seiner Frau in die Stadt zum Essen. Es gab eine leckere „Soto“. Reis – Nudel Suppe mit Hähnchen Fleisch natürlich Scharf.

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