Osteuropa in drei Wochen
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Tag 1) Im Paradies der Backpacker

Veröffentlicht: 21.06.2016

Strecke: Brugg AG - Zürich - Schwarzach-st.-Veit - Ljubljana

Heute ging es nun endlich los. Um 08.00 Uhr stieg ich in Brugg in einen überfüllten Pendlerzug nach Zürich. Von Reiselust war wenig zu spüren. Es schien ein normaler Dienstag zu werden. Das änderte sich beim Einsteigen in den EC Zürich - Graz schlagartig. In meinem Abteil war ein einziger Mitreisender. Ein ungarischer Filmstudent, der durch Frankreich reiste um Inspirationen zu sammeln. Er erzählte mir Geschichten von seiner Reise; beispielsweise wie er in Avignon auf einem Polizeiposten übernachten musste weil er den letzten Zug verpasst hatte; und sagte mir, was ich in Budapest anschauen müsste. Die Strecke nach Schwarzach ist eine wunderschöne Strecke durch die Österreichischen Alpen. Zwischen Bludenz und Innsbruck hatte ich sogar das Gefühl, auf der Gotthardstrecke zu fahren. In Schwarzach verabschiedete ich mich schliesslich von meinem neuen Freund und stieg auf den Zug nach Ljubljana-Zagreb um. Schon am Bahnhof fiel mir auf, dass zahlreiche Leute mit riesigen Rucksäcken auf dem Bahnsteig stehen. Im Zug schliesslich die Erkentniss: jeder Zweite scheint ein Interrail zu haben. Ich komme mit 2 Texanerinnen ins Gespräch, die von Oslo nach Zagreb reisen. Danach sprach ich noch mit 2 Jungs aus Winchester, die einen praktisch unverständlichen Alzent sprechen. 

Slowenien ist sehr ländlich. Die Landschaft wird von Hügeln durchzogen und ein Kleinstädtchen reiht sich an das nächste. 5 Minuten vor der Einfahrt in den Ljubljaner Hauptbahnhof merkt man noch nicht, dass nun bald die Hauptstadt Sloweniens kommen sollte. Noch immer ziehen Wiesen an einem vorbei. Am Bahnhof von Ljubljana schliesslich die erste Enttäuschung. Der Bahnhof ist ein jugoslawisches Betonrelikt mit Dächern aus Beton und grauen Unterführungen. Man hat nicht das Gefühl in der slowenischen Hauptstadt zu sein; man wähnt sich eher an einem deutschen Vorortsbahnhof. Immerhin das Bahngebäude selber ist ein schöner Bau. Nach der Ankunft lief ich direkt zu meinem Hostel, welches gleich bei den berühmten Dreibrücken, die über den Fluss Ljubljanica führt, liegt. Die Brücke fand ich schnell, die Ljubljanica Fluss zu nennen, wäre jedoch eine starke Übertreibung. Da ist die Aare ja mehr als doppelt so breit. Ljubljana hat aber eine wunderschöne, autofreie Altstadt, die ich Morgen mit Freuden erkunden werde. Ich freue mich auf meinen ersten Tag in einer Osteuropäischen Hauptstadt.

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