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Auf den Spuren einer verlorenen Zeit - der Inka Trail

Veröffentlicht: 22.03.2017

Am Samstag um 5 Uhr ging es nun endlich los. Ein junges britisches Pärchen und wir saßen mit Patcha (unserem Guide) & einer Gruppe peruanischer Männer in einem Van & fuhren 2 Stunden in Richtung des heiligen Tals. Nach einem kurzem Frühstück ging es nochmal ein Stück weiter durch das Valley bis wir nach Piscacucho kamen. Hier begannen wir unsere Wanderung, den Inka Trail zu Machu Picchu. Vor uns lagen 4 Tage Wandern, 3 Nächte in Zelten, 45km, mehrere tausend Höhenmeter & eine wunderschöne Landschaft. Dank unsere Träger, mussten wir nur unsere privaten Sachen tragen & um Camping & Kochequipment haben sie sich gekümmert. Nun mal zu den Trägern: die Männer sind zwischen 18 & 70, schleppen meist 20-30kg den Weg entlang, müssen dabei vor uns ankommen um alles vorzubereiten, haben keine richtige Wanderausrüstung (manche tragen sogar Sandalen!!) und das machen sie alle 4 Tage, ihr Leben lang, also wirklich eine hammer Arbeit, die diese Männer leisten. Ok für uns geht es relativ entspannt los, Patcha, den wir schon von der Einführung kennen, kennt sich super aus & ist total freundlich. Auch mit Sarah & Louis, den zwei anderen Teilnehmern kommen wir super klar. Patrick findet allerlei Gesprächsbedarf um Fußball, Autos & Playstation. Wir bekommen Reisetipps für unsere nächsten Wochen, und und und. Nach einigen Kilometern durch das Sacred Valley/Heilige Tal erreichen wir unseren Lunch-Campsite. Davor besichtigen wir noch eine alte Inkastätte - Llactapata. In einem kleinen Dorf zwischen Hühnern & Hunden werden überall Zelte aufgeschlagen, in denen ein Koch das Mittagessen zubereitet. Nach einer kurzen Pause in der Sonne kam auch schon die erste Überraschung: nach einer kleinen Vorspeise (Avocado mit einer frischen Salsa) gab es eine Suppe. Danach gab es Fisch, Reis, Mais mit einheimischem Käse & Kartoffeln. Auf einer 4-tägigen Wanderung auf der man alles nötige mitschleppen muss hatten wir uns wirklich weniger Luxus vorgestellt & dann schmeckte es auch noch super. Gut gestärkt ging es dann weiter und der Weg wurde ab hier auch steiler. Während einige Gruppen schon ihr Nachtlager aufschlugen hieß es für uns noch 800m nach oben. Endlich angekommen hat man eine unglaubliche Aussicht auf das Tal. Es liegen Wolken in den Bergen, jedoch ist das Wetter bis jetzt besser als erwartet. Die Campingplätze sind sehr einfach mit Stehklos & ohne Trinkwasser, aber unsere Crew hat alles nötige dabei. Dann gab es Nachmittagstee - natürlich Kokatee (die bei uns illegale Pflanze wird hier gegen die Höhenkrankheit genutzt & hilft auch!!) - dazu gibts selbstgemachtes Popcorn. Danach wird auch beim Abendessen nicht gespart: Suppe, Hähnchenschenkel, Pommes, Gemüse & mal wieder Reis.

Dann geht es nach noch einem Tee auch ins Bett. Leider können wir nicht so gut schlafen & sind am nächsten morgen totmüde! Trotzdem werden wir um 5.30 mit Kokatee am Zelt geweckt. Dann bekommen wir ein Omlett, peruanische Brötchen & Obst. Auch ein kleine Lunchpaket steht bereit. Etwas unmotiviert laufen wir los - vor uns liegt der Dead Woman's Pass auf 4200m. Auch wenn uns bis jetzt die Höhe nichts ausgemacht hat, bekommen wir jetzt doch ein paar Probleme. Das Atmen fällt einem schwer & Kopfschmerzen machen sich breit. Über Stock & Stein, vorbei an Lamas, mit Kokatee, Nüssen & Trockenfrüchten kämpfen wir uns 4 Stunden nach oben. Das Essen & die Kokablätter (man kann diese auch kauen, es hilft aber schmeckt super eklig) werden hier immer geteilt, vor allem die Porter freuen sich, wenn man ihnen etwas anbietet. Endlich oben angekommen hält Patcha eine Flasche Sekt für uns bereit 🎉 So dann fängts leider an zu regnen (momentan ist hier noch Nebensaison, dafür ist der Trek leerer). Wir müssen nochmal knapp 1,5 Stunden, in Regenjacke & Poncho eingepackt, Treppen runtersteigen bis es Mittagessen gibt - natürlich das volle Programm. So und mal wieder sind wir diejenigen, die noch nicht fertig sind für heute (sind aber trotzdem froh, haben dann am nächsten Tag weniger zu laufen). Es geht nochmal 450m nach oben, damit wir danach wieder 400m davon runterlaufen dürfen. Gottseidank ist nicht viel los auf dem Weg und man kann die Natur genießen. Oben ziehen sogar die Wolken etwas auf & man fühlt sich wie in Jurassic Park. Außerdem hat man einen Ausblick auf Runkuracay ein ehemaliger Ritualort der Inkas. Und noch ein historischer Ort wartet auf uns: Sayacmarca, sieht aus wie eine alte Burg & wirkt im Nebel sehr mystisch. Dann kommen wir auch völlig erschöpft an unseren Zelten an. Das schlimmste haben wir nun geschafft, die nächsten Tage werden einfach. Wir quälen uns unter eine eiskalte Dusche & die ist wirklich sehr kalt. Naja es interessiert hier eh niemanden wie man aussieht oder riecht. Nach einem Nachmittagstee mit Snacks & tollen Abendessen sieht man sogar noch ein paar Sterne bevor Bettgehzeit ist. Diese Nacht wurde leider noch schlimmer, da mich ein kleiner Magen-Darm-Infekt erwischt hat. So sind wir morgens mal wieder völlig kaputt. Patcha versorgt mich mit Anistee & Medizin bevor wir uns durch den Regen auf den Weg machen. Der letzte Pass steht bevor, diesmal gehts aber nur noch auf 3670m. Das einzige wirklich störende ist der Regen. Doch auch der hört wieder auf & beim Runterlaufen bieten sich einzigartige Blicke. Wir treffen wilde Lamas & tolle Natur. Man fühlt sich wie in einem Indianer Jones Film auf Schatzsuche. Langsam tun unsere Füße vom ständigen absteigen weh aber der Weg ist nicht mehr all zu weit. Letzter Stopp ist Intipata, von hier hat man unglaublichen Sicht auf das Tal. Wir sitzen eine halbe Stunde da & betrachten die tolle Landschaft bevor wir unseren letzten Campsite erreichen. Hier gibt es heute Mittag- und Abendessen. Zwischendrin haben wir Zeit zum entspannen, was auch ganz gut ist, denn morgen geht es sehr früh los. Zum Nachmittagstee bekommen wir einen frisch gebackenen Kuchen, einfach himmlisch. Nach dem Abendessen gibt es noch eine Abschiedsrunde & die schüchternen Träger stellen sich uns vor und bedanken sich für die Tour. Auch wir bedanken uns, denn morgen früh heißt es Abschied nehmen (sie gehen einen anderen Weg zurück und besuchen Machu Picchu nicht). Endlich können wir mal gut schlafen jedoch endet die Nacht dann schon um 3 Uhr. Mit Kokatee werden wir geweckt, jetzt heißt es schnell aufstehen, Lunchpaket nehmen & ab zum Checkpoint. Wir sind noch relativ früh dran & die Schlange ist noch nicht allzu lang. Jedoch hat uns niemand wirklich erklärt, dass wir hier jetzt noch knapp zwei Stunden bis 5.30 warten müssen bis der Checkpoint öffnet. Unser Lunchpaket ist schon halb aufgegessen, Wolken stehen am Himmel & kündigen Regen an. Dann geht es in schnellem Tempo nochmal 1,5 Stunden bis zum Sungate. Mittlerweile regnet es doch etwas & wir hoffen dass es noch besser wird. Angekommen sind wir enttäuscht, denn man sieht nichts außer Wolken. Während alle Gruppe weiterrauschen warten wir auf besseres Wetter. Leider wird das nichts & auch wir machen uns auf den Weg zu Machu Picchu: erneut 45 Minuten liegen vor uns & das ohne richtiges Frühstück. Endlich da sind die Wolken langsam am weiterziehen. Leider sind nun schon einige Touristen in der Stätte aber zumindestens sehen wir was. Dann laufen wir erstmal zu einem weiteren Checkpoint, hier können wir auch unsere Rucksäcke lagern (sehr erleichternd)! Dann laufen wir wieder nach oben & Patcha zeigt uns seine Lieblingsaussichtsplätze. Nach einigen Bildern bekommen wir noch eine Führung durch die historischen Inkabauten. Danach verabschieden wir uns auch von ihm. Sarah & Louis können noch ein bisschen Mach Picchu auf eigene Faust erkunden, während wir noch ein Ticket für Waynapicchu dazu gebucht haben. Das heißt wir müssen diesen riesen Berg noch hochstapfen. Angegeben sind 2h Treppen steigen, doch irgendwie hat uns doch noch die letzte Motivation gepackt & wir waren nach einer stunde oben. Der Ausblick auf Machu Picchu war etwas enttäuschend, dafür gab es einen 360 Grad Blick auf die umliegenden Berge. Einfach unglaublich, man glaubt nicht dass diese Landschaft echt ist. Leider können wir oben nicht lange bleiben, da dort Mosquitos wüten. Nach einem anstrengenden Abstieg fahren wir mit den Bus nach Aguas Caliente. Auf der Fahrt sind wir überglücklich einen so tollen Ort gesehn zu haben, und sogar die anstrengende Wanderung hinter uns gebracht haben. Dort besuchen wir die Hot Springs, wo wir auch die anderen wieder treffen. Nach 2 Stunden Entspannung für unsere geschafften Beinen, stärken wir uns noch mit einem peruanischen Essen. Dann gehts mit dem Zug um 6 wieder Richtung Cusco. Erst 2 Stunden mit dem Zug & dann nochmal das gleiche mit einem Bus bis wir endlich am Hotel ankommen. Dort freuen wir uns über eine heiße Dusche & ein weiches Bett. 

Antworten (2)

Monika
Sehr beeindruckend

Alexandra
Wow das essen war ja toll. Klingt alles sehr abenteuerlich...

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