Im Kojteich
Im Kojteich
vakantio.de/im_kojteich

Okinawa - Schrein nach Liebe

Veröffentlicht: 02.05.2023

UberEats 🛵

1. Mai! Kein Feiertag für Japaner, aber einer für mich! 🥳 Ich prüfe aus Neugier einfach mal UberEats.
Lieferung in den Park?
Lieferung an den Strand?
Lass es vor der Haustür liegen?
Alles kein Thema, nichts Außergewöhnliches hier. Aber in einem Punkt muss ich zwei Mal hingucken. Liefergebühr 50 Yen?! Das entspricht 35 Cent. Klar, die Roller machen es so günstig. Warum fahren eigentlich bei uns so wenig Lieferservice mit dem Roller? 🤔

Hai! Hai! 🛶

Ich zieh mal wieder los, will ein bisschen mehr  von der Stadt sehen. Im Süden gibt es einen Park mit Grün- und Sportanlagen. Könnte sich eventuell lohnen. Ich ziehe los. Auf dem Weg hole ich mir wieder mal eine Bento Box und setze mich dann am Park angekommen ans Wasser. Ich genieße mein Essen, doch plötzlich ertönen laute Stimmen. Und das in einem Rhythmus. Ich gucke mich um und sehe plötzlich, dass du Boote auf dem Wasser sind.

"Ach wie cool!", denke ich mir. Junge Männer, die unter der Woche tagsüber ihrem Sportverein nachgehen. Fast. Beim Rangehen stelle ich fest, dass es Militär ist, die trainieren.

Ich gehe weiter und dann entschließe mich dazu, die Burg Shori aufzusuchen. Auf dem Weg vom Park zur Monorail-Station suche ich noch einen kleinen Tempel auf. Mir fällt sofort der angenehme Geruch nach Weihrauch auf. 

Nach einem kurzen Gequetsche in der Monorail gehe ich hoch zur Burg.

Auch hier mache ich auf dem Weg einen kleinen Abstecher in eine der kleinen Tempelanlagen. Und auch hier werde ich wieder von einem angenehmen Geruch nach Weihrauch begrüßt. Das hatten alle Tempel vorher nicht. Diese Anlage gefällt mir auf Anhieb. Ein Grund sind die vielen verschiedenen Schreine.

Es gibt hier unter anderem den Schrein des "Good Engagements". Der hat einen Koi-Teich mit dran, alleine hier könnte ich Stunden lang einfach nur dran sitzen und dem "Plöp" der Karpfen lauschen.


Es gehen Stufen nach oben. Dort angekommen steht scheinbar der Baby-Schrein. Aber ist nur so ein Gefühl.

Wie zur Bestätigung der Katzenregel kommt auch heute eine Katze auf mich zu, mit einem Ziel: Von mir gekrault zu werden. Naaaaaa gut. 😅

Ich drehe mich um und sehe ein Torii. Und noch ein Torii. Einen ganzen Haufen Toriis.

Mir gefällt's auf Anhieb, es hat etwas Anziehendes. Es ist "The Torii Gate of fulfillment of great Wishes". Na da gehe ich doch gerne mal durch.

:)

Irgendwann gehe ich weiter in Richtung der Burg, aber ich komme keine zehn Meter weit. Aus den Augenwinkeln sehe ich in einer Garage etwas aus Holz. Etwas, was aus der Reihe fällt. Ich wage einen Blick. Und bin überrascht, was aber hier nichts neues ist. Es ist ein Schrein für Verkehrssicherheit. Hier gibt's wirklich für alles Schreine. Und jeder hat so seine eigene Schwingung. Klar, wenn alle den gleichen Platz mit der gleichen Intention aufsuchen, dann hinterlässt das seine Spuren.

Die Burg zieht mich überhaupt nicht an, also lasse ich sie links liegen. Stattdessen streune ich wie eine der nächtlichen Katzen durch die Gegend.

Irgendwann lande ich in meiner dritten Heimat, neben meinem AirBnB und Malls, nämlich in einem Café.
Endlich, nach Ewigkeiten finde ich mal ein Wenig Zeit ein paar Postkarten zu schreiben. Zumindest fange ich damit an.

Ich schaffe gerade mal vier Karten. An einem Feiertag. Das könnte knapp werden, bis Ende des Monats.
Nach einem kurzen Stopp in der Unterkunft geht's in die Mall für ein paar Mitbringsel in die Heimat. Ab ins Café mit dem grünen Logo, mich wieder an dem überschwänglichen Service und der Freude erfreuen, wenn ich mich mich mit einem "Arigato Gozaimasu!" bedanke. Es ist soooo ansteckend, diese Freude. Und das alles "nur" wegen einer respektvolle Phrase. 🙇‍♂️

Da ist ein Haken an der Sache, und das ist auch gut so! :)

In meinem YouTube Vorschläge bekomm ich ein Video reingespült: "Travelling ALONE in Japan | An introvert's dream" . Ich schaue es mir an und bin leicht amüsiert. Nach 12 Stunden fühlt er sich alleine, er macht das insgesamt 36 Stunden. In seinem Heimatland. Ich schaue auf die Uhr. Seit meinem Abflug sind ca. 916 Stunden vergangen, also 38 Tage.

Um 23 werde ich rausgeschmissen, dabei bin ich nicht mal annähernd mit meinen Themen fertig. Ich gehe wieder zurück. Die Hellsten sind die hier ja nicht. Nur gut 5% der Fahrradfahrer haben hier Licht an. Es ist spät, Zeit für mich auch ins Dunkle abzutauchen. 


Antworten

Japan
Reiseberichte Japan