The India Eight - 2020
The India Eight - 2020
vakantio.de/india-2020

Tag 7 - Ankunft in der „Pink City“

Veröffentlicht: 09.01.2020

08.01.2020
Nach dem Schock in den Abendstunden sind wir mit wenig Schlaf um 5:15 mit drei Autos zum Bahnhof nach Delhi gefahren. Unser Reisebus ist bereits am Abend vorher nach Jaipur gefahren, da er zwischen 5,5 und 6,5 Stunden auf den Straßen benötigt.
Der Verkehr am Bahnhof war auch wieder einfach nur frei von allen Regeln und Sinn. Aber am Ende kamen alle an. Und schwups, hatte eine Gruppe von 5 Männern unsere Koffer auf die Arme und Köpfe geladen und es ging im Affenzahn zum Bahnsteig. Wir hatten kurz mal die Sorge, dass wir sie nie wieder sehen, aber die Sorge war unbegründet. Der Zug fuhr ein, wir standen an der exakt richtigen Stelle am Bahnsteig und alle Koffer wurden bis in den Wagon gebracht. Chapeau!! ... oder wie wir in der Gruppe auch gern sagen: „Chateau“.

Alle waren etwas ömm, daher haben wir erstmal ein kleines Schläfchen gemacht. Es glich auch eher einer kollektiven Gruppen-Narkolepsie. Zum Zug: dieser war überraschend komfortabel...nicht unbedingt sauber. Die Kapuzen hatten alle nicht ohne Grund auf...Stichwort Kopfstütze ;-) Aber ansonsten war es tatsächlich sehr bequem mit viel Beinfreiheit und im Gegensatz zur deutschen Bahn auch recht pünktlich. Und es wurde ein Frühstück bestehend aus Brot, Cornflakes und frittierten Kartoffel-Gemüsebällchen oder frittierten Fleischbällchen mit Kaffee und Tee serviert. Also Daumen hoch für die indische Eisenbahn.
In Jaipur angekommen ging es mit ein paar Tuk-Tuks inkl. aller unserer Koffer (ja, das ist möglich; muss man aber nicht nochmal haben; sah ein wenig aus wie Menschen-Tetris) zum Bus. Dabei hatte wir bei einem der Fahrer eine gigantische Musik-Experience auf dem Tuk-Tuk. Passend zum Land ist unser Gruppen-Song nun „Brazil“ von den Vengaboys. Macht Sinn.
Jaipur wird auch die „Pink City“ genannt. Mehr zum Namen gibt es im morgigen Beitrag.
Da noch etwas Zeit bis zum Einchecken war, haben wir noch einen kleinen Snack zu uns genommen. Es gab landestypische Pommes, Nudeln und Coca Cola oder wie es auf der Rechnung hieß: Cock. Lustiges Land.Nach dem Einchecken hatten wir dann bis zum Nachmittag noch etwas (Frei)-Zeit.
Um 15:30 ging es dann los in Richtung Nahargarh Fort. Sehr hoch oben in den Bergen bietet das Fort nicht nur einen tollen Blick auf Jaipur, sondern auch einen sehr spektakulären und romantischen Sonnenuntergang, wie die Bilder beweisen ;-) Neue Bromances sind entstanden.
Das Fort für sich war eher unspektakulär, aber durchaus interessant. Der lokale Guide, der für diesen Tag engagiert wurde, hatte ein paar Fakten speziell zur Anzahl der Frauen, Freundinnen und Schlafzimmer der unterschiedlichen männlichen Bewohner parat. Unsere Junggesellen in der Gruppe (und natürlich nur die) fanden das sehr spannend.
Da die Fahrten zum Fort und wieder zurück schon eine Menge Zeit in Anspruch genommen haben, sind wir nach dem Fort direkt Richtung Abendessen gefahren bzw. bis auf einen Kilometer mit dem Bus herangekommen. Der Stau war so stark, dass wir uns für einen kleinen Fußmarsch entschieden haben. Das war auch nicht weiter schlimm, bis wir an eine Kreuzung mit 6 Zufahrten kamen und als Fußgänger da mitten rüber mussten. Wir haben dann ein sehr enges Rudel gebildet und sind im Formation in Richtung der anderen Seite aufgebrochen. Auf ca. 1/3 des Weges standen wir dann da ... mitten auf der Kreuzung und es ging in keine Richtung mehr voran. Sagen wir mal so: nur noch die aufkeimende Angst war größer als die Panik in Claudias Augen. Aber da kam schon ein indischer Bürger und nahm sich unserer an. Er sah es als seine Verantwortung an, uns heil über die Kreuzung zu führen. Dankbar und mit voller Hose folgten wir ihm sicher durch den Verkehr.
Das Restaurant am Abend war sehr gut, aber auch richtig kalt. Es war ein vor der Witterung etwas geschütztes Terassenlokal und da es so langsam auf die 10-13 Grad zuging, war es echt schattig. Außer Sven, bei dem es anscheinend kein Frieren, sondern nur den direkten Übergang zum Frosttod gibt und Ramon, der halt einfach „naturally hot“ ist, haben alle ein bis achtzehn Decken genommen und sich ordentlich eingepackt. Das Essen und der Service waren dann aber auch richtig gut, sodass sich das Frieren gelohnt hat.
Danach ging es dann aber auch fix ins warme Hotel zurück. Den Abend haben wir dann in der Bar gemütlich ausklingen lassen.
Erkenntnisse des Tages: wir organisieren ein Praktikum für den Bahnchef, damit er sich in Punkte Kundenservice mal ein paar Anregungen holen kann; der indische Verkehr ist nichts für schwache Nerven und Cock kann man durchaus trinken. 🙄
Antworten

Indien
Reiseberichte Indien
##pinkcity