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"Welcome to Miami"

Veröffentlicht: 15.05.2019

Beim Landeanflug auf Miami habe ich den Song von Will Smith im Ohr und begebe mich gut gelaunt in die Warteschlange der vollautomatischen Grenzkontrolle. Leider dauert der Prozess deutlich länger als ich es von den angeblich so fortschrittlichen USA erwartet habe. Zwei Stunden später sitze ich im Zug Richtung Lake Worth um dort ein paar Tage mit Verwandten zu verbringen und eine Hochzeit zu feiern.

Das Poolhaus wird fleißig genutzt und die Zeremonie am Strand bleibt vom Regen im entscheidenden Moment dann doch verschont. Die Sonne verursacht Sonnenbrand bei einigen der Hochzeitsgäste. In Kombination mit dem immer wieder einsetzenden Regen entstehen wunderschöne Regenbogen und einmalige Fotos. 

Die kleine aber feine Hochzeitsgesellschaft und der naturverbundene Ort verleihen dem intimen Moment zweier sich liebender Menschen eine sehr besondere und romantische Stimmung.

Eine Pause zwischen offizieller Trauung am Strand und festlichem Abendessen wird für Florida traditionell im Pool begangen. Eine entspanntere Feier kann ich mir persönlich nicht vorstellen.

Danach geht es nach Miami Beach. Strand, Restaurants, Bars, shopping, sehen und gesehen werden, die Strandfigur und generell das Aussehen, sind in diesem Teil der Stadt die überwiegenden Themen, wie es mir scheint. Hier leben hauptsächlich die eingewanderten Ausländer, die in Miami leben und arbeiten. Neben den vielen Europäern, gibt es eine sehr große spanisch sprechende Gemeinde, hauptsächlich der vielen Exilkubanern geschuldet. Es gibt aber auch andere Süd- und Mittelamerikaner, die ihr Glück im Sonnenstaat der USA suchen. Sämtliche Schilder und Anweisungen werden zweisprachig ausgeführt, mit spanisch kommt man hier also fast noch weiter als mit englisch. 

Ich wandere durch die Strassen, erfreue mich an leckerem Essen, Palmen und der Sonne und werde immer wieder durch stark einsetzenden Regen zu einer Pause gezwungen. 

Im Miami Beach gibt es mit rund 1000 unter Denkmal stehender Gebäude das bedeutendste Viertel im Art Deco Stil. Überwiegend zu Beginn des letzten Jahrhunderts sind diese Häuser, um die Touristen mit dem damals modernen Stil in die Gegend zulocken. 

Auch in Miami gibt es allerhand Künst, sowohl In- als auch Outdoor. Die Bilder des Künstlers Kobra, der bekannte Persönlichkeiten mit bunten Mustern abwandelt, gefallen mir besonders.

Was mir gleich zu Beginn aufgefallen ist und was ich auch bis zum Ende meines Aufenthalts nicht begreifen kann, sind die hohen Preise. Nicht, dass Gerichte gut ein Drittel bis zur Hälfte im Vergleich zu deutschen Preisen teurer ist, dazu kommt - egal, ob ich mir das Essen an der Selbstbedienungstheke hole oder es mir an den Tisch gebracht wird - ein Trinkgeld von MINDESTENS 20 %. Gut, jetzt ist das nun mal das gängige Verhalten in den USA, dass man Trinkgeld gibt, aber in dem Maße wie es hier erwartet wird und die negativen Reaktionen wenn es ausbleibt, finde ich doch ziemlich gewöhnungsbedürftig.  

Ein Ausflug zu den Everglades rundet meinen Aufenthalt in Florida ab. Auch wenn der Halbtagestrip auch wieder sehr kommerziell ist (Wollen Sie ein Foto mit einem Babyaligator auf dem Arm für nur 20 $? Oder ein T-Shirt oder ein Krokodilburger?), finde ich die Sumpflandschaft sehr beeindruckend und wäre gerne länger als nur die eine Stunde durch die Gegend gefahren. In einer kurzen Präsentation erfahren wir danach, dass die Krokodile, die sich doch recht häufig in Gärten und Pools finden, für die Bewohner kostenfrei durch eine eigene Organisation eingesammelt werden. Da ich in der Regel an der Natur und deren Schutz interessiert bin, hätte ich erwartet, dass die eingefangenen Echsen anschließend irgendwo gehalten oder gar wieder in die Natur ausgesetzt werden. Dem ist aber nicht so, denn sie werden, bis auf die wenigen Tieren, die vor Ort Kunststückchen machen dürfen, an die entsprechenden Industrien, sprich Lebensmittel und Bekleidung, weitergeleitet. Ja, irgendwoher muß der Krokoburger ja kommen...

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